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Juni 19, 2016

Anton Yelchin

†27

Februar 26, 2015

Heimkino: DYING OF THE LIGHT

Gefühlt vergeht kein Monat ohne einen neuen Nic-Cage-Film. Nun im Sortiment: Der Thriller "Dying of the Light". Irgendwas mit CIA und Terroristen, überwiegend in Rumänien gedreht. Allerdings von Paul Schrader, dem die Filmgeschichte bis heute großen Kredit gibt, etwa für seine Drehbücher zu "Taxi Driver" oder "Raging Bull". Zudem als Produzent mit dabei: Nicolas Winding Refn, das dänische Wunderkind hinter "Drive" und "Only God Forgives". [...]

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Juli 29, 2013

Kino: THE SMURFS 2 [Die Schlümpfe 2]

Schwer zu glauben, aber: Der erste Schlümpfe-Kinofilm von Sony Pictures Animation gehörte zu den zehn international erfolgreichsten Produktionen des Jahres 2011. Rund 565 Millionen US-Dollar spielte das Gemisch aus Real- und Animationsfilm allein in den weltweiten Kinos ein, obwohl es mit den Wurzeln der blauen Quälgeister kaum mehr das Geringste zu tun hatte. Nun legt das Studio eine Fortsetzung nach, Teil 3 befindet sich bereits in Vorbereitung.

August 07, 2011

Kino: THE SMURFS

La la la-la la la, sing a happy song – so beginnt er, der Schlumpfwahnsinn. Die blauen Pilzhüttenbewohner des Belgiers Pierre Culliford alias Peyo haben sich in Comics, Liedgesängen und der amerikanischen Zeichentrickserie durch die ganze Welt geschlumpft. Über 50 Jahre begeisterten die Schtroumpfs, so sie eigentlich heißen, Groß und Klein – und wohl ein jeder hielt sie schon in Form winziger Hartgummifiguren in der Hand.

Hierzulande gelang es nicht zuletzt Vader Abraham und seiner irritierend erfolgreichen Hitsingle ("Sagt mal, von wo kommt ihr denn her? – Aus Schlumpfhausen, bitte sehr!"), die kleinen Mützenträger im kollektiven Bewusstsein zu verankern, dicht gefolgt von nicht minder kuriosen Techno-Liedchen. Nach diversen Lizenzschwierigkeiten und Startverschiebungen wollen die Schlümpfe jetzt in einer Mischung aus CGI- und Realfilm die Leinwand erobern – als Familienkomödie, klar.

Da Comickreaturen im Kino nicht selten aus ihrem phantastischen Kontext gerissen und in unsere Welt gebracht, zumindest aber mit menschlichen Sidekicks kombiniert werden müssen (siehe "TMNT" oder "Garfield") spielt der neue Schlümpfe-Film nicht im heimeligen Pilzdorf, sondern kurioserweise in New York. Dorthin verschlägt es Papa Schlumpf und Co., als sie auf der Flucht vor dem hinterlistigen Hexenmeister Gargamel (Hank Azaria) und dessen Kater Azrael durch ein magisches Portal gelangen.

Die unschön computeranimierten Däumlinge purzeln direkt in den Central Park, und ihr Widersacher ist ihnen natürlich geradewegs auf der Spur. Schlumpf sei Dank finden die blauen Quälgeister Schutz bei einem Werbefachmann (HIMYM-Star Neil Patrick Harris, nun also einer der ganz wenigen offen schwulen Schauspieler, die im Kino noch als heterosexuell durchgehen dürfen) und seiner schwangeren Verlobten, die ihnen bei der Reise zurück ins Verwunschene Land behilflich sein wollen.

Das bereits mit dieser aufs Simpelste herunter gebrochenen Prämisse stark überforderte Drehbuch lässt fortan keine Gelegenheit aus, den vermeintlichen Kulturcrash mit zotigen Schwachsinnswitzen und aalglattem Windelweichhumor anzureichern. Da knallt dann irgendein Schlumpf gegen den anderen, weil ihm die Mütze zu tief ins Gesicht hängt, oder rammt (der nur noch halbböse) Gargamel einen fahrenden Bus. Diese Anhäufung langbärtigster Bananenschalengags muss 100 Minuten Schlumpf-Spaß decken, und die Kinnings, die sollen’s lieben.

Die Kinoversion der "Schlümpfe" ist leider eine ziemliche Zumutung, was angesichts ihres Potenzials und der zumindest noch leicht niedlichen Trailer im Vorfeld doch ein wenig überrascht. Dass man die winzigen Racker derart leb- und lieblos zu einem keimfreien Kleinkinderabenteuer adaptieren, ihnen jeden Charme und jede (versteckte) Derbheit rauben würde, war so nun wahrlich nicht absehbar und dürfte zumindest die Fans (sofern es hiernach überhaupt noch welche geben sollte) enttäuschen.

Von einer einzigen gewitzten Anspielung zu Beginn des Films abgesehen, bei der Gargamel schnippisch auf die unterrepräsentierten weiblichen Schlümpfe hinweist, ist das alles nur ein ätzend harmloser, einschläfernder Nonsens. Von A bis Z formelhaft abgewickeltes Family-Entertainment, frei von jedweder Ambition und einfallslos heruntergespult vom "Scooby Doo"-Regisseur und Auftragsfilmer Raja Gosnell, der sich ein ums andere Mal als Spezialist für konsequente Franchise-Verwurstung und müde Späße erweist.

Das alles ist schon erst recht gar nicht damit zu entschuldigen, dass "Die Schlümpfe" ja für Kinder gedacht sei. Diese nämlich werden so penetrant mit US-familienfilmtypischen Ansprachen, allerschlimmstem Versöhnungskitsch und moralinsauren Belehrungen übergossen, dass man jüngere Zuschauer sogar eher noch vor dem verlogenen Friede-Freude-Eierkuchen-Unfug schützen sollte. Da der Film die Verblödungsgrenze weit unten ansetzt, muss man ihn schlussendlich sogar als bevormundend missverstehen – und das kann ja nun garantiert nicht im Interesse der kleinen sein.

Über so viel Ärgernis möchte man dann schon gar nicht mehr fragen, warum der Film den Handlungsort des Comics bzw. der Trickserie in den Big Apple verlegt, um damit das ja eigentlich so reizvolle Prinzip einer geschlossenen Schlumpfgesellschaft hinter sich zu lassen. Aber womöglich geben sowohl der unverhältnismäßige Einsatz schrecklich doofer Popsongs, als auch ein Übermaß an Product Placement darauf eine ziemlich klare Antwort: Hauptsache Ausverkauf.


20% - erschienen bei: gamona

Juni 02, 2009

Kino: TERMINATOR SALVATION

Nachdem der dritte Film von Jonathan Mostow die lange Zeit so heilige Terminator-Kuh vor einigen Jahren schamlos leer gemolken und damit offiziell den Weg für einen kompletten Franchise-Ausverkauf, u.a. in Form einer selten blödsinnigen und schlecht produzierten Fernsehserie, geebnet hat, ist der Stoff nun endgültig freigegeben für die totale Verwurstung durch Studio und Produzenten. Mit Werbe- und Musikclipfilmer McG sitzt für den vierten "Terminator" deshalb jetzt auch folgerichtig ein Mann an den Hebeln, der den einst so faszinierenden Kinomythos ganz erfolgreich zu Grabe trägt.
 
Vermutlich hätte James Cameron sein Baby nie aus der Hand geben dürfen, oder vielleicht auch er der Versuchung widerstehen sollen, das stilprägende Original zur großen Saga auszudehnen. Andererseits ist "Terminator 2" nicht nur eine beispielhafte Demonstration dessen, wie man ein Sequel gemäß des Prinzips der Wiederholung – und letztlich sind Fortsetzungen per se Wiederkäuer – in jeder Hinsicht maximiert, also als noch größeres Spektakel inszeniert. Sondern auch ein bemerkenswertes Positivbeispiel für die Strategie der Postmoderne: Die Umkehrung, der ironische Bruch, der nicht mehr böswillige Arnie.

Das war zu Beginn der 90er. Heute, möchte man meinen, gibt es keine solch bewussten Beispiele mehr. Das ist kein Klagelied über die Innovationsleere des Kinos, es ist die einfache Feststellung, dass sich im Mainstream und insbesondere im Genrefilm ein ultimativer Stillstand abgezeichnet hat. Das, was da seit Jahren Kasse macht, ist nichts anderes als die Wiederholung des ewig gleichen. Wenn man sich "Terminator: Die Erlösung" anschaut, wundert es einen vermutlich schon gar nicht mehr, dass man diesen Film eigentlich bereits kennt.

Es ist eine einzige große Wiederverwertung von bereits Bekanntem, ein Pool aus Referenzen, Zitaten und Bezügen, nicht nur auf den eigenen Filmmythos (was ja legitim ist), also die Idee Camerons, sondern auch auf "Mad Max", auf "Transformers" oder vielleicht auch die Power Rangers. Die Auswahl ist willkürlich, weil der Film zu keiner Sekunde originär wirkt. Selbst wenn McG, der "3 Engel für Charlie"-Regisseur, diese Geschichte ganz frei von jedweden Vorbildern auf uns Zuschauer losgelassen wissen möchte, so erinnert doch alles an schon Dagewesenes: Bewusst oder unbewusst, konkret oder unbenannt – es ist der Fluch einer unsäglichen Entwicklung, die sich aus Reboots, Remakes, Reimaginations, Relaunches und anderen Synonymen für den großen Ideenverlust speist.

Folgerichtig erschließt dieser neue "Terminator" keinerlei neuen Raum, bedeutet keinen Neuanfang der Serie und ist überhaupt in jeder Beziehung nicht neu. Er spinnt auch Camerons Geschichte nicht weiter, sondern spinnt ganz generell ein wenig. McG bebildert jene postnukleare Zukunft, von der Kyle Reese alias Michael Biehn schon im 1984er-Original mit großem Schrecken berichtet – und die uns Cameron in einigen Zeitsprüngen auch zu vermitteln versuchte. Ein erwachsener John Connor (Christian Bale) kämpft hier also noch immer gegen Skynet, noch immer gegen die Maschinen, und irgendwie auch gegen die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich.

Die innere Logik, die Cameron bereits mit seiner eigenen Fortsetzung überwunden hatte, wird in diesem vierten Film nicht ad absurdum, sondern in ungeahnte Grenzbereiche geführt. Es stellen sich dabei illustre Fragen nach dem "Was wäre wenn"-Prinzip, etwa: Was wäre, wenn Kyle Reese (Anton Yelchin), bekanntlich John Connors Vater, im Laufe der Handlung ums Leben käme – würde sich sein Sohn dann auf der Stelle in Luft auflösen, weil er nie gezeugt worden wäre?

Es spielt natürlich keine Rolle, dass sich der Film mit den genretypischen Zeitparadoxien herumschlagen muss, es wäre nur schön gewesen, wenn er dabei noch etwas zu erzählen gehabt hätte. Stattdessen reiht sich Actioneinlage an Actioneinlage, geht immer, wenn wieder einmal drei (der zugegeben stets bemerkenswert blöden) Dialogsätze abgehakt wurden, das große Rambazamba los. Unter dem lauten Getöse verschwindet dann der ganze Rest, was zumindest im Falle des schnarchigen Ensembles keinen Verlust bedeutet – allen voran Schlaftablette Christian Bale, dessen verbale Set-Ausraster einem nun immerhin nachvollziehbar erscheinen.

Der "Dark Knight"-Star ist in gewisser Hinsicht auch das eigentliche Problem des Films: Das ursprüngliche Script sah für John Connor nur eine Nebenrolle am Schluss vor. Als Bale zu dem Projekt stieß, stellte er aber mal wieder alles ein wenig auf den Kopf: Gedacht war, dass er die Rolle Sam Worthingtons übernehmen würde, stattdessen wollte Bale um jeden Preis Connor spielen und ließ das Drehbuch so lange umschreiben, bis seine Figur genügend zu tun haben und die Geschichte keinen wirklichen Sinn mehr ergeben würde. Diese eitle Praxis übermütiger Schauspieler steht zum Beispiel auch bei Edward Norton auf der Tagesordnung: Und fast immer endet das in einer künstlerischen Katastrophe.

"Terminator: Die Erlösung" stand von Anfang an unter keinem guten Stern: Ein Regisseur, der drei Viertel des Films mit permanenten Nah- und Großaufnahmen herunterinszeniert. Ein Hauptdarsteller, der sich lieber in Angelegenheiten jenseits seines Kompetenzbereiches einmischt, statt seine bedauerlichen Egoprobleme in den Griff zu bekommen. Und ein Franchise, der schon im Vorgänger nur noch als Joke über sich selbst taugte. Es ist ein Trauerspiel frei von jeder Tiefsinnigkeit, das nur noch auf die niedrigen Ansprüche eines zahlungswilligen Popcorn-Publikums hoffen darf.


20% - erschienen bei: gamona