Genau 20 Jahre sind vergangen, seit "Titanic" zu einem unwahrscheinlichen Erfolg wurde. Staub hat das Megamelodram von James Cameron allerdings nicht angesetzt. Es ist noch immer der Höhepunkt des postmodernen Blockbuster-Kinos.
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Dezember 19, 2017
August 29, 2017
Was Blockbuster von Terminator 2 lernen können
Nach "Titanic" bringt James Cameron jetzt auch "Terminator 2" in einer 3D-Version auf die große Leinwand zurück. Der Film erinnert an Hollywood-Spektakel, die ihr Publikum noch nicht systematisch unterforderten.
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März 01, 2017
3D-Kino ist gescheitert (schon wieder)
Abgeflautes Zuschauerinteresse, verschenkte Möglichkeiten und eine nur noch geringe Anzahl tatsächlich in 3D gedrehter Filme haben die einstige Zukunft des Kinos zur tristen Gegenwart werden lassen. 3D ist gescheitert – und das leider zu Recht.
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Dezember 07, 2016
Couch statt Kino
Einen Blockbuster zwei Wochen nach Kinostart zuhause schauen? Hollywood-Studios meinen: ja. Sie wollen das bisherige Verwertungsfenster reduzieren und eine Art Premium-Streaming etablieren. Es geht dabei wieder einmal um die Zukunft des Kinos.
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Mai 12, 2016
Das unsichtbare Vermächtnis von Avatar
Vier Fortsetzungen hat James Cameron zu seinem Megahit angekündigt – und fast zehn Jahre werden seit dem Original vergangen sein, wenn "Avatar 2" in die Kinos kommt. Doch was ist eigentlich geblieben vom erfolgreichsten Film aller Zeiten?
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Juli 08, 2015
Kino: TERMINATOR - GENISYS
Er habe schon auf ihn gewartet, sagt der alte Terminator zur jüngeren Version seiner selbst, bevor ein mittlerweile 67jähriger Arnold Schwarzenegger zeigen kann, dass er zumindest das am Computer entstandene Replikat seiner 1984er-Kultfigur noch zu vermöbeln imstande ist. In diesem Bild steckt eine große, wenn auch leider nur ironische Wehmut. "Terminator: Genisys" produziert viele solcher Bilder. Weil ihm nichts anderes einfällt, als den eigenen Kinomythos zum Abschuss freizugeben. [...]
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April 03, 2012
Kino: TITANIC 3D
"I'm the king of the world", jubelte James Cameron zum Abschluss seiner Oscar-Dankesrede 1998. Hinter ihm lagen die strapaziösesten Dreharbeiten seiner Regiekarriere, bis zuletzt noch munkelten Brancheninsider, der bis dato teuerste Film aller Zeiten würde so gnadenlos untergehen wie das einst größte Passagierschiff der Welt. Fast genau 100 Jahre nach der Titanic-Katastrophe schickt der Regisseur sich jetzt an, die beispiellose Erfolgsgeschichte seines megalomanen Super-Blockbusters fortzuschreiben. [...]
März 06, 2012
Zuletzt gesehen: JOHN CARTER (OF MARS)
Absurd über Gebühr finanzierter Groschenheftfilm, der als besonders zu spät gekommene Adaption einer Abenteuerserie von anno dunnemals jetzt mit super(t)ollem Disney-Tamtam die Blockbuster-Saison 2012 eröffnet. Dass Edgar Rice Burroughs' Marsgeschichte zum Kinomaterial taugt, führten nicht zuletzt die von "John Carter" großzügig inspirierten Lucas- und Cameron-Spektakel vor: Filme also, die unglücklicherweise all das schon präsentierten (und noch viel mehr), was einem nun Pixar-Urgestein Andrew Stanton hier vor den Latz knallen möchte. Umso erstaunlicher der geradewegs stoische Verzicht jedweder Stofferneuerung, um eben das eigentliche Original nicht wie ein kärgliches Ripoff erscheinen zu lassen, und die kraftmeierische Rückkehr zum Genrearchaismus der Fantasy, bei dem die Erschaffung einer (ja doch nicht allzu) alternativen Welt auch immer noch gleich frohe Rassenkunde mitkonstruieren muss. Vor drei oder vier Jahrzehnten hätte "John Carter" eine generationsüber- greifende Lichtspielsensation abgeben oder zumindest irgendeinen genrebraunen Ulk von John Milius garantieren können – heute ist diese Geschichte nicht viel mehr als ein Fossil, von dem man beim allerbesten Willen nicht weiß, wen es eigentlich interessieren soll. Diese Studioköpfe hätten wirklich nicht rollen müssen.
30%
Juli 01, 2011
Kino: TRANSFORMERS - DARK OF THE MOON (Transformers 3 - Der Mond ist dunkel nun)
Auf eine sehr kuriose, aber lehrreiche Weise formt Michael Bay engst abgesteckte Filme passgenau zum Massenerfolg. Nur einmal, in einem wohl versehentlichen Anfall künstlerischer Ambition, drohte dem Multimillionendollarwerk des Kaliforniers leichter Seitenschlag, als ausgerechnet die zumindest partiell interessante Science-Fiction-Replik "The Island" lediglich mühsam schwarze Zahlen schrieb. Der Rest ist die makellose Erfolgsbilanz eines 1A-Strebers, der mit Zielgruppenwirtschaft von beträchtlicher Ökonomie Kohle scheffelt wie sonst nur die ganz großen Universalfilme eines James Cameron oder Steven Spielberg. Und die scharen sich ja längst um Moneymaker-Michael wie die Fliegen ums Scheißhaus: Der eine stellt sich mit ihm aufs Podium, um über die Vorzüge von 3D zu sinnieren (©Avatar), der andere nimmt ihn sogar direkt unter die Produktionsfittiche. Spielberg ist eben so klug, sein eigenes Erbe gleich selbst zu finanzieren (Transformation: Spielbay).
Beide aber bringen ihre Poperzen für den Bay-Stengel aus gutem Grund in Stellung. Nicht nur, weil die Elite der Megaseller schon aus reinen Prestigegründen auf gegenseitige Tuchfühlung gehen muss, sondern weil Michael Bay längst als royaler Nachfolger der ganz großen Hollywoodgiganten gehandelt wird. Wer so beständig am Box Office abräumt, kann sich auch kreuzüble Machwerke leisten (Cecil B. DeMille ist ja schließlich Filmgeschichte, too), das mag den Reiz am Schandfleck für postmoderne Exegeten sogar noch erhöhen. Da können sich Kritik und Fanschar dann um Kopf und Kragen winden, einen ultranerdigen Internetfight nach dem anderen konstruieren und selbst noch talentlosere Geldsammler aus Wermelskirchen zum Boxduell anstacheln – sie landen ja doch nur in der Bay-Bucht wie kleine Fische, die vom neuen weißen Hai verschlungen werden, vom einträglichsten aller Transformers ([ ] Autobot, [X] Decepticon).
Der nun dritte Roboterfilm nach Hasbro steht zwischen seinen Vorgängern. Er ist schwächer als der immerhin ansatzweise leidlich vergnügliche erste "Transformers", weil man die hässlichen Schrotthaufen nach drei überlangen Überwälti- gungsorgien einfach nicht mehr ertragen kann. Und er ist zugleich besser als der zweite Film, was aber auch wirklich nichts zu sagen hat, denn diese orale, anale und banale Penetration des menschlichen Geistes und systematische Zerstörungsmaschinerie aller Nervenzellen markiert wohl noch für lang den unrühmlichen Tiefstpunkt in Bays ohnehin eher höhenfreiem Schaffen. Die Anhänger des Regisseurs, so muss man es immer wieder in Internetforen, Blogs und anderen Filmplattformen lesen, verteidigen ihren Krawallzulieferer gern als Actiongaranten, Popcornkinogenie (was immer das ist) oder auch Blockbuster-Auteur. Nicht totzukriegen ist da die Phrase vom Unterhaltungsfilm, dem verständnislos eingeforderten Rezeptionsgestus, doch einfach mal ein wenig "sein Hirn abzuschalten". Das Außerkraftsetzen von Denken und Fühlen, so könnte man meinen, sei bedingungslose Voraussetzung für den Genuss eines Michael-Bay-Spektakels.
Untersucht man dessen Filme nach Anhaltspunkten für diese ja doch sehr bizarre, dem Mainstreamkino allerdings auch durchaus zuträgliche Domestizierung, stolpert man tatsächlich über einige Fragen die allgemeine Grundhaltung zum Kino betreffend (Näheres dazu in meiner Dissertation: "Nur ein toter Zuschauer ist ein guter Zuschauer – Die Filme von Michael Bay zwischen Hirneinsammelstelle und Dauer- beschall"). Wenn man "Transformers 3" ohne Gebrauchs- anweisung schaut, also gesundheitlich intakt, fällt schnell auf, dass er wie die beiden Vorgänger gestrickt – oder besser gesagt: nicht gestrickt – ist. Alle drei kennzeichnet ein Verzicht auf Filmdramaturgie, nicht unbedingt im konventionellen Sinn (Gott bewahre), sondern schlicht eine Absage an aufeinander aufbauende oder sich anderweitig bedingende Elemente. Der Film ist frei von Akzenten und sogar Teasing, er ist ein überlanger zweiter Konfrontationsakt (unter zweieinhalb Stunden macht’s der Bay einfach nicht), bei dem von Anfang an die Fetzen fliegen.
Jeder Schauplatz-, Szenen-, Sequenzwechsel wird mit Establishing Shots verkleistert – ganz egal, wie oft sich diese wiederholen – und kein Transformer-Roboter-Ding darf das Bild betreten, ohne sich vorher in ein Auto, Radio und was auch immer verwandelt oder wieder zurückgeformt zu haben. Und alles ist ununterbrochen auf Höhepunkt gebürstet, ganz so als wolle Bay das Publikum partout nicht an die Hand nehmen, es überraschen oder wenigstens für seinen Film motivieren. Diese Dauermonotonie hat offenbar tatsächlich einen Effekt zum Ziel, mit dem der Zuschauer so lange passiviert und teilnahmslos gemacht werden soll, bis er sich dem Giga-Gaga-Theater unweigerlich fügen muss (sofern er nicht vom Geschehen ausgeschlossen werden möchte). Das zu erkennen, ist nicht schwer. Es aber erklären oder gar verstehen zu können, relativ unmöglich. Im konkreten Fall von "Transformers 3" liegt die Vermutung nahe, dass der gesamten Crew vor jedem Drehtag Amphetamine in Überdosis verabreicht wurden. Das würde die planlose, sich auf eine fassungslos machende Art aber selbst gefallende Hysterie aller Beteiligten vor und hinter der Kamera zumindest begreifen lassen.
Zum besonderen Verdienst der "Transformers"-Filme zählt ja die Verpflichtung gestandener Schauspielgrößen, die das unkontrollierte Spiel eines Zappelphilipps wie Shia LaBeouf oder der austauschbaren Bikinimiezchen an seiner Seite einigermaßen nivellieren könnten. Allerdings scheint sich jedes Besetzungsmitglied an eine Vertragsklausel zu halten, gemäß derer es so hemmungslos aufzudrehen gilt, dass es in einigen Kinos vielleicht gelingen möge, einfach aus der Leinwand zu hüpfen. John Malkovich scheint zwar offensichtlich nicht wie der Rest der Belegschaft im Solarium eingepennt zu sein, dafür aber hat man ihm kiloweise Bräunungscreme ins Gesicht geschmiert, was sein zwanghaftes Comedy-Acting nicht nur schwer aushaltbar, sondern auch noch unsehnlich macht. Die Coen-Muse Frances McDormand wiederum bemüht sich in ihren wenigen Auftritten, die engärschige Fetischinszenierung ihres Regisseurs mit Ironie aufzulockern, bekommt dafür aber permanent eins auf den Deckel, weil das Drehbuch keine Gelegenheit zu abgestandenem Chauvi-Humor auslässt. Der lustige schwule Koreaner aus "The Hangover", Ken Jeong, verwandelt den Cast dann endgültig in ein Schreckens- kabinett ohnegleichen.
Wirklich und einzig neu ist, dass die Transformers nun alles dreidimensional in Schutt und Asche legen. Das zwingt Michael Bay dankenswerterweise (!), sein Konzept von Action endlich einmal überdenken zu müssen, da 3D eine gewisse Sorgfalt und Ausgewogenheit im Schnitt erfordert. Die (sowieso von der Second Unit inszenierte) Zerstörungswut des Regisseurs wird also nicht wie üblich in schludriger Montage kaschiert, und auch die Spezialeffekte sind detaillierter errechnet – um nicht zu sagen: Sie sind sensationell, brachial und verstörend gut. Leider aber bringen sie allein einen auch nicht durch dieses Infantilitätserzeugnis, das mit nur der Hälfte der Spielzeit vielleicht ja sogar auf eine sehr perverse Art Spaß machen könnte, so mit all dem exponierten Krawall und seinen gigantischen Tricks. Dazu aber müsste die 3D-Brille einen nicht nur vor Doppelbildern, sondern auch flimmernden Helis in Abendsonnen, entsetzlicher Rekrutierungspropaganda und insbesondere der blendenden Doofheit des Films schützen. Aber wahrscheinlich arbeitet James Cameron bereits an einer technischen Lösung des Problems. [/Hirn aus]
25% - erschienen bei: DAS MANIFEST
Beide aber bringen ihre Poperzen für den Bay-Stengel aus gutem Grund in Stellung. Nicht nur, weil die Elite der Megaseller schon aus reinen Prestigegründen auf gegenseitige Tuchfühlung gehen muss, sondern weil Michael Bay längst als royaler Nachfolger der ganz großen Hollywoodgiganten gehandelt wird. Wer so beständig am Box Office abräumt, kann sich auch kreuzüble Machwerke leisten (Cecil B. DeMille ist ja schließlich Filmgeschichte, too), das mag den Reiz am Schandfleck für postmoderne Exegeten sogar noch erhöhen. Da können sich Kritik und Fanschar dann um Kopf und Kragen winden, einen ultranerdigen Internetfight nach dem anderen konstruieren und selbst noch talentlosere Geldsammler aus Wermelskirchen zum Boxduell anstacheln – sie landen ja doch nur in der Bay-Bucht wie kleine Fische, die vom neuen weißen Hai verschlungen werden, vom einträglichsten aller Transformers ([ ] Autobot, [X] Decepticon).
Der nun dritte Roboterfilm nach Hasbro steht zwischen seinen Vorgängern. Er ist schwächer als der immerhin ansatzweise leidlich vergnügliche erste "Transformers", weil man die hässlichen Schrotthaufen nach drei überlangen Überwälti- gungsorgien einfach nicht mehr ertragen kann. Und er ist zugleich besser als der zweite Film, was aber auch wirklich nichts zu sagen hat, denn diese orale, anale und banale Penetration des menschlichen Geistes und systematische Zerstörungsmaschinerie aller Nervenzellen markiert wohl noch für lang den unrühmlichen Tiefstpunkt in Bays ohnehin eher höhenfreiem Schaffen. Die Anhänger des Regisseurs, so muss man es immer wieder in Internetforen, Blogs und anderen Filmplattformen lesen, verteidigen ihren Krawallzulieferer gern als Actiongaranten, Popcornkinogenie (was immer das ist) oder auch Blockbuster-Auteur. Nicht totzukriegen ist da die Phrase vom Unterhaltungsfilm, dem verständnislos eingeforderten Rezeptionsgestus, doch einfach mal ein wenig "sein Hirn abzuschalten". Das Außerkraftsetzen von Denken und Fühlen, so könnte man meinen, sei bedingungslose Voraussetzung für den Genuss eines Michael-Bay-Spektakels.
Untersucht man dessen Filme nach Anhaltspunkten für diese ja doch sehr bizarre, dem Mainstreamkino allerdings auch durchaus zuträgliche Domestizierung, stolpert man tatsächlich über einige Fragen die allgemeine Grundhaltung zum Kino betreffend (Näheres dazu in meiner Dissertation: "Nur ein toter Zuschauer ist ein guter Zuschauer – Die Filme von Michael Bay zwischen Hirneinsammelstelle und Dauer- beschall"). Wenn man "Transformers 3" ohne Gebrauchs- anweisung schaut, also gesundheitlich intakt, fällt schnell auf, dass er wie die beiden Vorgänger gestrickt – oder besser gesagt: nicht gestrickt – ist. Alle drei kennzeichnet ein Verzicht auf Filmdramaturgie, nicht unbedingt im konventionellen Sinn (Gott bewahre), sondern schlicht eine Absage an aufeinander aufbauende oder sich anderweitig bedingende Elemente. Der Film ist frei von Akzenten und sogar Teasing, er ist ein überlanger zweiter Konfrontationsakt (unter zweieinhalb Stunden macht’s der Bay einfach nicht), bei dem von Anfang an die Fetzen fliegen.
Jeder Schauplatz-, Szenen-, Sequenzwechsel wird mit Establishing Shots verkleistert – ganz egal, wie oft sich diese wiederholen – und kein Transformer-Roboter-Ding darf das Bild betreten, ohne sich vorher in ein Auto, Radio und was auch immer verwandelt oder wieder zurückgeformt zu haben. Und alles ist ununterbrochen auf Höhepunkt gebürstet, ganz so als wolle Bay das Publikum partout nicht an die Hand nehmen, es überraschen oder wenigstens für seinen Film motivieren. Diese Dauermonotonie hat offenbar tatsächlich einen Effekt zum Ziel, mit dem der Zuschauer so lange passiviert und teilnahmslos gemacht werden soll, bis er sich dem Giga-Gaga-Theater unweigerlich fügen muss (sofern er nicht vom Geschehen ausgeschlossen werden möchte). Das zu erkennen, ist nicht schwer. Es aber erklären oder gar verstehen zu können, relativ unmöglich. Im konkreten Fall von "Transformers 3" liegt die Vermutung nahe, dass der gesamten Crew vor jedem Drehtag Amphetamine in Überdosis verabreicht wurden. Das würde die planlose, sich auf eine fassungslos machende Art aber selbst gefallende Hysterie aller Beteiligten vor und hinter der Kamera zumindest begreifen lassen.
Zum besonderen Verdienst der "Transformers"-Filme zählt ja die Verpflichtung gestandener Schauspielgrößen, die das unkontrollierte Spiel eines Zappelphilipps wie Shia LaBeouf oder der austauschbaren Bikinimiezchen an seiner Seite einigermaßen nivellieren könnten. Allerdings scheint sich jedes Besetzungsmitglied an eine Vertragsklausel zu halten, gemäß derer es so hemmungslos aufzudrehen gilt, dass es in einigen Kinos vielleicht gelingen möge, einfach aus der Leinwand zu hüpfen. John Malkovich scheint zwar offensichtlich nicht wie der Rest der Belegschaft im Solarium eingepennt zu sein, dafür aber hat man ihm kiloweise Bräunungscreme ins Gesicht geschmiert, was sein zwanghaftes Comedy-Acting nicht nur schwer aushaltbar, sondern auch noch unsehnlich macht. Die Coen-Muse Frances McDormand wiederum bemüht sich in ihren wenigen Auftritten, die engärschige Fetischinszenierung ihres Regisseurs mit Ironie aufzulockern, bekommt dafür aber permanent eins auf den Deckel, weil das Drehbuch keine Gelegenheit zu abgestandenem Chauvi-Humor auslässt. Der lustige schwule Koreaner aus "The Hangover", Ken Jeong, verwandelt den Cast dann endgültig in ein Schreckens- kabinett ohnegleichen.
Wirklich und einzig neu ist, dass die Transformers nun alles dreidimensional in Schutt und Asche legen. Das zwingt Michael Bay dankenswerterweise (!), sein Konzept von Action endlich einmal überdenken zu müssen, da 3D eine gewisse Sorgfalt und Ausgewogenheit im Schnitt erfordert. Die (sowieso von der Second Unit inszenierte) Zerstörungswut des Regisseurs wird also nicht wie üblich in schludriger Montage kaschiert, und auch die Spezialeffekte sind detaillierter errechnet – um nicht zu sagen: Sie sind sensationell, brachial und verstörend gut. Leider aber bringen sie allein einen auch nicht durch dieses Infantilitätserzeugnis, das mit nur der Hälfte der Spielzeit vielleicht ja sogar auf eine sehr perverse Art Spaß machen könnte, so mit all dem exponierten Krawall und seinen gigantischen Tricks. Dazu aber müsste die 3D-Brille einen nicht nur vor Doppelbildern, sondern auch flimmernden Helis in Abendsonnen, entsetzlicher Rekrutierungspropaganda und insbesondere der blendenden Doofheit des Films schützen. Aber wahrscheinlich arbeitet James Cameron bereits an einer technischen Lösung des Problems. [/Hirn aus]
25% - erschienen bei: DAS MANIFEST
April 21, 2011
Kino: SANCTUM
Das Wichtigste gleich vorweg: James Cameron ist nicht der Regisseur dieses Films. Auch wenn sich der Verleih jede Mühe gibt, "James Cameron’s Sanctum" gewinnbringend über den Namen des 3D-Rudelführers zu vermarkten, ist er lediglich als einer von fünf ausführenden Produzenten an dem Projekt beteiligt. Die Nähe des Unterwasserhöhlen-Thrillers zum Schaffenswerk des derzeit erfolgreichsten Filmemachers der Welt ist aber sicherlich nicht von der Hand zu weisen.
Im gesamten Cameron-Kino spielt Wasser seit jeher eine tragende Rolle. Mit "The Abyss" hat er 1989 ein wegweisendes Tiefsee-Science-Fiction-Drama inszeniert, die "Titanic" flutete er mithilfe der größten Studiowassertanks der Filmgeschichte und in der Fortsetzung von "Avatar" wird er die digitale Meereswelt von Pandora erkunden. Da mag ihm dieser Testlauf, mit stereoskopischen HD-Kameras komplizierte Unterwasseraufnahmen herzustellen, gut ins Konzept gepasst haben.
Der Regisseur von "Sanctum" aber heißt Alister Grierson. Mit "Kokoda – Das 39. Bataillon" konnte der Australier vor fünf Jahren einen Achtungserfolg vorlegen, der ihn offensichtlich für die logistisch aufwändigen "Sanctum"-Dreharbeiten in Down Under empfohlen hat. Der Anreiz für das Projekt kam von Produzent und Cameron-Weggefährte Andrew Wight, der 1988 mit einer Gruppe von Menschen in einer unterirdischen Höhle eingeschlossen wurde und diese Erfahrung zu einem Spielfilm verarbeiten wollte.
23 Jahre später lässt er Grierson die Beinahe-Katastrophe von einst noch einmal in 3D nachstellen. Dieses Mal mit heftigen zwischenmenschlichen Konflikten, zahlreichen Toten und einem genretypischen finalen Akt, der jeder Beschreibung und erst recht vermutlich dem wirklichen Geschehen spottet. Anders als beim tatsächlichen Unglück, das für alle Beteiligten ein glimpfliches Ende fand, wurden die Ereignisse für "Sanctum" großzügig dramatisiert. "Nach einer wahren Begebenheit" liest sich schließlich immer schön – so wahr zumindest, wie Kino eben sein kann.
Im Film verhält es sich so: Eine Gruppe von teils professionellen Höhlentauchern möchte in Papua-Neuguinea ein bisher nicht erkundetes Tiefhöhlensystem erforschen. Als ein unvorhergesehener Tropensturm aufzieht, muss sie sich immer weiter in das labyrinthartige Innere der Höhle begeben, um den eindringenden Wassermassen zu entkommen. Begrenzte Energieressourcen und nur wenige Lebensmittel zwingen die Gruppe allmählich in eine Notsituation, in der sie nicht nur beginnt die Natur, sondern auch sich selbst zu bekämpfen.
"Sanctum" gelingen hierbei einige sehr schweißtreibende Momente. Was als Abenteuerexpedition beginnt, schlägt mehr und mehr zum Survival-Thriller um. Die Höhlen- und Unterwasserszenen spielen klaustrophobische Ängste effektiv aus. Wenn der Film Spannungsmomente in Schluchten, Wasserfällen und Gesteinsformationen konstruiert, wenn seine Helden zwischen Felsen, Stalaktiten und Engen um ihr Überleben kämpfen, funktioniert er als beklemmender Thriller. Als Mischung aus "The Descent" und "The Abyss". Der enorm starke 3D-Effekt, der das Bild nicht nach außen, sondern die Beengung simulierend ins Innere verlagert, hat daran großen Anteil.
Diese Momente allerdings sind rar gesät. Der Film gönnt sie sich nur, wenn seine Figuren mal die Klappe halten und auch tatsächlich etwas für ihr Überleben tun, statt die Situation endlos zu verbalisieren. In ihrer Schablonenhaftigkeit ist die Gruppe nahezu unerträglich, alle Figuren erweisen sich als reine Knallchargen und sind entsprechend den Klischees des Katastrophenfilms vom Reißbrett übernommen. Da duellieren sich der enttäuschte Sohn und sein abgebrühter Vater, deren Beziehung es zu verbessern gilt, muss ein nervtötender Technik-Nerd für Gags am laufenden Band sorgen oder eben der hinterlistige, profitorientierte Quotenmillionär die Mann- schaft gefährden. Und so weiter und so fort.
Die unglaubwürdige und nur unnötiger erzählerischer Emotionalisierung dienliche Vater-Sohn-Geschichte verlagert den Fokus des Films vom Kampf Mensch gegen Natur auf einen banalen Familienzwist, der mit hanebüchenen Dialogen unterfüttert wird (sinngemäß: "Ich konnte die Bedürfnisse deiner Mutter nie erfüllen, mein Sohn. Ich weiß ich habe versagt."). Lustig gemeinte Sprüche auf der Dialogspur wiederum lenken zusätzlich vom Wesentlichen ab und wecken den Wunsch nach qualvoller Verendung aller Beteiligten. Spätestens wenn das Erkunden der engen Höhlen von den Figuren vorzugsweise mit Anuswitzchen kommentiert wird, wünscht man sich sehnlichst James Cameron auf den Regiestuhl.
40% - erschienen bei: gamona
Im gesamten Cameron-Kino spielt Wasser seit jeher eine tragende Rolle. Mit "The Abyss" hat er 1989 ein wegweisendes Tiefsee-Science-Fiction-Drama inszeniert, die "Titanic" flutete er mithilfe der größten Studiowassertanks der Filmgeschichte und in der Fortsetzung von "Avatar" wird er die digitale Meereswelt von Pandora erkunden. Da mag ihm dieser Testlauf, mit stereoskopischen HD-Kameras komplizierte Unterwasseraufnahmen herzustellen, gut ins Konzept gepasst haben.
Der Regisseur von "Sanctum" aber heißt Alister Grierson. Mit "Kokoda – Das 39. Bataillon" konnte der Australier vor fünf Jahren einen Achtungserfolg vorlegen, der ihn offensichtlich für die logistisch aufwändigen "Sanctum"-Dreharbeiten in Down Under empfohlen hat. Der Anreiz für das Projekt kam von Produzent und Cameron-Weggefährte Andrew Wight, der 1988 mit einer Gruppe von Menschen in einer unterirdischen Höhle eingeschlossen wurde und diese Erfahrung zu einem Spielfilm verarbeiten wollte.
23 Jahre später lässt er Grierson die Beinahe-Katastrophe von einst noch einmal in 3D nachstellen. Dieses Mal mit heftigen zwischenmenschlichen Konflikten, zahlreichen Toten und einem genretypischen finalen Akt, der jeder Beschreibung und erst recht vermutlich dem wirklichen Geschehen spottet. Anders als beim tatsächlichen Unglück, das für alle Beteiligten ein glimpfliches Ende fand, wurden die Ereignisse für "Sanctum" großzügig dramatisiert. "Nach einer wahren Begebenheit" liest sich schließlich immer schön – so wahr zumindest, wie Kino eben sein kann.
Im Film verhält es sich so: Eine Gruppe von teils professionellen Höhlentauchern möchte in Papua-Neuguinea ein bisher nicht erkundetes Tiefhöhlensystem erforschen. Als ein unvorhergesehener Tropensturm aufzieht, muss sie sich immer weiter in das labyrinthartige Innere der Höhle begeben, um den eindringenden Wassermassen zu entkommen. Begrenzte Energieressourcen und nur wenige Lebensmittel zwingen die Gruppe allmählich in eine Notsituation, in der sie nicht nur beginnt die Natur, sondern auch sich selbst zu bekämpfen.
"Sanctum" gelingen hierbei einige sehr schweißtreibende Momente. Was als Abenteuerexpedition beginnt, schlägt mehr und mehr zum Survival-Thriller um. Die Höhlen- und Unterwasserszenen spielen klaustrophobische Ängste effektiv aus. Wenn der Film Spannungsmomente in Schluchten, Wasserfällen und Gesteinsformationen konstruiert, wenn seine Helden zwischen Felsen, Stalaktiten und Engen um ihr Überleben kämpfen, funktioniert er als beklemmender Thriller. Als Mischung aus "The Descent" und "The Abyss". Der enorm starke 3D-Effekt, der das Bild nicht nach außen, sondern die Beengung simulierend ins Innere verlagert, hat daran großen Anteil.
Diese Momente allerdings sind rar gesät. Der Film gönnt sie sich nur, wenn seine Figuren mal die Klappe halten und auch tatsächlich etwas für ihr Überleben tun, statt die Situation endlos zu verbalisieren. In ihrer Schablonenhaftigkeit ist die Gruppe nahezu unerträglich, alle Figuren erweisen sich als reine Knallchargen und sind entsprechend den Klischees des Katastrophenfilms vom Reißbrett übernommen. Da duellieren sich der enttäuschte Sohn und sein abgebrühter Vater, deren Beziehung es zu verbessern gilt, muss ein nervtötender Technik-Nerd für Gags am laufenden Band sorgen oder eben der hinterlistige, profitorientierte Quotenmillionär die Mann- schaft gefährden. Und so weiter und so fort.
Die unglaubwürdige und nur unnötiger erzählerischer Emotionalisierung dienliche Vater-Sohn-Geschichte verlagert den Fokus des Films vom Kampf Mensch gegen Natur auf einen banalen Familienzwist, der mit hanebüchenen Dialogen unterfüttert wird (sinngemäß: "Ich konnte die Bedürfnisse deiner Mutter nie erfüllen, mein Sohn. Ich weiß ich habe versagt."). Lustig gemeinte Sprüche auf der Dialogspur wiederum lenken zusätzlich vom Wesentlichen ab und wecken den Wunsch nach qualvoller Verendung aller Beteiligten. Spätestens wenn das Erkunden der engen Höhlen von den Figuren vorzugsweise mit Anuswitzchen kommentiert wird, wünscht man sich sehnlichst James Cameron auf den Regiestuhl.
40% - erschienen bei: gamona
September 12, 2010
Juni 20, 2010
Noch mal gesehen: AVATAR
Als ich "Avatar" das erste Mal gesehen habe, war ich zwar milde beeindruckt von den visuellen Fertigkeiten des Films, ansonsten hat mich Camerons Technikspektakel aber kalt gelassen. Dem entsprechenden Unmut hatte ich an dieser Stelle vor etwa einem halben Jahr Luft gemacht.
Leider verschließt mir 3D oft den Zugang zum Film. Statt Publikumsdistanz zu überwinden und mich als Zuschauer stärker in die Fantasie einzubeziehen, schafft 3D bei mir zumeist einen gegenteiligen Effekt. Ich verliere den Bezug zu den Bildern, das Interesse und die Konzentration, und ich werde irgendwann müde und entnervt vom Sinnesrausch. Vielleicht hat mir "Avatar" deshalb im klassischen 2D, ganz ohne Gimmicks und Gedöns, nun erheblich besser gefallen. Zwar bleiben größtenteils die Kritikpunkte der Erstsichtung, doch wirkt Camerons Vision nun wesentlich stimmiger. Die banal-simple Geschichte erschien mir jetzt geradezu sympathisch in ihrer unbekümmerten Naivität, und ich war bereit ihr zu folgen. Es ist, als würde Cameron sie zum ersten Mal erzählen. Die vorhersehbare Plotentwicklung, mit allen Archetypen und Klischees, ich habe sie beinahe gebraucht, um die phänomenale Ästhetik dieses Films besser verarbeiten zu können. Irgendwie ist das doch groß, was Cameron hier erschaffen hat. Irgendwie ist das doch ein guter Film. Und irgendwie mag ich ihn.
Leider verschließt mir 3D oft den Zugang zum Film. Statt Publikumsdistanz zu überwinden und mich als Zuschauer stärker in die Fantasie einzubeziehen, schafft 3D bei mir zumeist einen gegenteiligen Effekt. Ich verliere den Bezug zu den Bildern, das Interesse und die Konzentration, und ich werde irgendwann müde und entnervt vom Sinnesrausch. Vielleicht hat mir "Avatar" deshalb im klassischen 2D, ganz ohne Gimmicks und Gedöns, nun erheblich besser gefallen. Zwar bleiben größtenteils die Kritikpunkte der Erstsichtung, doch wirkt Camerons Vision nun wesentlich stimmiger. Die banal-simple Geschichte erschien mir jetzt geradezu sympathisch in ihrer unbekümmerten Naivität, und ich war bereit ihr zu folgen. Es ist, als würde Cameron sie zum ersten Mal erzählen. Die vorhersehbare Plotentwicklung, mit allen Archetypen und Klischees, ich habe sie beinahe gebraucht, um die phänomenale Ästhetik dieses Films besser verarbeiten zu können. Irgendwie ist das doch groß, was Cameron hier erschaffen hat. Irgendwie ist das doch ein guter Film. Und irgendwie mag ich ihn.
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März 08, 2010
OSCARS 2010 - Everybody Loves A Winner
Ein paar Worte zur reichlich tristen Oscarverleihung, die da vergangene Nacht rasch über die Bühne gebracht wurde. Weitaus weniger innovativ, ideenreich und amüsant als unter der Regie von Baz Luhrman im letzten Jahr, wurden die Preise ohne inszenatorische Raffinesse vergeben, und am Ende blieb sogar trotzdem nicht einmal Zeit, um noch einmal die nominierten Best-Picture-Kandidaten vorzulesen. Das ging dann alles ganz schnell und unglamourös.
Und dennoch war die 82. Verleihung der Academy Awards kein allzu kurzweiliges Vergnügen, was wohl an der grauenhaften Moderation der beiden Hosts Steve Martin und Alec Baldwin gelegen haben dürfte (sollte diese Konstellation in irgendeiner Weise PR für ihren gemeinsamen Film “It’s complicated” betreiben?). So ungelenk, unkomisch und zahm wurden die Oscars wohl selten unterhalten.
Die wenigen Highlights besorgten dann andere. Ben Stiller zum Beispiel, der als Na’vi verkleidet noch den originellsten Beitrag zum eher unangenehmen, an diesem Abend aber offenbar sehr populären “Avatar”-Bashing abgab. Eine schöne Hommage an den verstorbenen Regisseur, Drehbuchautor und Produzenten John Hughes versammelte noch einmal die Stars des 80er-Jahre Coming-of-age-Kinos (darunter Molly Ringwold und Anthony Michael Hall). Und Jeff Bridges wurde in der “Crazy Heart”-Nominierungsrede von seinem einstigen Co-Star Michelle Pfeiffer anmoderiert, was sehr bewegend und wehmütig ausfiel und der Verleihung einen kurzen Augenblick wahrer Größe verlieh.
Größe, die dann zügig wieder von Sandra Bullocks tränendrüsiger Rede auf ein Normalmaß gestutzt wurde – ihre vor Political Correctness strotzende Laudatio gehörte zu den Tiefpunkten des Abends, ganz zu schweigen von den beschämenden und absolut unerklärlichen Standing Ovations für die einen Tag zuvor noch mit dem Razzie Award als schlechteste Schauspielerin ausgezeichnete “Blind Side”-Darstellerin (zum Film selbst in Kürze mehr – ich muss ihn erst noch verdauen). Auch eine völlig unmotivierte Montage diverser Horrorfilmausschnitte gehörte zu den Kuriositäten der Verleihung, zumal darin nur die üblichen amerikanischen Box-Office-Hits und Klassiker Erwähnung fanden, Meilensteine des Genres aus England oder Italien (Argento anyone?) aber völlig unberücksichtigt blieben. Richtig lustig wurde es aber, als eine wilde Tanzgruppe die nominierten Musikscores “interpretierte” – im Falle von Hans Zimmer und James Horner war das Kasperltheater ja noch angebracht, aber bei Marco Beltramis bedrückender “Hurt Locker”-Musik hatten die Choreographen verständlicherweise einige Darstellungsprobleme mit der Interpretation tänzelnder Bomben.
Eine überwiegend schlechte Show also. Aber: Mit guten Preisträgern. Und das ist natürlich wichtiger. Mit “The Hurt Locker” gewann endlich wieder ein Film, der auch wirklich gut ist und der die Aufmerksamkeit nur gebrauchen kann (beim Publikum fiel der Film trotz überwältigender Kritiken bekanntlich durch). Kathryn Bigelow erhielt als erste Regisseurin in der Geschichte der Academy Awards einen Oscar, was ihr nun hoffentlich die Anerkennung bringen wird, die sie schon mit ihren Genremeisterwerken “Near Dark” oder “Point Break” verdiente, und ihr Film über Bombenentschärfer im Irak trug mit sechs Auszeichnungen auch den verdienten Sieg des Abends davon.
Und dennoch war die 82. Verleihung der Academy Awards kein allzu kurzweiliges Vergnügen, was wohl an der grauenhaften Moderation der beiden Hosts Steve Martin und Alec Baldwin gelegen haben dürfte (sollte diese Konstellation in irgendeiner Weise PR für ihren gemeinsamen Film “It’s complicated” betreiben?). So ungelenk, unkomisch und zahm wurden die Oscars wohl selten unterhalten.
Die wenigen Highlights besorgten dann andere. Ben Stiller zum Beispiel, der als Na’vi verkleidet noch den originellsten Beitrag zum eher unangenehmen, an diesem Abend aber offenbar sehr populären “Avatar”-Bashing abgab. Eine schöne Hommage an den verstorbenen Regisseur, Drehbuchautor und Produzenten John Hughes versammelte noch einmal die Stars des 80er-Jahre Coming-of-age-Kinos (darunter Molly Ringwold und Anthony Michael Hall). Und Jeff Bridges wurde in der “Crazy Heart”-Nominierungsrede von seinem einstigen Co-Star Michelle Pfeiffer anmoderiert, was sehr bewegend und wehmütig ausfiel und der Verleihung einen kurzen Augenblick wahrer Größe verlieh.
Größe, die dann zügig wieder von Sandra Bullocks tränendrüsiger Rede auf ein Normalmaß gestutzt wurde – ihre vor Political Correctness strotzende Laudatio gehörte zu den Tiefpunkten des Abends, ganz zu schweigen von den beschämenden und absolut unerklärlichen Standing Ovations für die einen Tag zuvor noch mit dem Razzie Award als schlechteste Schauspielerin ausgezeichnete “Blind Side”-Darstellerin (zum Film selbst in Kürze mehr – ich muss ihn erst noch verdauen). Auch eine völlig unmotivierte Montage diverser Horrorfilmausschnitte gehörte zu den Kuriositäten der Verleihung, zumal darin nur die üblichen amerikanischen Box-Office-Hits und Klassiker Erwähnung fanden, Meilensteine des Genres aus England oder Italien (Argento anyone?) aber völlig unberücksichtigt blieben. Richtig lustig wurde es aber, als eine wilde Tanzgruppe die nominierten Musikscores “interpretierte” – im Falle von Hans Zimmer und James Horner war das Kasperltheater ja noch angebracht, aber bei Marco Beltramis bedrückender “Hurt Locker”-Musik hatten die Choreographen verständlicherweise einige Darstellungsprobleme mit der Interpretation tänzelnder Bomben.
Eine überwiegend schlechte Show also. Aber: Mit guten Preisträgern. Und das ist natürlich wichtiger. Mit “The Hurt Locker” gewann endlich wieder ein Film, der auch wirklich gut ist und der die Aufmerksamkeit nur gebrauchen kann (beim Publikum fiel der Film trotz überwältigender Kritiken bekanntlich durch). Kathryn Bigelow erhielt als erste Regisseurin in der Geschichte der Academy Awards einen Oscar, was ihr nun hoffentlich die Anerkennung bringen wird, die sie schon mit ihren Genremeisterwerken “Near Dark” oder “Point Break” verdiente, und ihr Film über Bombenentschärfer im Irak trug mit sechs Auszeichnungen auch den verdienten Sieg des Abends davon.
Dezember 17, 2009
Kino: AVATAR
Der größte, der teuerste, der aufregendste Film nach dem Mega-Spektakel, das selbst schon als der größte, teuerste und aufregendste Film aller Zeiten galt. Zum König der Welt hat sich James Cameron auf seinem Oscarsiegeszug vor 12 Jahren selbst gekürt und dann von der großen Leinwand verabschiedet, um nicht am finanziellen und zu Teilen auch künstlerischen Maßstab seines Riesenhits vom sinkenden Schiff gemessen werden zu können. Die 3D-Technik nun lockte den Regisseur mit attraktiven Fluchtmöglichkeiten in neue Räume aus dem Schaffensexil: in der Tiefe des Bildes findet Cameron offenbar den Mut, sich endlich wieder einem Publikum zu stellen. Das neue alte Gimmick des Kinos wirkt Distanz zersetzender denn je, und "Avatar" ist schwer, zumindest aber anders zu beurteilen in seiner digitalen Ästhetik und Dreidimensionalität – er läuft nicht Gefahr, in Konkurrenz mit "Titanic" treten zu müssen. Gewiss nicht.
Cameron entwirft, mit aller Sensibilität, Melancholie und Beherztheit, eine filmische Natur, in der man feinste Blüten, wunderbar fluoreszierende Blätter und schönste Flugtiere bestaunen kann! Dass der Mann, der einst noch für ein Kino aus Schwermetall ("Terminator"), aus kybernetischen Kräften ("Terminator II") und wuchtigem Militärgeschütz ("Aliens") stand, mit geradezu sinnlicher Akribie digitale Naturbilder erschafft, die nicht selten die Grenzen zum Kitsch überschreiten, das verwundert nach dem Gefühlsklopper "Titanic" erst einmal nicht. Eher schon irritiert, dass Cameron in "Avatar" gänzlich vom Kampf der friedlichen Ökologie gegen gewaltsame Maschinen erzählt, und dabei gar noch Umweltbotschaften auf den Weg gibt: Das harmonische Waldvölkchen der Na'vi nämlich muss sich gegen böswillige Militärs mit imposanten Waffen zur Wehr setzen, um ihre Flora und Fauna zu schützen. Cameron erweist sich dabei als geradezu grüner Ideologe, der mit den Na’vi tanzt. Die blauen Wesen haben gelbe Zähne und schicke Flesh Tunnels, erweisen sich trotz ihrer bedrohlichen Erscheinung jedoch als esoterische Sensibelchen, die in sektengleichen Massenzeremonien einer gigantischen, wurzelartigen Lichtquelle zu Fuße liegen – mein Freund, der Baum. Klanglich verhält sich der Film zu diesem in violetten und rosafarbenen Tönen getünchten Bilderreigen ("The Abyss") mit einer hübsch gejaulten Ethno-Beschallung durch James Horner, der immer wieder den gleichen schönen simplen Soundtrack recyceln darf. Selten war seine Musik von einer so banalen, wenig tragfähigen und verkennbaren Qualität – für die Ohren zumindest hat "Avatar" nicht viel Neues zu bieten.
Was aber eigentlich hat dieser Film überhaupt (Neues) zu bieten, wo er doch irgendwie als so etwas wie die sinnästhetische Revolution des Kinos angekündigt und vermarktet wurde? Diese Frage mag Grund sein, warum man nach knapp drei Stunden aus dem Kinosaal torkelt und mehr über die 3D-Brillenabdrücke auf der Nase, als das eben Gesehene nachdenken möchte. Denn "Avatar" ist letztlich ein Film der Widersprüche: Die visuellen Effekte suchen ihresgleichen, die Motion-Capture-Animation war noch nie so überzeugend, die künstlichen digitalen Naturbilder noch nie so real. Das hat man so tatsächlich noch nie gesehen, und doch überrascht Cameron an keiner Stelle seines Films. Die Gut-Gegen-Böse-Geschichte ist mindestens so alt wie die Technik neu sein mag, die Dramaturgie so dünnflächig wie die visuellen Attraktionen im Überfluss. Das alles Innovative dieses Films letztlich dem Computer entstammt oder zumindest auf ihn zurückzuführen ist, während Handlung und Figuren archetypischer und langweiliger nicht sein könnten, macht "Avatar" bestenfalls zu einer CGI-Öko-Fabel im Ethno-Takt. Oder auch ganz schlicht zum bisher dürftigsten Film von James Cameron – so beeindruckend und so egal.
Cameron entwirft, mit aller Sensibilität, Melancholie und Beherztheit, eine filmische Natur, in der man feinste Blüten, wunderbar fluoreszierende Blätter und schönste Flugtiere bestaunen kann! Dass der Mann, der einst noch für ein Kino aus Schwermetall ("Terminator"), aus kybernetischen Kräften ("Terminator II") und wuchtigem Militärgeschütz ("Aliens") stand, mit geradezu sinnlicher Akribie digitale Naturbilder erschafft, die nicht selten die Grenzen zum Kitsch überschreiten, das verwundert nach dem Gefühlsklopper "Titanic" erst einmal nicht. Eher schon irritiert, dass Cameron in "Avatar" gänzlich vom Kampf der friedlichen Ökologie gegen gewaltsame Maschinen erzählt, und dabei gar noch Umweltbotschaften auf den Weg gibt: Das harmonische Waldvölkchen der Na'vi nämlich muss sich gegen böswillige Militärs mit imposanten Waffen zur Wehr setzen, um ihre Flora und Fauna zu schützen. Cameron erweist sich dabei als geradezu grüner Ideologe, der mit den Na’vi tanzt. Die blauen Wesen haben gelbe Zähne und schicke Flesh Tunnels, erweisen sich trotz ihrer bedrohlichen Erscheinung jedoch als esoterische Sensibelchen, die in sektengleichen Massenzeremonien einer gigantischen, wurzelartigen Lichtquelle zu Fuße liegen – mein Freund, der Baum. Klanglich verhält sich der Film zu diesem in violetten und rosafarbenen Tönen getünchten Bilderreigen ("The Abyss") mit einer hübsch gejaulten Ethno-Beschallung durch James Horner, der immer wieder den gleichen schönen simplen Soundtrack recyceln darf. Selten war seine Musik von einer so banalen, wenig tragfähigen und verkennbaren Qualität – für die Ohren zumindest hat "Avatar" nicht viel Neues zu bieten.
Was aber eigentlich hat dieser Film überhaupt (Neues) zu bieten, wo er doch irgendwie als so etwas wie die sinnästhetische Revolution des Kinos angekündigt und vermarktet wurde? Diese Frage mag Grund sein, warum man nach knapp drei Stunden aus dem Kinosaal torkelt und mehr über die 3D-Brillenabdrücke auf der Nase, als das eben Gesehene nachdenken möchte. Denn "Avatar" ist letztlich ein Film der Widersprüche: Die visuellen Effekte suchen ihresgleichen, die Motion-Capture-Animation war noch nie so überzeugend, die künstlichen digitalen Naturbilder noch nie so real. Das hat man so tatsächlich noch nie gesehen, und doch überrascht Cameron an keiner Stelle seines Films. Die Gut-Gegen-Böse-Geschichte ist mindestens so alt wie die Technik neu sein mag, die Dramaturgie so dünnflächig wie die visuellen Attraktionen im Überfluss. Das alles Innovative dieses Films letztlich dem Computer entstammt oder zumindest auf ihn zurückzuführen ist, während Handlung und Figuren archetypischer und langweiliger nicht sein könnten, macht "Avatar" bestenfalls zu einer CGI-Öko-Fabel im Ethno-Takt. Oder auch ganz schlicht zum bisher dürftigsten Film von James Cameron – so beeindruckend und so egal.
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August 20, 2009
News: AVATAR - Teaser Trailer
Noch drei Stunden bis zum ersten Teaser, bis zu den ersten überfälligen Bewegtbildern zu James Camerons 3D-Endzeit-Spektakel "Avatar", seinem ersten Film seit 12 Jahren.
edit:
Sehr viel Computer, offenbar auch sehr viel Kitsch... etwas entzaubernd, aber ich enthalte mich noch. Urteil dann im Dezember.
Sehr viel Computer, offenbar auch sehr viel Kitsch... etwas entzaubernd, aber ich enthalte mich noch. Urteil dann im Dezember.
Juni 02, 2009
Kino: TERMINATOR SALVATION
Nachdem der dritte Film von Jonathan Mostow die lange Zeit so heilige Terminator-Kuh vor einigen Jahren schamlos leer gemolken und damit offiziell den Weg für einen kompletten Franchise-Ausverkauf, u.a. in Form einer selten blödsinnigen und schlecht produzierten Fernsehserie, geebnet hat, ist der Stoff nun endgültig freigegeben für die totale Verwurstung durch Studio und Produzenten. Mit Werbe- und Musikclipfilmer McG sitzt für den vierten "Terminator" deshalb jetzt auch folgerichtig ein Mann an den Hebeln, der den einst so faszinierenden Kinomythos ganz erfolgreich zu Grabe trägt.
Vermutlich hätte James Cameron sein Baby nie aus der Hand geben dürfen, oder vielleicht auch er der Versuchung widerstehen sollen, das stilprägende Original zur großen Saga auszudehnen. Andererseits ist "Terminator 2" nicht nur eine beispielhafte Demonstration dessen, wie man ein Sequel gemäß des Prinzips der Wiederholung – und letztlich sind Fortsetzungen per se Wiederkäuer – in jeder Hinsicht maximiert, also als noch größeres Spektakel inszeniert. Sondern auch ein bemerkenswertes Positivbeispiel für die Strategie der Postmoderne: Die Umkehrung, der ironische Bruch, der nicht mehr böswillige Arnie.
Das war zu Beginn der 90er. Heute, möchte man meinen, gibt es keine solch bewussten Beispiele mehr. Das ist kein Klagelied über die Innovationsleere des Kinos, es ist die einfache Feststellung, dass sich im Mainstream und insbesondere im Genrefilm ein ultimativer Stillstand abgezeichnet hat. Das, was da seit Jahren Kasse macht, ist nichts anderes als die Wiederholung des ewig gleichen. Wenn man sich "Terminator: Die Erlösung" anschaut, wundert es einen vermutlich schon gar nicht mehr, dass man diesen Film eigentlich bereits kennt.
Es ist eine einzige große Wiederverwertung von bereits Bekanntem, ein Pool aus Referenzen, Zitaten und Bezügen, nicht nur auf den eigenen Filmmythos (was ja legitim ist), also die Idee Camerons, sondern auch auf "Mad Max", auf "Transformers" oder vielleicht auch die Power Rangers. Die Auswahl ist willkürlich, weil der Film zu keiner Sekunde originär wirkt. Selbst wenn McG, der "3 Engel für Charlie"-Regisseur, diese Geschichte ganz frei von jedweden Vorbildern auf uns Zuschauer losgelassen wissen möchte, so erinnert doch alles an schon Dagewesenes: Bewusst oder unbewusst, konkret oder unbenannt – es ist der Fluch einer unsäglichen Entwicklung, die sich aus Reboots, Remakes, Reimaginations, Relaunches und anderen Synonymen für den großen Ideenverlust speist.
Folgerichtig erschließt dieser neue "Terminator" keinerlei neuen Raum, bedeutet keinen Neuanfang der Serie und ist überhaupt in jeder Beziehung nicht neu. Er spinnt auch Camerons Geschichte nicht weiter, sondern spinnt ganz generell ein wenig. McG bebildert jene postnukleare Zukunft, von der Kyle Reese alias Michael Biehn schon im 1984er-Original mit großem Schrecken berichtet – und die uns Cameron in einigen Zeitsprüngen auch zu vermitteln versuchte. Ein erwachsener John Connor (Christian Bale) kämpft hier also noch immer gegen Skynet, noch immer gegen die Maschinen, und irgendwie auch gegen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich.
Die innere Logik, die Cameron bereits mit seiner eigenen Fortsetzung überwunden hatte, wird in diesem vierten Film nicht ad absurdum, sondern in ungeahnte Grenzbereiche geführt. Es stellen sich dabei illustre Fragen nach dem "Was wäre wenn"-Prinzip, etwa: Was wäre, wenn Kyle Reese (Anton Yelchin), bekanntlich John Connors Vater, im Laufe der Handlung ums Leben käme – würde sich sein Sohn dann auf der Stelle in Luft auflösen, weil er nie gezeugt worden wäre?
Es spielt natürlich keine Rolle, dass sich der Film mit den genretypischen Zeitparadoxien herumschlagen muss, es wäre nur schön gewesen, wenn er dabei noch etwas zu erzählen gehabt hätte. Stattdessen reiht sich Actioneinlage an Actioneinlage, geht immer, wenn wieder einmal drei (der zugegeben stets bemerkenswert blöden) Dialogsätze abgehakt wurden, das große Rambazamba los. Unter dem lauten Getöse verschwindet dann der ganze Rest, was zumindest im Falle des schnarchigen Ensembles keinen Verlust bedeutet – allen voran Schlaftablette Christian Bale, dessen verbale Set-Ausraster einem nun immerhin nachvollziehbar erscheinen.
Der "Dark Knight"-Star ist in gewisser Hinsicht auch das eigentliche Problem des Films: Das ursprüngliche Script sah für John Connor nur eine Nebenrolle am Schluss vor. Als Bale zu dem Projekt stieß, stellte er aber mal wieder alles ein wenig auf den Kopf: Gedacht war, dass er die Rolle Sam Worthingtons übernehmen würde, stattdessen wollte Bale um jeden Preis Connor spielen und ließ das Drehbuch so lange umschreiben, bis seine Figur genügend zu tun haben und die Geschichte keinen wirklichen Sinn mehr ergeben würde. Diese eitle Praxis übermütiger Schauspieler steht zum Beispiel auch bei Edward Norton auf der Tagesordnung: Und fast immer endet das in einer künstlerischen Katastrophe.
"Terminator: Die Erlösung" stand von Anfang an unter keinem guten Stern: Ein Regisseur, der drei Viertel des Films mit permanenten Nah- und Großaufnahmen herunterinszeniert. Ein Hauptdarsteller, der sich lieber in Angelegenheiten jenseits seines Kompetenzbereiches einmischt, statt seine bedauerlichen Egoprobleme in den Griff zu bekommen. Und ein Franchise, der schon im Vorgänger nur noch als Joke über sich selbst taugte. Es ist ein Trauerspiel frei von jeder Tiefsinnigkeit, das nur noch auf die niedrigen Ansprüche eines zahlungswilligen Popcorn-Publikums hoffen darf.
20% - erschienen bei: gamona
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März 30, 2009
Zuletzt gesehen: TITANIC (1997)
James Camerons Erzählkino, mehr Liebesfilm und schein- objektive Bebilderung eines großen tragischen Unglücks, denn historische Rekonstruktion. Das klassische individuelle Liebesmelodram ist die eigentliche Attraktion, nicht die Wiederherstellung von illusorischen Kinobildern, die in der Tradition von Klassikern wie Gone with the Wind stehen. Und ein Film, der sowohl über die Rahmen- als auch Binnenhandlung ein für Camerons bisheriges Gender- Verständnis ungewöhnliches Frauenbild vermittelt – Titanic ist, bis zuletzt, von einem weiblichen Blick bestimmt. Er ist wunderbar sentimental, er scheut nie den Weg des ausladenden Gefühlskitsches, und er stellt – anders als Camerons bisherige Regiearbeiten – das Technokratische der Geschichte nie aus, in den Vordergrund oder überhaupt je vor sein entzückend ersponnenes Liebesdrama, das mit der Katastrophe als Rückgrat das rhetorische Einmaleins eines Megamelodrams bildet. Insbesondere der Epilog, bei dem das Staunen über die eigene Struktur, die Bilder verschiedener zeitlicher und räumlicher Zusammenhänge letztlich zu einer – banalen? – Romantik der Wiedervereinigung zweier auf ewig Liebender überleitet, ist von einer vereinnahmenden emotionalen Größe durchdrungen – schöner kann ein solches Kino kaum sein.
Januar 16, 2009
Diverses: XENOGENESIS
Wer ihn noch nicht kennt: Den Sci-Fi-Kurzfilm "Xenogenesis" von 1978, James Camerons erste Regiearbeit. Teil 2 gibt's hier.
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