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April 03, 2012

Kino: TITANIC 3D

"I'm the king of the world", jubelte James Cameron zum Abschluss seiner Oscar-Dankesrede 1998. Hinter ihm lagen die strapaziösesten Dreharbeiten seiner Regiekarriere, bis zuletzt noch munkelten Brancheninsider, der bis dato teuerste Film aller Zeiten würde so gnadenlos untergehen wie das einst größte Passagierschiff der Welt. Fast genau 100 Jahre nach der Titanic-Katastrophe schickt der Regisseur sich jetzt an, die beispiellose Erfolgsgeschichte seines megalomanen Super-Blockbusters fortzuschreiben. [...]

März 30, 2009

Zuletzt gesehen: TITANIC (1997)

James Camerons Erzählkino, mehr Liebesfilm und schein- objektive Bebilderung eines großen tragischen Unglücks, denn historische Rekonstruktion. Das klassische individuelle Liebesmelodram ist die eigentliche Attraktion, nicht die Wiederherstellung von illusorischen Kinobildern, die in der Tradition von Klassikern wie Gone with the Wind stehen. Und ein Film, der sowohl über die Rahmen- als auch Binnenhandlung ein für Camerons bisheriges Gender- Verständnis ungewöhnliches Frauenbild vermittelt – Titanic ist, bis zuletzt, von einem weiblichen Blick bestimmt. Er ist wunderbar sentimental, er scheut nie den Weg des ausladenden Gefühlskitsches, und er stellt – anders als Camerons bisherige Regiearbeiten – das Technokratische der Geschichte nie aus, in den Vordergrund oder überhaupt je vor sein entzückend ersponnenes Liebesdrama, das mit der Katastrophe als Rückgrat das rhetorische Einmaleins eines Megamelodrams bildet. Insbesondere der Epilog, bei dem das Staunen über die eigene Struktur, die Bilder verschiedener zeitlicher und räumlicher Zusammenhänge letztlich zu einer – banalen? – Romantik der Wiedervereinigung zweier auf ewig Liebender überleitet, ist von einer vereinnahmenden emotionalen Größe durchdrungen – schöner kann ein solches Kino kaum sein.