Einige der besten Filme des Jahres gab es 2014 wieder einmal nicht im Kino zu sehen. Was aber gut passt zu den vielen Abschiedsgesten in ihnen. Und an der Spitze dieser Auswahl steht ein Film, in dem Hollywood brennt – auch das ist kein Zufall.
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Dezember 31, 2014
Dezember 26, 2014
Jahresrückblick I – die schlechtesten Filme 2014
Young-Adult-Geschichten, Comicspektakel und Fortsetzungen bestimmten das Kinojahr 2014, in dem sich einmal mehr alles um Franchisepflege drehte. Aus Frankreich hingegen gab es rassistische Wohlfühlunterhaltung – aber auch das hat ja längst Tradition.
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Dezember 17, 2014
Kino: THE HOMESMAN
Zu Beginn legt die elegische, im besten Sinne altmodische Musik erst einmal falsche Fährten. Und die Bilder tun es ihr gleich. In seinen sehr breiten, sehr malerischen 35mm-Panoramen sieht der Film fast nach einem traditionellem Western aus. Ein Ablenkungsmanöver allerdings, bei dem schon der Titel lügt. "The Homesman" erzählt die Geschichte einer Homeswoman, genauer: einer Frau namens Mary Bee Cuddy (Hilary Swank), die sich der Herausforderung stellt, Siedler aus dem Westen Amerikas zurück in die östliche Heimat zu bringen. [...]
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DVD/BD: CLOSED CIRCUIT [UNTER BEOBACHTUNG]
Mit seinen konfliktgeladenen Themen – die Überwachung öffentlicher und privater Räume, Verschwörungsängste durch Sicherheitsdienste, der unwiederbringliche Verlust des Obrigkeitsglaubens – ist "Unter Beobachtung" wohl so etwas wie der Film zur aktuellen Stunde. Umso erstaunlicher (?) scheint daher die kurzfristige Absage des deutschen Kinostarts, im schlichten Verweis auf eine nun anstehende Vermarktung via DVD und Blu-ray. [...]
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Dezember 14, 2014
DVD/BD: POSEIDON REX
Lust machen Poster und Prämisse von "Poseidon Rex" durchaus: Ein eben nicht T-, sondern schwimmender P-Rex, dazu kreischende Bikinimädchen und ballernde Helikopter, alles mal wieder vortrefflich auf Ulk gebracht. Aber natürlich sollte man es eigentlich besser wissen. Und dass man es zwar tut, aber dennoch nicht verzichten mag, ist ja quasi auch das, was die Produktionsschmieden von kalkulierten, also unwahren Trashfilmen überhaupt am Leben hält. [...]
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Dezember 10, 2014
Kino: BLUE RUIN
Unter den nicht wenigen interessanten Produktionen des Fantasy Filmfests 2014 empfahl sich der Independent-Thriller "Blue Ruin" als einer der besonderen Geheimtipps. Kritiker zogen Vergleiche zu Filmen der Gebrüder Coen oder auch der gewalttätigen Lakonie des Tarantino-Frühwerks, und doch erzählt diese erst zweite Regiearbeit von Jeremy Saulnier eine Rachegeschichte voll eigener Reize. [...]
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Dezember 07, 2014
DVD/BD: SILENT NIGHT
Angemessen niederträchtige Weihnachtsfilme gibt es ja leider noch immer längst nicht genug. Viel zu fest befinden sich die klebrigen Bilder von Santa Claus und Tannebaum im Griff kommerzieller Festtagskultur, als dass selbst das Horrorkino sich ihrer in mehr als nur ein paar Ausnahmen blutbesudelt entledigt hätte. Zumindest theoretisch also ist ein Film wie "Silent Night" geeignet, das friedliche Weihnachtsfilmgeschäft schön garstig zu sabotieren. [...]
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Dezember 04, 2014
DVD/BD: OCULUS
"Oculus: Chapter 3 – The Man with the Plan" hieß ein Kurzfilm von rund 30 Minuten Spielzeit, der seinem Regisseur Mike Flanagan 2006 einige Preise und vor allem erhöhte Aufmerksamkeit einbrachte. Aus dem Kammerspiel um einen uralten übernatürlichen Spiegel bastelte Flanagan eine Langversion in Tradition klassischer Geisterfilme – leider aber auch klassischer Geisterfilmklischees. [...]
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Dezember 02, 2014
DVD/BD: LEFT BEHIND
Millionen Menschen verschwinden spurlos vom Erdboden. Haben sich offenbar in Luft aufgelöst, von einem Moment zum nächsten. Panik für die Verbliebenen, Chaos in der Welt. Und mittendrin: Nicolas Cage. Treuloser Ehemann, schlechter Vater, vor allem aber ungläubiger Christ. Ausgerechnet er nun muss ein Passagierflugzeug sicher zu Boden bringen, das nach göttlicher Intervention abzustürzen droht. [...]
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Dezember 01, 2014
TV: BOARDWALK EMPIRE - SEASON 5
Ein halbes Jahrzehnt ist vergangen, seit mit "Boardwalk Empire" eine der aufwändigsten TV-Serien der Gegenwart erstmals auf Sendung ging. Fünf Staffeln und 57 Episoden später verbleibt die von Terence Winter entworfene Prohibitionssaga dabei nicht nur als eines der besten HBO-Formate, sondern auch reizvolle Rekonstruktion US-historischer Mythen. Zu den schön-verrückten Bedingungen aufregenden Genrefernsehens. [...]
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November 25, 2014
Kino: THE ZERO THEOREM
Sehr schön: Terry Gilliam hat wieder einen Film gedreht. Um das Monty-Python-Urgestein muss man sich Sorgen machen, wenn es nicht einigermaßen regelmäßig arbeitet. Gilliams Enttäuschung über den seit zwei Dekaden unverwirklichten "Don Quixote" scheint schließlich jedem seiner letzten Filme irgendwie eingeschrieben. Und das ist weniger schön: Sie wirken dann gern mal allzu verzweifelt. Ganz besonders "The Zero Theorem". [...]
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November 20, 2014
November 19, 2014
Die vermeintlichen Tonprobleme bei "Interstellar"
Weltweit häufen sich aufgebrachte Stimmen, denen zufolge bei der Tonmischung von "Interstellar" etwas schief gelaufen sein müsse. Nun meldete sich Regisseur Christopher Nolan zu Wort – mit einer Erklärung, die es nur bedauerlicherweise noch brauchte.
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November 13, 2014
Kino: DUMB AND DUMBER TO
"Dumm und Dümmer", recht charmante Blödelkomödie, großer Kassenerfolg, mittlerweile auch Kultfilm. Mit Fangemeinde, Happenings und allem was dazu gehört. 20 Jahre und eine Karriere von Jim Carrey ist das schon her, fühlt sich allerdings auch so an. Nun, zwei Dekaden später, kommt die offizielle Fortsetzung, hierzulande etwas bemüht "Dumm und Dümmehr" getauft. Eine Verzweiflungstat, nicht allein der Titel. [...]
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November 11, 2014
Kino: A WALK AMONG THE TOMBSTONES
Fast 30 Jahre sind vergangen, seit der lizenzlose Privatdetektiv Matthew Scudder seinen ersten und für lange Zeit letzten Kinoauftritt absolvierte. Nach dem ungelenken Adaptionsversuch mit Jeff Bridges schlüpft daher nun Liam Neeson in die Rolle des mürrischen Ermittlers. Und passt die beliebte Figur aus den Romanen von Lawrence Block geschickt dem eigenen Image des späten Actionstars an. [...]
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November 10, 2014
DVD/BD: THE PRINCE
Der auf Genreproduktionen für den Videomarkt spezialisierte Regisseur Brian A. Miller nennt seinen "The Prince" eine Mischung aus John Fords "Der schwarze Falke" und Clint Eastwoods "Erbarmungslos". Obwohl die Geschichte von generischen Westernelementen durchsetzt ist, orientiert sich allerdings auch dieser Actionthriller vielmehr an "96 Hours", der mittlerweile wohl endgültig stilbildend genannt werden muss. [...]
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November 08, 2014
Getrocknete Pflaumen, oder: die seltsame Welt der Filmkritiker und Nicht-Kritiker
Über Pressevorführungen, vertraute Erscheinungen und privilegiertes Leiden: meine Monatskolumne bei kino-zeit.
November 06, 2014
DVD/BD: THE SACRAMENT
Verstanden sich "The House of the Devil" und "The Innkeepers", die beiden vorherigen, auch hierzulande in Fankreisen viel beachteten Produktionen des US-amerikanischen Independentfilmemachers Ti West, noch als stilbewusste Repliken auf ein Horrorkino, das vor allem dem eigenen Neoklassizismus formschön zur Geltung verhalf, erweist sich "The Sacrament" als eine Art ästhetischer Ruhestörer. [...]
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November 05, 2014
Wie Christopher Nolan das (analoge) Kino rettet
Digital ist besser? Christopher Nolan kann da nur müde lächeln. Mit "Interstellar" geht der Hollywoodregisseur in die analoge Offensive und überträgt seinen Einsatz für klassisches Filmmaterial in eine beispiellose Veröffentlichungspraxis.
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Oktober 29, 2014
Kino: DER SAMURAI
So kann’s gehen. Kaum galt es einmal mehr die vergeudeten Chancen deutschen Genrekinos zu bedauern ("Gefällt Mir"), erhebt sich mit dem ganz und gar verque(e)ren Horrorthriller "Der Samurai" ein hochsinnlicher Phönix aus der Asche hiesiger Kinoverrücktheit. Bild- und gewiss auch blutschön erzählt der Film von einem Provinzpolizisten und Katana schwingendem Wahnsinn. [...]
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Oktober 26, 2014
Zum 25jährigen Jubiläum von Tim Burtons Batman
Kaum ein Film wurde von so viel Presserummel begleitet wie einst Tim Burtons Kinoadaption des einsamen Rächers Batman. Zum 25jährigen Jubiläum erinnere ich mich der Kontroverse, aber auch ungebrochenen Stärken eines Comicspektakels mit Pioniergeist.
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Oktober 23, 2014
Zum 55. Geburtstag von Sam Raimi
Im Laufe seiner über 30-jährigen Regiekarriere ist sich Sam Raimi stets treu geblieben, ganz selbstverständlich tanzten die Teufel da mit freundlichen Spinnenmännern. Heute feiert das blutbesudelte Wunderkind seinen 55. Geburtstag.
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Oktober 22, 2014
The Artist Formerly Known As Renée Zellweger
Ihr letzter Film ist fünf Jahre her, ein Auftritt bei der Oscarverleihung 2013 sorgte für Spott und Hohn. Jetzt kehrt Renée Zellweger als sichtlich veränderte Person in die Öffentlichkeit zurück und legt das halbe Internet lahm. [...]
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Oktober 20, 2014
Zuletzt gesehen: POLIZEIRUF 110 - SMOKE ON THE WATER (2014)
So ungestüm-schön inszeniert und erzählt, dass man wieder einmal gar nicht weiß, wo man zuerst staunen soll: Über das unbedingt sinnige, aber doch auch wunderbar impertinente Hinwegfegen plotfixierter Krimirumraterei im bereits nach halber Laufzeit enttarnten Mörderspiel? Über die aus der Tiefe der Zeit gehobene Körnigkeit ruhelos flirrender Bilder, wie sie noch im unscheinbarsten Schwenk auf Gesten, Gesichter, Gegenstände nach einer eigenen unheimlichen Bedeutung suchen? Der Smoke on the Water zieht seine Spuren hier zumindest so virtuos (das ins Negativ-Still gefrorene Foreshadowing, die grandios montierte Rückblende des Tatvorgangs) wie zugleich auch sanft (von trist-romantischen Musikerhinterzimmern bis zu den traurigen Augen der schönen Judith Bohle) durch einen Film, bei dem die Graf- bzw. Schütterschen Verrücktheiten (Spontanorgasmen, Narbenschau, ein Englischen Garten voller Nackedeis) im ganzen brand(t)gefährlichen Korruptionsalbtraum möglicherweise noch das Harmloseste sind. Anspielungsreich geht es ebenfalls zu, ich habe wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte der Referenzvorbilder ausmachen können – auch das trennt diesen stürmischen Polizeiruf von einem vergangene Woche absurd belobten Tatort, der Im Schmerz geboren sein soll, aber als laues Lüftchen grobe Nachstellung klugen Verweisen vorzog. Es gibt eben nur einen Dominik Graf, selbst wenn das ganz offensichtlich längst nicht genug ist.
Oktober 19, 2014
DVD/BD: JOE
Endlich habe Nicolas Cage wieder zu alter Form gefunden, feierten die allermeisten Filmkritiken das Südstaatendrama "Joe". Gemeint ist offenbar jene Form, mit der Cage sich in Award-Kontur 1996 einen Oscar für "Leaving Las Vegas" erspielte. Schauspieler wie er also, wollen solche Kommentare vielleicht betonen, seien nur in der Ernsthaftigkeit preiswürdigen Themenkinos gut aufgehoben. [...]
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DVD/BD: A HAUNTED HOUSE 2
Seit sich jenes königliche Trio aus Jim Abrahams sowie der Gebrüder David und Jerry Zucker vom Kino verabschiedete, das einst mit Filmen wie "Top Secret!" oder "Die nackte Kanone" Erfolge feierte, scheint das bedauerlicherweise gar nicht mehr so weite Feld der Spoof-Komödien einer Generation vollständiger Nichtskönner überlassen zu sein. Und Marlon Wayans dürfte dabei zu den schlimmsten von ihnen zählen. [...]
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Oktober 12, 2014
DVD/BD: UNDER THE SKIN
Auch wenn das ein wenig prahlerisch klingen mag, lässt sich über "Under the Skin" doch mit ziemlicher Sicherheit sagen: einen außergewöhnlicheren Film gab es dieses Jahr nicht im Kino zu sehen. Vorausgesetzt zumindest, man hat die Gelegenheit genutzt und das Fantasy Filmfest besucht. Denn einen regulären Kinostart konnte (oder wollte?) sich der deutsche Verleih nach eigenen Angaben nicht leisten. [...]
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Oktober 09, 2014
Kino: ANNABELLE
Der gewaltige Erfolg von "The Conjuring" dürfte im vergangenen Jahr selbst kühnste Erwartungen übertroffen haben. Weniger überraschend ist hingegen, dass das verantwortliche Studio umgehend Franchise-Pläne schmiedete, um die plötzliche Haunted-House-Cashcow nach Leibeskräften zu melken. "Annabelle" heißt das jetzt erste einer ganzen Reihe zügig konzipierter "Conjuring"-Spin-offs. [...]
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Oktober 08, 2014
Ist die Crowdfunding-Kritik an Zach Braff unfair?
Mit millionenschwerer Unterstützung seiner Fans wollte Zach Braff einen Film ganz nach eigenen Vorstellungen drehen. Den spöttischen Einwand, Crowdfunding sei für ihn und eine Produktion wie "Wish I Was Here" nicht gedacht, findet er unangemessen
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Kino: GEFÄLLT MIR
Wie gern würde man einmal für die Notwendigkeit deutschsprachigen Genrekinos plädieren, ohne dabei auf unterstützende Beispiele verzichten zu müssen. Ist ja nicht so, als würde es da nicht jedes Jahr zwei, drei Versuche eines phantastischen Kinos Made in Germany geben. Nur sind sie eben leider selten geeignet, Lust nach heimeligen filmischen Verrücktheiten abseits des Förder- und Themenprogramms zu wecken. [...]
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September 25, 2014
Kino: LIKE FATHER, LIKE SON
Wie der Vater, so der Sohn - das beschreibt die Familienkonstellation in Hirokazu Kore-edas neuem Film "Like Father, Like Son" gänzlich unzureichend. Zum nicht kaltherzig artikulierten, doch über enttäuschte Blicke angedeuteten Bedauern von Startarchitekt Ryota Nonomiya hat dessen sechsjähriger Sohn Keita offenbar wenig vom eisernen Ehrgeiz seines renommierten Papas mitbekommen. Der allerdings, und das ist der dramatische Ausgangspunkt dieser Babyverwechslungsgeschichte, gar nicht Ryotas Kind ist. Zumindest nicht sein biologisches. [...]
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September 24, 2014
Homo- und Transphobie in Hollywood
Benachteiligung bei Rollenangeboten, abschätzige Kommentare und professionelle Ratschläge, sich besser nicht zu outen: Eine Studie der UCLA zeigt auf, wie schwullesbische und genderqueere Schauspieler in Hollywood diskriminiert werden.
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September 21, 2014
September 18, 2014
Kino: SCHOSSGEBETE
Drei Jahre nach Veröffentlichung des vermeintlichen Skandalromans "Feuchtgebiete" sollte Charlotte Roche jene Kritiker Lügen strafen, die ihre literarischen Gehversuche ausschließlich pornographisch schimpften. "Schoßgebete", Roches 2011 publiziertes zweites Buch, wurde als psychoanalytischer Selbsttherapierungsversuch gewertet, in dem die Autorin einen persönlichen Schicksalsschlag anhand ihrer fiktiven Hauptfigur aufarbeitet. [...]
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September 12, 2014
TV: TRUE BLOOD - SEASON 7
Leicht hatte man es als Fan von "True Blood" zuletzt nicht, das heillose Durcheinander der Vampirserie noch gegen etwaige Sympathien für sie zu verteidigen. Selbst Alan Ball verabschiedete sich 2012 von seinem zweiten HBO-Projekt und überließ schließlich Mark Hudis den Posten des Showrunners. Nach sechs Jahren bringt die Serie ihr Finale nun entsprechend pflichtschuldig über die Runden. [...]
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September 11, 2014
September 10, 2014
Der perfide Umgang mit den Promi-Nacktbildern
Während Hollywood lustige Spielfilme über geleakte Sexaufnahmen dreht, verbreitet ein Hacker im Internet tatsächlich zahlreiche Nacktbilder prominenter Frauen. Internetstimmen behaupten, die Betroffenen hätten sich das selbst eingebrockt.
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September 07, 2014
Die epochalen Schlussminuten von PHASE IV
Die sinnigerweise an den Schluss des Films gesetzte Titelsequenz von "Phase IV" zeigt Saul Bass auf dem Höhepunkt seines Könnens. Leider ließ Paramount Pictures jedoch die gesamte finale Montage vor Kinostart entfernen, weil das Testpublikum sie nicht mochte (Kommentar erübrigt sich). Damit beschnitt das Studio die einzige Regiearbeit des Vorspannmaestros um ihren wohl eindrücklichsten Moment, von dem lediglich im Kinotrailer einige Ausschnitte verblieben.
Nachdem das Material lange als verschollen galt, wurde es 2012 erstmals gemeinsam mit der Kinofassung im Silent Movie Theatre der Cinefamily in Los Angeles aufgeführt, in makelloser Qualität von 35mm. Bislang scheint es leider keinerlei Bestrebungen zu geben, eine DVD oder Blu-ray der Originalfassung zu veröffentlichen bzw. das ursprüngliche Ende zumindest als Bonusmaterial bereitzustellen.
Ein Kinomitschnitt der kompletten vierminütigen Phase-IV-Sequenz ist allerdings auf YouTube zu sehen – und offenbart die absolute Ultrakunst:
Nachdem das Material lange als verschollen galt, wurde es 2012 erstmals gemeinsam mit der Kinofassung im Silent Movie Theatre der Cinefamily in Los Angeles aufgeführt, in makelloser Qualität von 35mm. Bislang scheint es leider keinerlei Bestrebungen zu geben, eine DVD oder Blu-ray der Originalfassung zu veröffentlichen bzw. das ursprüngliche Ende zumindest als Bonusmaterial bereitzustellen.
Ein Kinomitschnitt der kompletten vierminütigen Phase-IV-Sequenz ist allerdings auf YouTube zu sehen – und offenbart die absolute Ultrakunst:
September 03, 2014
Warum ich keine Kriegsfilme mag
…oder warum auch ein sogenannter Antikriegsfilm immer noch ein Kriegsfilm ist. Schließlich mutet es absurd an, Krieg spektakulär bebildern, aber auch gleichzeitig verurteilen zu wollen. Ein Genre zwischen Anliegen und Paradoxon.
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(der Text ist Bestandteil einer "Kriegsfilmwoche" auf moviepilot, bei der unter anderem auch Georg Seeßlen mehrteilig fragt: Was ist Krieg?)
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(der Text ist Bestandteil einer "Kriegsfilmwoche" auf moviepilot, bei der unter anderem auch Georg Seeßlen mehrteilig fragt: Was ist Krieg?)
DVD/BD: 7500
Bevor dieser Film seinem Publikum die unheilvolle Geschichte eines scheinbar verloren gegangenen Flugzeuges erzählen konnte, verschwand er zunächst einmal selbst vom Radar. Denn nachdem im Januar 2012 der viel versprechende Trailer zu "Flug 7500" mit Hinweis auf einen baldigen Kinostart veröffentlicht wurde, war von dem Mystery-Thriller über zwei Jahre lang nichts mehr zu hören. Nun erscheint er beinahe unscheinbar auf DVD und Blu-ray. [...]
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September 02, 2014
September 01, 2014
DVD/BD: YATTERMAN [aka. YATTAMAN]
Takashi Miike zählt zu den wenigen japanischen Filmemachern, deren Arbeiten auch in Deutschland regelmäßig eine Auswertung erfahren. Zwar meist im Heimkino, abgesehen von der zuletzt erfreulichen Ausnahme "Wara No Tate", aber immerhin: da findet ein wichtiges Stück Repräsentation statt. Nun erscheint Miikes nicht mehr neuer, aber auch weiterhin hochvergnüglicher Superheldenfilm "Yatterman" erneut auf DVD und Blu-ray. [...]
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August 29, 2014
DVD/BD: TOYS IN THE ATTIC [aka. NA PUDE ANEB KDO MA DNESKA NAROZENINY?]
Was auch immer da oben, in der verlotterten Dachkammer zwischen Staubknäuel und Salpetermuff, vorgehen mag: wir werden davon wohl eher nichts mitbekommen. Die Menschen dieses Films zumindest, hier eine Großmutter mit ihrer Enkelin, verirren sich nur selten auf jenen Speicher, der allem ausrangierten Gerümpel so etwas wie ein Vergnügungspark ist. Altes Spielzeug nämlich, zum Leben und Quasseln erwacht, nutzt die ungestörte Ruhe vor den Bewohnern des Hauses – den Leuten eben, als deren liebes Eigentum es offensichtlich schon lange nicht mehr gesehen wird – und organisiert sich eine Art Miniaturstaat. [...]
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August 27, 2014
Kino: CAN A SONG SAVE YOUR LIFE? [aka. BEGIN AGAIN]
Die Kraft der Musik und so. Der eigentlich ziemlich privilegierte Traum von unangepasster Selbstverwirklichung. Und eine Liebeserklärung ans Großstadtleben, das natürlich auch. Aber es nützt ja alles nichts: Irgendwie kriegen sie einen dann doch immer wieder, die Musikgewinnerfilme über Musikverlierertypen. Zuletzt drehten die Coen-Brüder mit "Inside Llewyn Davis" einen ebensolchen, nun legt "Once"-Regisseur John Carney nach. [...]
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August 26, 2014
DVD/BD: THE QUIET ONES
Mit den über "The Quiet Ones" kursierenden Inhaltsangaben fängt der Mumpitz schon an. Darin heißt es, der Oxford-Professor Joseph Coupland (gespielt vom alten, wenn auch leider nicht altehrwürdigen Jared Harris) sei versucht, einen Geist zu "kreieren". Oder mindestens heraufzubeschwören. "Inspired by actual events" natürlich, weil einer Gruppe kanadischer Wissenschaftler im sogenannten Philip Experiment 1972 ebendies gelungen sein soll. Der eher nicht so akademisch anmutenden Theorie des Films zufolge müsse man Geister jedoch gar nicht erst entfesseln, sie seien als Manifestationen von Angst bereits fester Bestandteil des Menschen. Zu kreieren gibt es demnach nicht viel, höchstens ein wenig zu kitzeln. [...]
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DVD: DAS MÄDCHEN VON TRIEST [aka. LA RAGAZZA DI TRIESTE] (1982)
"Erwin C. Dietrich zeigt", stand und steht es auf dem deutschen Plakat zu "Das Mädchen von Triest" geschrieben. Kein falscher Hinweis, so das Schweizer Multitalent den Film Anfang 1983 über seinen Verleih Ascot (stark gekürzt) in die Kinos brachte, und doch mindestens ein kleines Täuschungsmanöver: Mit der Produktion hatte Dietrich nichts zu tun, aber vielleicht würde sein Name in Verbindung mit einer zugkräftig entblößten Ornella Muti wenigstens noch das wollüstige Publikum locken. [...]
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August 25, 2014
August 22, 2014
Zuletzt gesehen: THE BETRAYAL [aka. DAISATSUJIN OROCHI] (1966)
Und wieder ein Chambara-Film, der das Samuraileben denkbar unattraktiv als von falscher Dignität, systematischer Hinterlist und letztlich auch vergebener Liebesmüh kennzeichnet, um am individualistischen Bestreben eines heimtückisch übervorteilten (und ganz entschieden nicht mehr servilen) Rōnins von der großen Last des Männerbündnisses zu erzählen. Das Drama des verstoßenden Solitärs wird in The Betrayal weniger existenzphilosophisch verhandelt, als es der Stoff vielleicht hergeben würde, aber Tokuzô Tanaka, den es später ins eher alberne Fach verschlug, erhebt diese Geschichte zumindest formal(-ästhetisch) in oberste Ränge: Betörende Schwarzweißphotographie (insbesondere in den gegen bitteres Abendlicht gefilmten Einstellungen des im Schilf trauernden Protagonisten) und ein sparsam-effizienter Schnitt zum einen, das bemerkenswert kontemplative Spiel von Raizō Ichikawa und die wohltuend verschlossene, meist lediglich als feiner melodramatischer Akzent genutzte Musik Akira Ifukubes zum anderen – all das ist meisterliche Verdichtung. Dem fügt sich ein Schlussduell, das so eindrucksvoll choreographiert und gefilmt ist wie kaum ein zweites (besser auch als das ähnliche, aber weniger zugespitzte Finale des im selben Jahr entstandenen Sword of Doom, möchte ich behaupten). Mit großer Übersichtlichkeit inszeniert, muss der Samurai hier gegen Hundertschaften gleich zweier Clans antreten, die er zuletzt nur noch daniederliegend vor Erschöpfung, mit zerzaustem Haar, verkrampften Händen und trockener Kehle, abzuwehren weiß.
August 21, 2014
Kino: THE EXPENDABLES 3
Von Beginn an hatten die immer auch als energischer Fan-Service gedachten "Expendables"-Filme nicht nur mit den Egos ihrer Exponenten, sondern vor allem einigen Widersprüchen zu kämpfen. Niemand scheint das so sehr zu wissen wie Sylvester Stallone selbst, der die (Re-)Union dieser vormaligen Actionstars mit jedem neuen Teil ein bisschen anders, ein bisschen besser organisieren will.[...]
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Filmemacher, die (mehr) Aufmerksamkeit verdienen
Die Cinewelt liegt Xavier Dolan zu Füßen, obwohl das 25-jährige Regiewunderkind längst über Gebühr gefeiert wird. Dabei gibt es ungleich beobachtungswürdigere Filmemacher_Innen, denen Preise und Anerkennung (noch) nicht hinterher geworfen werden.
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August 14, 2014
DVD/BD: +1 [PARTY INVADERS]
Eine College-Party, wie man sie hoffentlich nicht aus dem Leben, aber doch ausreichend US-amerikanischen Teenieklamotten kennt: David (Rhys Wakefield) möchte seine Exfreundin Jill (Ashley Hinshaw) zurückerobern, Freund Teddy (Logan Miller) die unnahbare Schönheit Melanie (Natalie Hall) rumkriegen. Und dazwischen wird gesoffen und getanzt, immer im Wiederholungsschleifenrhythmus der passenden Dumpfmucke. Adoleszenzeskalation wie gehabt also, gäbe es da nicht einige verdammt unheimliche Risse im All-American-Gewebe vergnügungssüchtiger jerks und jocks. [...]
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August 13, 2014
The Expendables 3 zwischen Leak und Logik
Der vorzeitig in Internettauschbörsen gelangte dritte Teil der Expendables-Reihe könnte dem Studio hohe Umsatzeinbußen bescheren – folglich läuft deren Krisenmanagement auf Hochtouren. Notizen zum Fiasko, oder: How to (not) ruin a Blockbuster.
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August 12, 2014
August 10, 2014
August 06, 2014
Fortsetzungswahn oder Die Nichtkunst des Sequels
Interessante oder ihren Vorgängern überlegene Fortsetzungen haben Seltenheitswert. Dennoch ist das Kino dem Fluch der Wiederholung erlegen. Wollen wir wirklich ständig Sequels sehen? Oder sind wir nur längst entsprechend konditioniert?
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August 02, 2014
Mörderische Träume – zum Geburtstag von Wes Craven
Er ließ Freddy Krueger für schlaflose Nächte sorgen und verlieh postmodernem Horror buchstäblich ein Ghostface. Zeit also für einen Rückblick auf die Karriere des unverwechselbaren Filmemachers Wes Craven, der nun seinen 75. Geburtstag feiert.
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Juli 31, 2014
Juli 30, 2014
Der rätselhafte Hype um Fifty Shades of Grey
100 Millionen verkaufte Exemplare des Buches, fast 40 Millionen Aufrufe des ersten Trailers allein auf YouTube. Die Verfilmung von "Fifty Shades of Grey" reaktiviert schon jetzt den eigentlich gestrigen Wirbel um einen vermeintlich skandalösen Roman.
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Juli 28, 2014
Kino: 22 JUMP STREET
Die Kinoversion von "21 Jump Street" hatte mit den leicht soapig verhandelten Jugendproblemen der gleichnamigen 80er-Jahre-Fernsehserie kaum mehr etwas gemein. Deren Prämisse – verdeckte Ermittlungen junger Polizisten im Schulmilieu – schrieben die beiden HIMYM-Produzenten Phil Lord und Chris Miller zu einer liebenswürdigen Actionkomödie um, die nach ihrem Überraschungserfolg wohl unweigerlich fortgesetzt werden musste. [...]
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Juli 24, 2014
DVD/BD: DATE AND SWITCH [REINE MÄNNERSACHE]
Bis zur Prom Night ist es zwar noch eine ganze Weile hin, doch die besten Freunde Michael (Nicholas Braun) und Matty (Hunter Cope) machen vorsichtshalber schon jetzt einen großen Aufriss darum. Die traditionelle Abschlusszeremonie wollen sie – man kennt das aus zahllosen Pennälerkomödien von Porky's bis American Pie – keinesfalls als Jungfrauen begehen und nehmen deshalb vorzeitig Kurs auf entsprechend sinnfreie Adoleszenz-Rituale.
[...] Bevor man jedoch glauben mag, auch "Reine Männersache" sei nur eine weitere verzichtbare Highschool-Klamotte, deren präpotente Helden am eigenen Hormonstau zu verzweifeln drohen, überrascht der Film mit einem unerwarteten Geständnis. [...]
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Juli 20, 2014
Juli 16, 2014
Kino: THE KING OF PIGS [aka. DWAE-JI-UI]
[...] Asiatisches Zeichentrickkino, sofern es sich hierzulande überhaupt gegen die mit dem Stigma der Kinderunterhaltung behaftete und entsprechend tradierte Animations- und Erzählkontinuität Hollywoods behaupten darf, wird in Deutschland noch am ehesten durch die klugen Animes des japanischen Studios Ghibli repräsentiert. "The King of Pigs", das unabhängig produzierte Langfilmdebüt des Südkoreaners Yeon Sang-ho, leistet mit seiner limitierten, auf scharfe Konturen ausgerichteten Animation auch dagegen erst einmal ästhetisch wohltuenden Widerstand: Formal nicht kostenintensiv um state of the art bemüht, erzählt das brutal-sinistre Schuldrama eine Geschichte vom Erwachsenwerden, die die Dringlichkeit ihres minimalistischen Zeichenstils schon dadurch bestätigt, dass sie in jeder anderen Form vielleicht gar nicht erst zumutbar wäre. [...]
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(und bitte auch den tollen Text darüber von Lukas zum letzten Miyazaki lesen!)
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(und bitte auch den tollen Text darüber von Lukas zum letzten Miyazaki lesen!)
Kino: WIE DER WIND SICH HEBT [aka. KAZE TACHINU aka. THE WIND RISES]
"Der Wind hebt sich, wir müssen versuchen zu leben", heißt es in Paul Valérys 1920 verfasstem Gedicht "Le Cimetière marin". Dieses Zitats hat sich nicht erst Regisseur Hayao Miyazaki angenommen, es inspirierte bereits den Titel einer Kurzgeschichte von Hori Tatsuo. Auf deren Grundlage zeichnete der Studio-Ghibli-Veteran einen Manga, der als Vorlage seines jüngsten und leider auch letzten Anime diente: "Wie der Wind sich hebt" ist Miyazakis Kinoabschied. [...]
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Juli 13, 2014
DVD/BD: GIMME SHELTER (2013)
Ex-Disney-Sternchen Vanessa Hudgens bemüht sich nach ihren Image erneuernden Lolita-Performances in "Sucker Punch" und "Spring Breakers" weiterhin eifrig darum, nicht mehr nur als trällernde Zac-Efron-Freundin aus "High School Musical" in Erinnerung zu bleiben. Man kann sich gut vorstellen, wie die junge Schauspielerin und Sängerin ihren Agenten mit der Suche nach einer "anspruchsvollen Rolle" beauftragte, am besten irgendetwas in Richtung "Precious", weil das bestimmt niemand von ihr erwarten würde. Eine soziale, wenigstens aber moralische Botschaft sollte der entsprechende Film schon auch haben. Und eine Geschichte based on a true story – wenn also das Kino sich übers Leben versichern muss – wäre als Zugabe sicherlich noch besonders willkommen. Denn dagegen lässt sich ja stets schwerlich argumentieren: So ist es halt wirklich passiert. [...]
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Juli 10, 2014
Kino: WARA NO TATE [aka. DIE GEJAGTEN aka. SHIELD OF STRAW]
Mit rund 90 Regiearbeiten in nicht einmal 25 Jahren ist Takashi Miike der wohl arbeitswütigste Filmemacher Japans. Lediglich einer Handvoll von ihnen jedoch war auch hierzulande ein offizieller Kinostart vergönnt, der letzte liegt über zehn Jahre zurück. Insofern ist es eine kleine Sensation, wenn Miike mit "Wara no tate – Die Gejagten" nun auf die deutsche Kinoleinwand zurückkehrt, gleichwohl der Actionthriller nicht zu seinen stärksten Filmen zählt. [...]
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Juli 09, 2014
Der Filmvorspann, eine ausgestorbene Kunst
Grafikdesigner wie Saul Bass haben den Filmvorspann zu einer eigenen Kunstform erhoben. Doch aus weitgehend unerklärlichen Gründen scheut das gegenwärtige Kino jede Form von Eröffnungstiteln. Und lässt eine wunderschöne Tradition vor die Hunde gehen.
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Juli 02, 2014
Juni 30, 2014
DVD/BD: THE DETAILS [aka. Liebe und andere Kleinigkeiten]
"Mein Untergang begann an einem märchenhaften Tag", heißt es zu Beginn von "Liebe und andere Kleinigkeiten" mit einem Voice-Over, der in seiner Sanftheit ganz gezielt falsche Wohlfühlkinofährten legt. Wenn im Leben etwas gehörig schief laufe, so der Gynäkologe Jeff Lang (Idealbesetzung: Tobey Maguire), müsse man den kleinen Dingen Beachtung schenken. Jenen winzigen Details, die die Katastrophe erst heraufbeschwört hätten. Genau ihnen nämlich hat Jeff, und dessen wird er sich bald schmerzhaft bewusst, nicht die nötige Aufmerksamkeit zukommen lassen. [...]
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TV: FARGO - SEASON 1
Statt Stoffe selbst zu entwickeln, setzen immer mehr TV-Serien erfolgreiche Kinofilme fort. Das kann man bedauerlich finden, weil Fernsehen sich mit spannenden Erzählungen und thematischen Experimenten zuletzt eben auch als eine Alternative zum Kino empfohlen hat. Oder man macht es, wie etwa die Produzenten von "Fargo", einfach ganz anders – und vor allem ganz richtig. Ihre Serie ist die vielleicht größte Überraschung des TV-Jahres. [...]
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DVD/BD: ALMOST HUMAN
Im amerikanischen Mainstream- wie auch Independent-Bereich ist das Genrekino der 80er wieder reaktiviert. Allmählich profitieren offensichtlich selbst Amateurfilmemacher von einem Hype, dessen Rückbesinnung nerdig, niedlich, vor allem aber nostalgisch ist. Ganz plötzlich fühlt sich da jedes Kind der Eighties zu einer eigenen Hommage befähigt, selbst wenn diese nicht über ein sinnbefreites Best-Of schlecht nachgeahmter Lieblingsfilme hinausreicht. [...]
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Juni 26, 2014
Nicht im Kino: I AM DIVINE
Aber dafür auf DVD: eine mühsam finanzierte Doku über die "filthiest person alive", internationale Drag-Ikone und natürlich Muse von John Waters. Mehr als nur eine Alternative zum WM-Loch, diese Hommage an Divine.
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Juni 25, 2014
Kommt es (auch) beim Film auf die Länge an?
Im Kino erfordern Filme mit sogenannter Überlänge einen Zuschlag, daheim nehmen sie zumindest mehr Zeit in Anspruch. Wirkt sich die Dauer eines Films auf unser Sehverhalten aus? Oder kommt es gar nicht auf die Länge an? Ein paar lose Gedanken.
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Juni 19, 2014
Zuletzt gesehen: HANSEL AND GRETEL (1982)
Obgleich unlängst auf einigen Filmseiten das Gegenteil behauptet steht, galt Tim
Burtons Disney-TV-Special Hansel and Gretel nie als verschollen,
sondern wurde lediglich vom Regisseur selbst unter Verschluss gehalten. Erst
für dessen populäre Ausstellungen im MOMA bzw. der Cinémathèque Française gab er
jenes kuriose Frühwerk frei, das nach seiner einzigen Ausstrahlung an Halloween
1983 ausschließlich in filmwissenschaftlichen Kontexten (und damit so gut wie
gar nicht) verfügbar war. Eine kleine Sensation ist die nun in Umlauf
gebrachte VHS-Aufnahme der selbstverständlich sehr sonderbaren Grimm-Adaption
aber dennoch – und mich hat die Nachricht auch regelrecht vom Stuhl gehauen, so
ich damals einzig für diese 35 Minuten gar einen Trip nach Paris in Erwägung
zog (ja ja, ein wahrer Fan hätte das wohl getan, usw.usf.). Die Sichtung habe
ich jetzt tatsächlich mehrere Tage lang vor mir her geschoben, einerseits aus
Ehrfurcht, andererseits dem wohligen Gefühl, sich einen Burton-Film einfach auch
aufheben zu können – wenn man ihn braucht, ist er nun da. Und geht nicht mehr
weg.
Hansel and Gretel markiert in vielerlei Hinsicht einen Meilenstein in Tim Burtons Karriere. Es war seine bis dato längste Produktion ebenso wie der erste Film, für den der einstmalige Disney-Zeichner und Animationsregisseur mit Schauspielern arbeitete. Vielleicht im Wissen, mit ebendiesen ohnehin nicht konventionell umgehen zu können, zumindest aber dergestalt zu verfahren, wie es das Disney-Network wohl von ihm erwartet haben mag, entschied er sich für eine merklich bizarre Yarō-Kabuki-Interpretation des Märchens: Die bekannte Geschichte "nach verschiedenen Erzählungen aus Hessen" besetzte er ausschließlich mit japanischen Darstellern, von denen Michael Yama sowohl Hänsels und Gretels Stiefmutter als auch die böse Hexe (mit Zuckerstangen als Nase und Krückstock!) mimte. Es ist erstaunlich zu sehen, wie Burton schon anno dazumal queere Konzepte an manierliche Familienunterhaltung zu binden verstand, und auch Gepflogenheiten eines Konzerns (hier: Disney) zu unterwandern, ohne sie dabei zwangsläufig radikal zu destabilisieren – was ja eben bereits auf die viel zitierte "Subversion im Mainstream" verweist, die Burton später als eine Art auteuresken Schlüssel zum Erfolg nutzen wird.
Das TV-Special selbst verbleibt als ulkige Persiflage klassischer Kindergeschichten natürlich als das, was es ist: eine Fingerübung, eine Aneignung visueller Gestaltungswerkzeuge (Stop-Motion im Realfilm, On-Set-Tricks, Dekorverfremdung), eine erste Probe aufs Exempel, mit bereits allen ästhetischen Erkennungszeichen, von eigensinnigen Spiral- und Schachmustern bis zu langen Schatten, die hier von hageren Studiobäumen ohne Ast und Laub geworfen werden. Im orgiastischen Finale, das mit richtungslos umher geschmissenen Farbbeuteln, einer Kung-Fu-Einlage (die Hexe wirft essbare Ninja-Sterne und kämpft mit einem Nunchaku) sowie Unmengen an Glibberschleim herrlichsten Nonsens auffährt, scheint Tim Burton, der seinerzeit so unzufriedene Disney-Zeichner, erstmals ganz zu sich selbst zu finden. Und dass das nun endlich auch für jedermann einseh- und nachvollziehbar ist, stimmt mich höchst zufrieden.
Hansel and Gretel markiert in vielerlei Hinsicht einen Meilenstein in Tim Burtons Karriere. Es war seine bis dato längste Produktion ebenso wie der erste Film, für den der einstmalige Disney-Zeichner und Animationsregisseur mit Schauspielern arbeitete. Vielleicht im Wissen, mit ebendiesen ohnehin nicht konventionell umgehen zu können, zumindest aber dergestalt zu verfahren, wie es das Disney-Network wohl von ihm erwartet haben mag, entschied er sich für eine merklich bizarre Yarō-Kabuki-Interpretation des Märchens: Die bekannte Geschichte "nach verschiedenen Erzählungen aus Hessen" besetzte er ausschließlich mit japanischen Darstellern, von denen Michael Yama sowohl Hänsels und Gretels Stiefmutter als auch die böse Hexe (mit Zuckerstangen als Nase und Krückstock!) mimte. Es ist erstaunlich zu sehen, wie Burton schon anno dazumal queere Konzepte an manierliche Familienunterhaltung zu binden verstand, und auch Gepflogenheiten eines Konzerns (hier: Disney) zu unterwandern, ohne sie dabei zwangsläufig radikal zu destabilisieren – was ja eben bereits auf die viel zitierte "Subversion im Mainstream" verweist, die Burton später als eine Art auteuresken Schlüssel zum Erfolg nutzen wird.
Das TV-Special selbst verbleibt als ulkige Persiflage klassischer Kindergeschichten natürlich als das, was es ist: eine Fingerübung, eine Aneignung visueller Gestaltungswerkzeuge (Stop-Motion im Realfilm, On-Set-Tricks, Dekorverfremdung), eine erste Probe aufs Exempel, mit bereits allen ästhetischen Erkennungszeichen, von eigensinnigen Spiral- und Schachmustern bis zu langen Schatten, die hier von hageren Studiobäumen ohne Ast und Laub geworfen werden. Im orgiastischen Finale, das mit richtungslos umher geschmissenen Farbbeuteln, einer Kung-Fu-Einlage (die Hexe wirft essbare Ninja-Sterne und kämpft mit einem Nunchaku) sowie Unmengen an Glibberschleim herrlichsten Nonsens auffährt, scheint Tim Burton, der seinerzeit so unzufriedene Disney-Zeichner, erstmals ganz zu sich selbst zu finden. Und dass das nun endlich auch für jedermann einseh- und nachvollziehbar ist, stimmt mich höchst zufrieden.
(Randnotiz: Catherine Hardwicke, Regisseurin des ersten Twilight,
kreierte für den Film einige Modelle und erhielt dafür die allererste Abspannnennung
ihrer Karriere)
(Randnotiz 2: Vincent Price wird in der IMDb als Erzähler geführt,
doch zumindest in der jetzt einzig verfügbaren Fassung fehlt diese Rahmung
bedauerlicherweise vollständig)
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Juni 18, 2014
News-Terror im Tentpole-Zeitalter
Die großzügige Berichterstattung über "Star Wars: Episode VII" ist vor allem eine der Mutmaßungen und Fragezeichen. So wenig Einblicke sie dabei in den Film gibt, so sehr legt sie allerdings die Marketing-Rituale gegenwärtiger Blockbuster frei.
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Juni 16, 2014
TV: GAME OF THRONES - SEASON 4
Selbst als Serienmuffel dürfte es schwer sein, sich dem Phänomen "Game of Thrones" noch irgendwie zu entziehen. Mit durchschnittlich 18,4 Millionen Zuschauern pro Folge ist es die offiziell erfolgreichste HBO-Show seit Bestehen des US-Programmanbieters, die am meisten heruntergeladene sowieso. Weltweit diskutieren Fans die Ereignisse einer jeweiligen Episode, nach deren Ausstrahlung das Internet regelmäßig Kopf steht. [...]
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Juni 12, 2014
DVD/BD: LESSON OF THE EVIL
Wer Regisseur Takashi Miike schon an milden Mainstream verloren glaubte, den straft Japans unvergleichliche Skandalnudel mit "Lesson of the Evil" gehörig Lügen. Sein irrsinniger High-School-Splatterfilm räumt vorerst alle Bedenken aus, nach denen Miike nun im sanftmütigen Alterswerk angekommen sei. So erbarmungslos wie hier mussten unschuldige Schüler seit "Battle Royale" nicht mehr um ihre Leben fürchten! [...]
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Juni 11, 2014
Die WM und das Kinoloch - viel Fußball, wenig Film
Je voller die Public-Viewing-Plätze, desto leerer die Kinos? Filmverleiher zumindest scheuen die Fußball-WM und lassen gleich vier Wochen lang keine Blockbuster starten. Für Studios bedeutet das Chaos, für Fußballmuffel ein dürftiges Kinoangebot.
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Juni 10, 2014
Zuletzt gesehen: FAST COMPANY (1979)
Wenn es nicht so langweilig wäre, könnte man Fast Company, diesen seltsamen Störenfried in David Cronenbergs ja doch sehr einheitlichem Schaffenswerk, gleich mehrfach in die Bestandteile seines Entstehungskontexts zerlegen. Könnte also auf frisch errichtete Steueroasen verweisen, die im Kanada der ausgehenden 70er Jahre kunstfremde Investoren zur Filmproduktion inspirierten. Könnte argumentieren, das Action-Drama sei lediglich als Rekrutierungsoperation künftiger Cronenberg-Weggefährten wie Ronald Sanders oder Carol Spier zu verstehen. Oder auch einfach nur den ziemlich simplen Umstand benennen, dass der nach Shivers und Rabid vorerst arbeitslose "King of Body Horror" (wie ich dieses Label hasse!) eine noch recht junge Familie zu ernähren hatte.
Viel interessanter ist doch aber, wie Cronenberg mit dieser Auftragsproduktion umgeht: Da ist zum einen solch kursorisches B-Movie-Material, geschult an AIP-Exploitation Cormanscher Prägung, das es sich nicht anzueignen, sondern nur passend zu verkaufen galt, so Cronenberg dieses für ihn freilich rare Beispiel konventionellen Filmemachens gleich noch mit seiner persönlichen Leidenschaft für Motorsport zu verknüpfen wusste. Und da ist zum anderen die Geschichte eines lädierten Drag-Race-Profis (tiefenentspannt: William Smith), der nicht nur seinen Vorgesetzten (niederträchtig: John Saxon) erledigen, sondern auch Freundin, Kollegen, eine ganze Profession und, ach was, eigentlich das Land of the Free per se retten muss. Fast Company ist, wie später auch A History of Violence, ein Western ganz ohne Colts und Cowboys. Ein bisschen eigen- und blödsinnig, aber voller Herzblut. Und Nicholas Campbell, der Mann mit den wohl schönsten Augen des Kinos, ist als Billy the Kid eine Entdeckung, auf die Cronenberg heute zu Recht stolz sein darf.
Viel interessanter ist doch aber, wie Cronenberg mit dieser Auftragsproduktion umgeht: Da ist zum einen solch kursorisches B-Movie-Material, geschult an AIP-Exploitation Cormanscher Prägung, das es sich nicht anzueignen, sondern nur passend zu verkaufen galt, so Cronenberg dieses für ihn freilich rare Beispiel konventionellen Filmemachens gleich noch mit seiner persönlichen Leidenschaft für Motorsport zu verknüpfen wusste. Und da ist zum anderen die Geschichte eines lädierten Drag-Race-Profis (tiefenentspannt: William Smith), der nicht nur seinen Vorgesetzten (niederträchtig: John Saxon) erledigen, sondern auch Freundin, Kollegen, eine ganze Profession und, ach was, eigentlich das Land of the Free per se retten muss. Fast Company ist, wie später auch A History of Violence, ein Western ganz ohne Colts und Cowboys. Ein bisschen eigen- und blödsinnig, aber voller Herzblut. Und Nicholas Campbell, der Mann mit den wohl schönsten Augen des Kinos, ist als Billy the Kid eine Entdeckung, auf die Cronenberg heute zu Recht stolz sein darf.
Juni 06, 2014
Jetzt erhältlich: sissy - Magazin für den nicht-heterosexuellen Film #22
Ab sofort ist die 22. Ausgabe der sissy kostenfrei an den bekannten Auslegestellen oder als praktische Issuu-Version erhältlich. Die gedruckte sissy kann sogar gratis (!) abonniert werden (abo[ät]sissymag.de), um sich schöne Texte über (auch) schöne Filme praktisch nach Hause liefern zu lassen. Ich habe in der aktuellen Ausgabe noch einmal über den "Dallas Buyers Club" geschrieben, mit Schwerpunkt auf dessen Diskursfähigkeit im queeren Kino.
Juni 04, 2014
Wie der Jugendschutz Filmliebhaber bevormundet
Obwohl eine staatliche Zensur laut Grundgesetz nicht stattfindet, werden in Deutschland jeden Monat zahlreiche Filme indiziert oder gleich ganz verboten. Die Folge ist nicht etwa besserer Jugendschutz, sondern eine Bevormundung erwachsener Menschen.
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Juni 02, 2014
TV: HANNIBAL - SEASON 2
Es war ein verheißungsvolles Schlussbild, mit dem die erste Staffel "Hannibal" den Status quo ihrer beiden Protagonisten aufhob. Nicht der verführerische Serienkiller, sondern sein gegnerischer FBI-Ermittler wird hinter Schloss und Riegel verbannt. Diesen Rollenwechsel, der auch allen bisherigen Hannibal-Erzählungen im Kino zuwiderläuft, nutzt Season 2 für ein so geschicktes wie bluttriefendes Psychoduell. [...]
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Kino: MAMAN UND ICH [aka. LES GARCONS ET GUILLAUME, Á TABLE!]
Über die Sexualität von Guillaume Gallienne scheint jeder besser Bescheid zu wissen als er selbst. Weil er sich nicht wie seine Brüder für Sport interessiert, muss er wohl anders sein als andere. Und weil er als Kind eine unschuldige Vorliebe für Frauenkleider hat, ist das Verhältnis zum Vater gleich völlig dahin. Unter Mitschülern gilt Guillaume eindeutig als schwul, sogar seine Mutter ruft allabendlich "Jungs und Guillaume, kommt zu Tisch!". [...]
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Mai 28, 2014
Tom Cruise – eine Liebeserklärung mit Seitenschlag
Hinsichtlich der Einspielergebnisse seiner Filme erlitt Tom Cruise beim Publikum erheblichen Vertrauensverlust. Das jedoch lindert nicht die ungebrochene Faszination dieses beispiellosen Hollywoodphänomens. Eine Liebeserklärung mit Seitenschlag.
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Mai 27, 2014
DVD/BD: HOW I LIVE NOW
Seit einigen Wochen spekulieren Medien und Politpessimisten über die Wahrscheinlichkeit eines Dritten Weltkrieges. Von einer Neuauflage des Ost-West-Konflikts ist da die Rede, geopolitische Bedrohungsszenarien durchmischen sich mit Verschwörungstheorien. Die dystopische Romanze "How I Live Now" handelt nun tatsächlich vom Ausbruch eines Atomkrieges, der im Kinozeitalter von "Twilight" natürlich nicht ohne Teenagerliebe erzählt werden darf. [...]
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Mai 22, 2014
DVD/BD: LIVE AND LET LIVE
Diskussionen um Vegetarismus verlaufen in der Regel ziemlich gleich. Da gibt es eben die sogenannten Veggies, für die Fleischverzicht mehr als nur eine Ernährungsweise, gar eine Frage der Weltanschauung ist. Sie argumentieren gegen Massentierhaltung und für Umweltbewusstsein, und sie tun das meist ebenso moralisch wie selbstsicher, weil sich ihr Anliegen gegen Konventionen richtet. Gegen ein vorherrschendes Denken, das ihnen falsch erscheint. Und dann gibt es natürlich Menschen, für die Tierprodukte zu Ernährung, Kleidung oder überhaupt einem vielfältigen Alltagsbedarf ganz selbstverständlich dazugehören. Sie fühlen sich belehrt, gemaßregelt, verurteilt, nicht zuletzt, weil Vegetarismus schon per se einen gewissen Missionierungsanspruch in sich trägt. [...]
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Mai 21, 2014
Warum uns Filmkritik nicht egal sein sollte
Wenn es der Filmkritik schlecht geht, ist auch filmkritisches Denken bedroht. Doch hat Filmkritik überhaupt noch eine Relevanz, wenn sie sich dem Mainstream anbiedert? Und geht dieses Thema nur die Autoren oder nicht sogar alle Filmfreunde etwas an?
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Mai 15, 2014
Nicht (mehr) im Kino: BIRTH (2004)
Das Warten auf die jüngste Regiearbeit des Briten Jonathan Glazer stellt hierzulande manchen Filmfreund vor eine Zerreißprobe. Gegen die Bedenken des deutschen Verleihs Senator, das offenbar etwas absonderliche Alien-Road-Movie "Under the Skin" in die Kinos zu bringen, formierte sich, auf Facebook zumindest, eine Art cinephiler Widerstand, der auch deutsche Kino- und Verleihpolitik grundlegend ins Visier nimmt. Zwar sei "Under the Skin" ein Film für "Liebhaber der Filmkunst", begründete Senator die getadelte Entscheidung, aber "weder typischer Mainstream noch typisches Arthaus". Vielleicht vermittelt dieser bestenfalls ökonomisch plausible, schlimmstenfalls kunstfremde Argumentationsversuch eine Idee davon, wie die US-amerikanische Produktions- und damals noch Distributionsfirma New Line Cinema auf Jonathan Glazers vorletzten Film reagiert haben mag. Fast pflichtschuldig brachte sie den in Cannes ausgebuhten und von der Filmkritik verschmähten "Birth" 2004 in die Kinos, wo er schließlich auch vom Publikum weitgehend mit Ignoranz gestraft wurde. [...]
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DVD/BD: MUD
In Deutschland haben es die Filme von Jeff Nichols nicht leicht. Sein Regiedebüt "Shotgun Stories" wartet hierzulande noch immer auf eine angemessene Veröffentlichung, dem hochgeschätzten Nachfolger "Take Shelter" wurde immerhin etwas größere Aufmerksamkeit zuteil. Mit "Mud – Kein Ausweg" erscheint Nichols’ dritter Film nun lediglich auf DVD und Blu-ray, womit einmal mehr Ausnahmekino auf den heimischen Bildschirm verbannt wird. [...]
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Mai 14, 2014
TV-Serien zu Kinofilmen oder Ade, Qualitätsfernsehen
Statt originelle Geschichten mit originellen Figuren zu erzählen, setzen TV-Serien in großem Umfang etablierte Franchise-Erfolge des Kinos fort. Schafft sich das Qualitätsfernsehen mit seinen neuen Superhelden und Serienkillern etwa schon wieder ab?
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Mai 12, 2014
DVD/BD: TOKAREV [aka. RAGE]
Natürlich ist es mitnichten so, dass Nicolas Cage sein Talent nur noch an Videomarktware verschwenden würde. Denn das hieße ja, lediglich über Heimmedien ausgewertete Produktionen seien per se minderwertig. Oder könnten keine angemessenen Bühnen bieten für großes Schauspiel. Und überhaupt scheint der schlichte Kinobetrieb dem arbeitswütigen Cage längst viel zu beengend geworden zu sein. [...]
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Mai 08, 2014
DVD/BD: RAW 2 (aka. wenn man als Internetkritiker nun wirklich ganz unten angekommen ist)
"Warnung! Schockierender als der Vorgänger!", steht es auf dem Cover der DVD und Blu-ray geschrieben. Schon ein erster Lacher, bevor man die Fortsetzung des Videomarkt-Schnellschusses "RAW – Der Fluch der Grete Müller" überhaupt in den Player geschoben hat. Schockierender, und sei es nur schockierend öde, ist "RAW 2 – Das Tagebuch der Grete Müller" tatsächlich. Insbesondere darin, den ohnehin bereits saudämlichen ersten Teil noch zu unterbieten. [...]
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Mai 07, 2014
Kino – dafür werden Filme gemacht!?!
Im Internet fordern Filmfreunde vehement einen deutschen Kinostart von "Under The Skin", weil große Filme schließlich auch auf die große Leinwand gehörten. Aber stimmt das überhaupt? Und hat sich die Realität der Filmverwertung nicht längst geändert?
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Mai 06, 2014
In eigener Sache: ein Interview
Auf Hard Sensations gibt es seit kurzer Zeit eine schöne Artikelreihe namens "Reden über Schreiben über Filme". Darin werden, wie der Titel schon vermuten lässt, Autoren, Filmkritiker und Blogger nach ihren Vorlieben, Motivationen und cinephilen Ansichten befragt. Im ersten Teil kam Oliver Nöding zu Wort, im zweiten Jan Künemund von Salzgeber. Und nun wurde auch ich zum Interview gebeten
Zu lesen: hier.
Zu lesen: hier.
Kino: DEVIL'S DUE
Kurz vor dem amerikanischen Kinostart von "Devil's Due – Teufelsbrut" gelang den Produzenten des Films ein bemerkenswerter kleiner Marketing-Coup: Millionenfach wurde ihr virales Video angeklickt, in dem eine monströse Babypuppe reihenweise ahnungslose Passanten verschreckt. Der Film zum Promo-Stunt ist allerdings ungleich weniger originell, um es vorsichtig auszudrücken. Und vor einem Kassenflop konnte dieser Gag ihn auch nicht bewahren. [...]
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Mai 05, 2014
Kino: 3 DAYS TO KILL
Und wieder High-Concept-Kino: CIA-Agent Kevin Costner ist todkrank und möchte seiner Tochter wenigstens zuletzt ein guter Vater sein, muss im Austausch mit einem Wundermedikament aber leider auch noch brandgefährliche Terroristen in Paris ausschalten. Die bierdeckelgerechte Prämisse will es, dass sich dies nur schwerlich miteinander vereinbaren lässt, erst recht unter Zeitdruck: "3 Days to Kill" heißt der neueste Europacorp-Knüller aus der Luc-Besson-Schmiede. [...]
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April 30, 2014
Die meistunterschätzten Comicverfilmungen
Das Blockbuster-Kino zehrt von seinen Superhelden. Sie sind die erfolgsverwöhnten Lieblingskinder einer Industrie aus Comicverfilmungen, für deren Bastarde es nur wenig Liebe gibt. Obwohl einige von ihnen ganz fürchterlich unterschätzt sind.
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April 27, 2014
DVD/BD: RESOLUTION
So überflüssig der deutsche Titelzusatz zunächst wirken mag, so sehr ist er lediglich versucht, einen schwer fassbaren Film an den Mann zu bringen: "Resolution", oder eben hierzulande "Resolution – Cabin of Death", wurde in den USA vielfach als Indie-Alternative zu "The Cabin in the Woods" wahrgenommen. Als intellektuelle Variation eines Horrorkinos, das alles schon erzählt hat. Und deshalb nur noch über das Erzählen selbst erzählen kann. [...]
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April 23, 2014
April 21, 2014
Zuletzt gesehen: IT'S A SMALL WORLD (1950)
"This is the story of a special group of people", lässt ein Vorwort der Produzenten verlauten, mit instruktivem Zusatz: "It is hoped that by better understanding the lives of these people a greater and deeper knowledge of all humanity will come to us"! In den kommenden zehn Minuten ist dann auch eigentlich schon alles erzählt: ein kleinwüchsiger Mann, gesellschaftlich diskriminiert und vom Vater der Freiheit beraubt, möchte sich endlich selbst verwirklichen. Zu der so wunderbar Expositionen überspringenden filmischen Ökonomie von William Castle (sämtliche Konflikte ergeben sich quasi aus dem Nichts oder über wenige prägnante Bilder) gehört dann allerdings auch stets das freimütige Bekenntnis zu purer Redundanz. Eben weil It's a Small World seine um Verständnis werbende Prämisse schon mit den Anfangstiteln darreicht, lässt sich der Film eigentlich nur noch apathisch aussitzen. Famos indes, wie Castle – Meister ja nicht nur des schauerlichen, sondern eben auch des melodramatischen Super-Schlocks – die sozialen Probleme von kleinwüchsigen Menschen möglichst nicht ausgeschlachtet wissen möchte, aber gerade in der erzieherisch vermittelten Nüchternheit (Vorwort: "the great difficulty they have in adjusting themselves to a normal world") Happy-Clap-Aufklärung in Exploitation-Reinkultur betreibt. Gewohnt frei von Subtilität (die bedeutsam positionierte Mikrosomie-Definition aus dem "Medical Almanac", das "zufällige" Vorlesen aus "Gullivers Reisen") und wie immer mit viel Herzblut inszeniert, versetzte mich der Film auf den letzten Metern allerdings noch in absolute Fassungslosigkeit: Wenn der Held im Zirkus (wo auch sonst!?) schließlich seine große Liebe trifft und ihr aus heiterem Himmel lautstark ein Ständchen an den Kopf trällert, als sei die Produktion plötzlich im großen Stil von Arthur Freed eingenommen, wird man selbst als Castle-Fan auf eine harte Probe gestellt. Schon toll… irgendwie.
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April 16, 2014
Was das Kino von True Detective lernen kann
Serien sind das bessere Kino? Wenn es überhaupt ein Beispiel gibt, das dieser unsäglichen Phrase Gewicht verleiht, dann am ehesten True Detective. Die HBO-Serie gemahnt tatsächlich an Stärken des Kinos, die dort mittlerweile Seltenheitswert haben.
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April 10, 2014
DVD/BD: AN ANGEL AT MY TABLE (1990)
Glaubt man dem Schauspieler Sam Neill und seinem sehr persönlichen Heimatfilm-Essay "Cinema of Unease", hat das Kino Neuseelands erst spät zu einer eigenen Identität gefunden. Einer Form, und schließlich auch einer souveränen Filmindustrie, die sich mit Roger Donaldsons Politthriller "Sleeping Dogs" erst zögerlich herauszubilden begann, um dann Anfang der 90er Jahre von Jane Campion in die Welt getragen zu werden. [...]
April 09, 2014
Arnold Schwarzenegger und das Ende einer Karriere
Vom Superstar zum Kassengift? Mit seiner Rückkehr aus der Politik ins Kino tut sich Arnold Schwarzenegger merklich schwer. Und das Publikum straft den wiedergekehrten Leading Man des Actionfilms gleich gänzlich mit Ignoranz. Quo vadis, Arnie?
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April 08, 2014
Kino: SABOTAGE
Mit Arnold Schwarzenegger ist nicht mehr viel los, zumindest an den Kinokassen. Dort verzeichnen dessen Filme inzwischen entweder herbe Verluste ("The Last Stand") oder bleiben weit hinter den Erwartungen zurück ("Escape Plan"). „Sabotage“, der neue kräftig beworbene Arnie-Kracher, bescherte dem einstigen Hitgaranten nun sogar seinen schlechtesten US-Start seit 30 Jahren. Nicht zu Unrecht, wie man leider sagen muss. [...]
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April 07, 2014
April 02, 2014
Hardcore-Sex im Mainstream – Ende eines Kinotabus?
Im (Mainstream-)Kino wird Sex für gewöhnlich nur simuliert, also auf eine nicht-explizite Art dargestellt. Dabei spräche auch jenseits des Pornosektors nichts gegen Hardcore-Sex in Spielfilmen. Nicht einmal dann, wenn diese prominent besetzt sind.
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März 31, 2014
Kino: SNOWPIERCER
Den Zug als Kammerspiel erfindet "Snowpiercer" nicht neu. Und doch nutzt er die lediglich vornheraus einigermaßen dehnbare Enge des Spielortes so wesentlich wie kaum kein anderer Film. Diese Reise vom letzten zum ersten Waggon ist schon deshalb hochinteressant, weil sich hier geradewegs jeder Raum zu einem neuen Bild erschließen muss – als in die waagerechte Bewegung versetzter Genre-Mix, der in jedem Zugabschnitt mit einer neuen Überraschung aufwartet. [...]
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März 26, 2014
Kino: HER
Wird es hier, in einer Geschichte um einen zerstreuten Mann und seine Suche nach Liebe, Sex mit einem Computerprogramm geben? Nicht virtuellen Sex mit einem anderen Menschen, sondern tatsächlich mit einer künstlichen Intelligenz? Und wird diese Idee so inszeniert sein, dass an die Liebe zwischen Mensch und "operierendem System" nicht nur ironische Bedingungen gestellt werden? Der Lächerlichkeit sollen Theodore (Joaquin Phoenix mit Schnauzer) und die Geselligkeitssoftware Samantha (gesprochen von Scarlett Johansson) in jener Szene, in der sie schließlich sehr eng zusammenkommen, wahrscheinlich nicht preisgegeben werden. Weshalb der Film diesen Schlüsselmoment, in dem eine ungewöhnliche, aber bestimmt nicht unwahrscheinliche Beziehung auf ihre realen Möglichkeiten überprüft wird, wohl auch prophylaktisch in ein Schwarzbild rückt. [...]
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März 25, 2014
Kino: OUT OF THE FURNACE
Nichts geht mehr in Braddock, Pennsylvania. Seit die Stahlindustrie in den 70er und 80er Jahren rund um Pittsburgh kollabierte, ist der einstige Wirtschaftswunderbezirk ein gottverlassener Ort. Wer hier noch immer nicht das Weite gesucht hat, so vermittelt es "Auge um Auge" (der bessere Originaltitel lautet "Out of the Furnace"), muss vollständig verloren sein – im endgültigen Abschwung der Fabrik- und Bergwerksüberbleibsel, in Arbeits- und Perspektivlosigkeit, in einer sich verselbstständigten Kriminalität, der niemand Herr werden kann und vielleicht auch gar nicht Herr werden will. [...]
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März 24, 2014
März 21, 2014
DVD/BD: CHEAP THRILLS
Für 50 Dollar kann man sich ruhig schon mal eine Ohrfeige geben lassen. Doch wie viel Geld ist einem der kleine Finger wert? Der eigene Stolz? Die Würde des Menschen? In der bitterbösen Komödie "Cheap Thrills" gerinnt ein scheinbar harmloses Wettspiel unter Saufkumpanen zum existenzialistischen Horrortrip. In einem weiteren originellen Genrefilm, der die herausragende Stellung des gegenwärtigen Independentkinos der USA bestätigt.[..]
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März 20, 2014
CGI-Overkill - wenn im Actionkino die Action fehlt
Digital ist besser? Das Actionkino können Tocotronic damit wohl kaum gemeint haben. Wenn CGI die Kunst der Actioninszenierung ersetzt, geht damit auch ein erheblicher Reiz des Genres verloren. Oder hat klassisches Actionkino einfach nur ausgedient?
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März 19, 2014
Zuletzt gesehen: THE WHISTLER (1944)
Der erste von insgesamt acht Whistler-Filmen, die die in den 40er-Jahren populäre (und zeitgleich ausgestrahlte) Mystery-Radioshow erfolgreich als Kinoserie ergänzten. William Castle, seinerzeit zuverlässiger Auftragsregisseur der Columbia Pictures, drehte insgesamt vier von ihnen, beginnend mit ebendiesem wunderbaren B-Noir, dessen abstruse Geschichte der spätere Gimmick-Maestro fast schon über Gebühr elegant in Szene setzt. Die Low-key-Fotografie zumindest ist exzellent, und Castles Gespür für ebenso unheilvolle wie alberne Details nimmt schon strukturelle Eigenheiten seines ungleich persönlicheren Hauptwerks vorweg. Amüsanter Schlock: Der Antagonist, ein leicht debiler Profikiller, liest gern die "Studies of Necrophobia" und beschließt kurzerhand, den armen Gegenspieler (der sein Auftraggeber ist) via "Scare to Death"-Methodik ins Jenseits zu befördern. Selbst noch die Castle-typischen Schockeffekte haben es in den sonst sehr gesetzten Thriller geschafft, so etwa eine aus der Mülltonne springende Katze den Helden in Schrecken versetzt! Vom ikonischen Pfeifen des Eingangsbildes bis hin zum schön-schraubigen (alles noch fix ins Narrativlot bringenden) Schlussmoment ist The Whistler kompaktes, ökonomisches, ganz und gar liebreizendes Studiokino. Castle halt.
März 17, 2014
Zuletzt gesehen: DEAD AND LONELY (2009)
Fünfteilige IFC-Webminiserie über ein Online-Date zweier einsamer Twentysomethings in L.A., geschrieben, inszeniert und produziert von Ti West. In dessen Werk spielt Dead and Lonely natürlich nur eine untergeordnete Rolle, ist aber insofern interessant, als keine andere seiner Regiearbeiten (nicht einmal Trigger Man und auch nicht sein Beitrag zur ersten VHS-Kompilation) derart primäre Mumblecore-Erkennungszeichen bemüht. Betrachtet man Wests 25minütiges künstlerisches Intermezzo als entsprechende Hommage, verweist sie einerseits auf die Verzahnung seines genreverpflichteten Kinos mit den Produktionsverhältnissen der Mumblecore-"Schule" (Urgesteine Joe Swanberg und David Lowery werden hier unter "Production Crew" gelistet, Justin Rice spielt eine der zwei Hauptrollen), bekräftigt aber über die Wahl des Sujets auch Wests Unabhängigkeit von ebendieser: in Dead and Lonely ist eine Blutsaugerin (Paige Stark) darum bemüht, ihre Fangzähne beim romantischen Zusammenkommen wie einen Makel zu verstecken – bevor sie das fehlende Spiegelbild nutzt, um doch kräftig zuzubeißen. In der ungewöhnlichen Kombination von klassischem Vampirtopos und Mumblecore-Befindlichkeiten (Hipstergepräge, Brabbeldialoge, "Ästhetik des zufälligen Bildes") gelingt es Ti West selbst noch im Rahmen einer überschaubaren Zwischenarbeit wie dieser, sich als eigenwilliger Auteur zu behaupten.
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