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Dezember 30, 2017

Jahresrückblick – Die besten Filme 2017

Spärlich gesät waren die Kinohöhepunkte 2017. Umso mehr Liebe verdienen die Musicals und Melodramen, die schönen Belastungsproben und sogar schönen Blockbuster der zurückliegenden Monate. Eine Top 10.

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Dezember 19, 2017

Zum Jubiläum von James Camerons Titanic

Genau 20 Jahre sind vergangen, seit "Titanic" zu einem unwahrscheinlichen Erfolg wurde. Staub hat das Megamelodram von James Cameron allerdings nicht angesetzt. Es ist noch immer der Höhepunkt des postmodernen Blockbuster-Kinos.

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Januar 18, 2017

Kristen Stewart – Eine schauspielerische Offenbarung

Lange Zeit wurde Kristen Stewart belächelt, hat der Hass auf "Twilight" vielen den Blick verstellt. Im Geisterfilm "Personal Shopper" zeigt sie jetzt eindrücklicher denn je, dass sie zu den besten Schauspielerinnen des Kinos gehört.

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Dezember 14, 2016

Das Filmjahr 2016 war eine Katastrophe

Das zurückliegende Filmjahr hätte kaum schlechter sein können, zumindest Hollywood produzierte selten so viel Blödsinn und Uninteressantes wie in 2016. Wer Kino liebt, darf es nicht Superhelden und sprechenden Tieren überlassen.

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März 03, 2015

Kino: STILL ALICE

Es spricht einiges dafür, Julianne Moore die derzeit beste Schauspielerin Hollywoods zu nennen. In ihren interessantesten Filmen porträtiert sie Frauen von einer fragilen Souveränität, deren emotionale Bruchstellen sie zumeist ohne ausgestellte Schauspielfaxen freilegt. Julianne Moore ist keine Meryl Streep, Komplexität ihrer Figuren muss sie sich nicht erst fleißig aneignen. Die Bestellerverfilmung "Still Alice – Mein Leben ohne Gestern" bildet da keine Ausnahme. [...]

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November 21, 2012

Kristen Stewart - gemacht für die große Leinwand

Sie ist auf der Leinwand groß geworden und beseelt selbst mittelmäßige Filme mit einer eigenwilligen Mischung aus Verletzlichkeit und Stärke. Warum Kristen Stewart zu den interessantesten Schauspielerinnen ihrer Generation zählt. [...]

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November 27, 2011

Kino: TWILIGHT - BREAKING DAWN - PART I

Hier an dieser Stelle bezeichnete ich die erste Twilight-Adaption zu ihrem Kinostart noch als "einschläfernde und ideologisch bizarre Biedermeier-Schnulze", nichts ahnend, dass mir deren rühriger Vortragsgestus aus episch ausformulierten Teenienöten und konservierten Prüderieidealen drei Jahre und Filme später einmal zu Herzen gehen würde! Allmählicher Konditionierungseffekt, Kapitulation vor dem Grotesken oder doch schlichte Altersmilde? Vielleicht aber auch sind die Twilight-Filme nach Stephenie Meyer seit ihrem unentschlossenen Debüt tatsächlich besser geworden.

Das Loblied aufs große Warten trällerte Chris Weitz in "New Moon" jedenfalls schon deutlich zurückhaltender als Catherine Hardwicke, Regisseurin des ersten Films. Und in Teenie-Schmonzette Numero 3 verdichteten sich die zuvor lediglich behaupteten Konflikte passend zum Titel ("Eclipse") dann sogar wirklich einmal zum mehr oder weniger komplexen Wechselbad der Gefühle, in dem die schöne Bella allen Ideologiefesseln trotzte und sowohl den sanftmütigen Vampir als auch dessen wilden Werwolfrivalen an die kurze Leine nahm. Der weitgehend handlungsfreie Schmachtzirkus gerann im dritten Twilight-Film tatsächlich zur interessanten Emotionsschraube für Pubertierende, deren Befindlichkeits- radar auch ahnungs- und teilnahmslosen Zuschauern eine Projektionsfläche bot, und sei es nur für lehrreiche Beobachtungen zum Zustand der heutigen Jugend.

Dieser Aufwärtstrend, so es denn einer sein mag, setzt sich im kommerziell zweigeteilten Finale der Serie fort. "Breaking Dawn - Part 1" beantwortet die über drei Filme geduldig zugespitzte Heiratsfrage gleich zu Beginn und lässt der großzügigen Gefühlsrhetorik endlich Taten folgen. Die rund ein Drittel der Handlung veranschlagende und nach allen Regeln der Pompkunst ausinszenierte Hochzeitszeremonie ist stark geeignet, die überwiegend minderjährigen Twihards (so nennt man die besonders inbrünstigen Fans der Bücher und Filme) ins selige Gefühlsnirwana zu duseln, würde Regisseur Bill Condon ("Gods and Monsters") das blümerante Prozedere nicht mit visuell prägnanten Bildern blutiger Vorahnung kontrastieren. Nach der Hochzeitsnacht nämlich, in der Bella und Edward endlich ihren verdienten Kuschelsex bekommen, kündigt sich gar schlimmes Unheil an: Ein Mensch-Vampir-Baby!

Dem (vor)letzten Film kommt klar zugute, dass er viele der zuvor aufgeladenen Konflikte zu einem Abschluss führt, einige angekündigte Versprechen einlöst und tatsächlich mit Tempo und Schmackes das herkömmliche Gefühlschaos an eine action- und spannungsbetonte Dramaturgie koppelt. Bellas Schwangerschaft und Vampirwerdung, Edwards und Jacobs hitziger Monsterzwist, der Kampf zwischen Vampir- und Werwolfsclan - dafür, dass wieder einmal kaum etwas passiert, passiert dann doch so einiges. Bisher gelang es keinem der Twilight-Filme so sehr wie "Breaking Dawn", die endlos verbalisierte Hochdramatik der drei Protagonisten an konkrete Probleme zu knüpfen. Und in ihrer Abschied einläutenden Finalstimmung aus potenziertem Sentiment und kitschig-schöner Romantik ist dieses Fast-Schlusskapitel irgendwie doch erstaunlich einnehmend. Schrittweise Gewöhnung oder Sehnsucht nach idealisiertem Schmalz, eigentlich egal.


70% - erschienen bei: Das Manifest

Juli 02, 2010

Kino: THE TWILIGHT SAGA - ECLIPSE

Alles wie gewohnt in Forks, Washington: Herzschmerz, Eifersucht, schlechtes Wetter. Bella (Kristen Stewart) steht immer noch zwischen den Fronten und ihre Perücke sieht gar fürchterlich aus. Edward und sein Vampirclan müssen sich gegen eine so genannte "New Blood"-Armee von Blutsaugern zur Wehr setzen, und die oberkörperfreien Indianerwölfe stehen ihm trotz aller Rivalitäten bei. Das macht die Sache für Bella nicht einfacher. Sie ist jetzt zwar verlobt mit dem Vampir (Robert Pattinson), empfindet aber auch Liebe für den Werwolf (Taylor Lautner). "I love you", gesteht sie Jacob, bei Edward dann schon "I love you more". Wirklich kompliziert war und ist das alles nach wie vor nicht, aber langsam geht’s ans Eingemachte: Die Hochzeitsglocken drohen zu läuten und der erste Sex kommt bestimmt. Endlich!

Ich hätte es damals nicht für möglich gehalten, dass die Teenie-Trash-Romanze "Twilight" – bis dato noch lediglich ein, ich sage mal: Jugendbuch-Phänomen – solch ein kommerzieller Erfolg werden würde. Nun muss man ja mittlerweile, neben den Adaptionen der "Harry Potter"-Romane, wohl vom größten und wahrscheinlich auch wichtigsten Kino-Franchise der letzten zehn Jahre sprechen. Das lässt sich als aufmerksamer Filmfreund nur noch schwer umgehen, auch wenn die Filme eigentlich, nun ja, etwas doof sind. Und konservativ und ein bisschen sehr langweilig. Aber immerhin sprechen wir von einer Serie, für die zum Teil hochinteressante Regisseure verpflichtet wurden, oder zumindest im Gespräch waren – zuletzt gar David Cronenberg, der den zentralen Vampirmensch-Konflikt der schönen Bella gewiss nicht nur als schmachtvolle Sehnsuchtsmetapher verhandelt hätte.

Mit dem bisher auf etwas abseitige Genrefilme wie den superguten "Hard Candy" oder den superschlechten "30 Days of Night" abonnierten Briten David Slade haben die Produzenten für den dritten "Twilight"-Film "Eclipse" aber auch eine alles andere als langweilige Regiewahl getroffen. Nach Catherine Hardwicke und Chris Weitz ("New Moon") bringt Slade ein deutlich markanteres visuelles Konzept in die Serie ein, das sich in modischen (aber eben immerhin:) Horrorbildern verortet. Neben den üblichen rührseligen Gefühlsbekundungen zwischen Bella und ihren monströsen Verehrern, Vampir-Romeo Edward und Sixpack-Werwolf Jacob, setzt der dritte Film zudem einige dramaturgische Actionakzente, die Slade mit spürbarer Genreaffinität möglichst ausspielt. Dafür, dass hier zum dritten Mal in Folge eigentlich nichts passiert, passiert dann doch so einiges: Kämpfe und so was, durchaus unterhaltsam.

Slade findet im Vergleich zu seinen Vorgängern ein ausgewogenes Verhältnis zwischen romantischem Sinnieren in Larifari-Dialogen und mehr oder weniger packenden Action- und Horrorszenen. Der dritte Film rückt, was seinen Look und die besseren visuellen Effekte betrifft, nunmehr tatsächlich in den Bereich des Blockbuster-Kinos vor, auch wenn das Budget von nicht einmal 70 Millionen US-Dollar immer noch bescheiden ausfällt in Relation zum erwartungsgemäß gigantischen Einspielergebnis. Aber: Das ist alles gut gemacht hier. Der Score von Howard Shore ist sogar großartig, geradezu episch, konkurriert im Film hingegen natürlich mit zahlreichen schwerfälligen Pop- und Indiesongs. Allerdings sind auch die wieder schön! Wenn Muse etwas von einer Neutron Star Collision singen, verkauft sich diese jugendliche Ménage à trois zumindest nicht unter Wert.

"Eclipse" gibt allmählich Anlass, "Twilight" heimlich mögen zu dürfen. Für junge Mädchen und sicher auch ein paar Jungs kurz vorm Coming Out ist diese Serie eine legitime Projektionsfläche für naive idealisierte Träumereien. "Twilight" konserviert klassische Prinzessinnenwünsche, für die es offenbar immer noch Bedarf gibt. Bella ist, getreu dieser Logik, so etwas wie das Pony von heute. Und natürlich scheint es bezeichnend, dass derlei Mädchenfantasien offenbar nur noch im Fantasy-Kontext ausgemacht werden dürfen, um einigermaßen integer zu bleiben. Das verrät wohl doch einiges über das ideologisch vermeintlich bedrohliche Potenzial dieser Filme, die ihrer konservativen Sehnsüchte zum Trotz wohl nichts weiter als harmlose Bebilderungen unschuldiger Pubertätswünsche sein können.


60% - erschienen bei den: 5 FILMFREUNDEN

November 26, 2009

Kino: THE TWILIGHT SAGA - NEW MOON

Die pubertären Tage der wunderhübschen Bella sind gezählt: Sie ist 18 Jahre alt und damit eigentlich erwachsen geworden. Trotzdem muss sie sich nach wie vor mit schwersten Teenienöten herumschlagen, die so leidvoll wie scheinbar unüberwindbar und bestimmt so notwendig wie natürlich ihr quälendes Mittelklasseleben bestimmen: Da sitzt die Hübsche monatelang an ihrem Fenster, während die Jahreszeiten vorüberziehen und die Popsongs in der Endlosschleife fest hängen. Und alles nur, weil der ewig 17jährige Edward das kleine Städtchen Forks verlassen hat, um keine Gefahr mehr für seine geliebte Sterbliche und die durstige Familie darzustellen. Der anmutige Blutsauger hat damit indes das Feld für eine ganz andere übernatürliche Genrespezies geräumt – Bella wird nun vom Indianer Jacob umgarnt, der sich jetzt außerdem regelmäßig in einen pelzigen Werwolf verwandelt und daher anders als im Vorgänger jede Szene halbnackt bestreitet. Geil!

Das Gefühlswirrwarr ist der rote Faden in "New Moon", ganz so wie in "Twilight". Es ist eine Schmonzette für junge Mädchen und alle, die es gern sein wollen. Es ist ein Film, der emotional funktionieren und der viel über unerfüllte Liebe, Sehnsucht, Hingabe, unstillbares Verlangen, Herzschmerz und besonders das erste Mal erzählen möchte. Letzteres spielt natürlich keine Rolle, im ersten Teil nach Stephenie Meyers unverschämt erfolgreicher Buchserie musste ein harmloser Kuss ohne Zunge als Höhepunkt genügen. Und auch hier ist an Sex eigentlich gar nicht zu denken, würden Bellas lustvolle Blicke und ihr sehnlichster Wunsch nach einem kräftigen Vampirbiss nicht ein simples Chiffre für diesen doch nur allzu ordinären Gedanken bilden: Warum also kann der schmierige Edward nicht einfach mal seine Beißerchen rausholen und es der Bella gepflegt besorgen, damit der ja doch irgendwie grundlos wehleidige Tonfall auch dieses zweiten "Twilight"-Filmes hinfällig wird? Vermutlich, weil "New Moon" wie sein Vorgänger als romantisches Kintopp für die Generation Enthaltsamkeit fungieren und deshalb auf jedwede Form von körperlicher Nähe verzichten muss.

Der leicht reaktionäre Einschlag von "Twilight" hat sich allerdings nicht allzu bemerkenswert in die Fortsetzung geschummelt, die endlosen Dialoge über schmerzhafte Nähe und unmögliche Berührungen sind mehr oder weniger verschwunden: Das Loblied aufs große Warten trällert Regisseur Chris Weitz zurückhaltender als Catherine Hardwicke, Regisseurin des ersten Films. Dennoch bleiben Zielgruppenabweichlern die ganzen Probleme dieser Geschichte merklich fremd – man will einfach nicht so recht verstehen, wo in all dem Emo-Quark aus Wortschwall und Gefühlschaos eigentlich der Grund für die zweistündige Unzufriedenheit liegt, die ausnahmslos alle Figuren befallen hat. So mag sich "New Moon" sorgfältig in die Erlebniswelt seiner jugendlichen Heldin einfühlen und mit Kristen Stewart auch eine enorm begabte und vielseitige Hauptdarstellerin gewonnen haben, erscheint nichtsdestotrotz als ebenso inhalts- wie ideenloses Replikat einstiger Jugendfilme, dem er ungleich weniger feinfühlig Genreelemente beimengt, die frei von Tiefsinnigkeit offensichtlichste Werwolfs- und Vampirmythen bemühen.

Und bestimmt, es ist ein Leichtes, dieses kurios erfolgreiche Phänomen (die Einspielergebnisse sprechen für sich) mit Sarkasmus und böswilliger Ironie nicht ernst zu nehmen. Doch die beiden "Twilight"-Filme, so banal sie vermitteln, so ideologisch sie gestrickt sein mögen, so überraschend schlecht sie inszeniert, getrickst und bebildert sind, treffen ganz offensichtlich einen Publikumsnerv. Es ist nicht die schlechteste Unterhaltung des Kinojahres, und gewiss ist es auch kein so dummdreister Film wie, sagen wir, zum Beispiel einer über kämpfende Riesenroboter aus dem Weltall. Trinken wir das Glas also doch einmal halbvoll und freuen uns über die Wertschätzung von Literatur, überforderte Jungdarsteller, ständig nackte Oberkörper. Und – immerhin – bei aller Verdammung des männlichen Körpers zum absoluten Sexobjekt über die Re-Emanzipation der jungen Frau im Kino. Bis zum dritten Blutsauger-Werwolfs-Gemisch, bis zum Sommer 2010 dann.


50% - erschienen bei den: 5 FILMFREUNDEN

Dezember 31, 2008

Kino: TWILIGHT

Das bisschen Popkultur-Prosa, das heute so die Bestseller- listen anführt, ist mit Literatur ja selbst kaum mehr noch in einen semantischen Zusammenhang zu bringen. Kürzlich erst, anlässlich der Kino-Adaption von "Tintenherz", galt es sich noch über den Erfolg der unlogischen Trivialromane von Cornelia Funke zu wundern, da steht schon die nächste Konvertierung vom jungen Erfolgsbuch zum Erfolgfilm ins Haus: Die Teenie-Schmonzette "Twilight", powered by Jugendbuchautorin Stephenie Meyer, wurde von Catherine Hardwicke zu einer Kinoversion umgemodelt, die in den USA ein Vielfaches ihrer Kosten wieder eingespielt hat. Ein richtiger Hit also, die pubertäre Vampirromanze.

Irritierend allerdings, in jeder Hinsicht. Schon das Summit- Entertainment-Logo zu Beginn wirkt, nun ja, ein wenig trashig - gleichwohl die Independent-Schmiede sich mittlerweile mit Edel-Camp wie "Never Back Down" zumindest finanziell "gemausert" hat - und diesen Eindruck vermag die ebenso unbeholfene wie arg videomäßige Inszenierung in den folgenden zwei Stunden auch nicht so wirklich zu widerlegen. Der Film soll 37 Mio. Dollar gekostet haben, in seinen besten Szenen sieht er gerade einmal nach 10 Mio. aus. Aber gut, das ist nur der äußere Schein - sei's drum, wenn Hardwicke hier eine hübsche Blutsauger-Geschichte zu erzählen hat, dann soll die Ästhetik ruhig mal hinten anstehen.

Doch das Plotchen, in dem sich ein Mädchen in einen Jungen verliebt, der aber ein Vampir ist und sie deshalb nicht küssen, geschweige denn entjungfern mag, dieses Gemisch aus Romeo-und-Julia-Plattitüden und einfallslosen Zitaten des stilbildenden Teen-Vampirfilms "The Lost Boys" ergibt eine inhaltlich einschläfernde und ideologisch äußerst bizarre Biedermeier-Schnulze, die dann doch schickes Bildwerk und ein sicheres Händchen benötigt hätte. Hardwicke setzt den mädchenhaften Impetus des Stoffes zwar ambitioniert mit viel Seitenrascheln um, und gewiss: darin wird das Hitpotential gelegen haben, aber das zähe - nicht etwa bewusst kontemplative, stilsichere oder einem bestimmten sinnlichen Erzählrhythmus dienliche - Dahinplätschern der denkbar unaufregenden Geschichte ist schon irgendwie ziemlich scheiße.

Vor allem, weil sich "Twilight" sehr wichtig vorkommt mit dem, was er da verhandelt: Dem romantischen Leiden des Vampirs, der keine Körperlichkeit besitzt, und den semi-erwachsenen Adoleszenznöten des Mädchens, das ja auch irgendwie nur ein Vampir sein möchte. Die unfreiwillige Unterdrückung sexueller Lust scheint bei Hardwicke jedoch zum Segen verkommen, so denn der Film nichts anderes als Enthalt- samkeit beschwört. Und da erinnert man sich dann irgendwie wieder an ihren letzten Film, an den Bibel-Trash "The Nativity Story", der ein fröhlich-misogynes Loblied auf Zwangs- verheiratung einstimmte, und der auch erklären mag, warum Hardwicke sich wohl für den Stoff empfohlen haben könnte.

Immerhin unterhält "Twilight", vielleicht gerade weil er zutiefst sexuelle Motive mit bravem Kitsch zu verdrängen sucht, gelegentlich durch eine amüsante Absurdität: Schließlich ist Edward, der schöne High-School-Nosferatu, faktisch schon ein uralter Sack, weshalb seine so qualvolle Anziehungskraft zur minderjährigen Bella (!) auch als unfreiwillig originelle Variation einer pädophilen Zuneigung verstanden werden kann. Natürlich muss man sich derlei im Subtext zusammen spinnen, der glatte und keimfreie PG-13-Grusel würde ja im Traum nicht auf die Idee kommen, seine eigentlich gar nicht so uninteressanten Ansätze ein wenig zu phrasieren. Ein Trost vielleicht: Die komplexe Version eines ähnlichen Stoffes gibt es im Kino momentan mit "Let the Right One in" zu be- wundern.


40% - erschienen bei: DAS MANIFEST