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September 06, 2013

Kino: JURASSIC PARK 3D

Die Konvertierung von "Titanic" demonstrierte im letzten Jahr, dass auch Filme, die nicht in 3-D gedreht, ja nicht einmal gedacht waren, das Format wirkungsvoll nutzen können. Und dies mitunter sogar eindrucksvoller als gegenwärtige 3-D-Spektakel, denen oft ebenfalls nur nachträglich zu Tiefe verholfen wurde. Steven Spielbergs Kinohit "Jurassic Park" hingegen glich schon bei seiner Veröffentlichung einer Attraktion zum Anfassen, in gewisser Hinsicht einem 3-D-Film ohne 3-D. [...]

Februar 08, 2012

Kino: STAR WARS EPISODE I - THE PHANTOM MENACE 3D [aka. Die dunkle Bedrohung]

"What if the movie sucks?", fragt sich einer der Nerds in "Fanboys", nachdem er und seine Freunde in das Haus von George Lucas einbrachen, um dort eine Kopie des sehnsüchtig erwarteten neuen Star-Wars-Films zu stehlen. Und es ist eine berechtigte Frage: Ende der 90er, als auf der Leinwand die Sternenkriege mit der Prequel-Trilogie von Neuem entfachten, war die Enttäuschung groß – das Lucas-Imperium habe die Kindheitserinnerungen ganzer Generationen geschluckt, lautete der Tenor. Nach 13 Jahren kommt "Star Wars: Episode I" nun wieder in die Kinos. Als 3D-Konvertierung. [...]

Oktober 26, 2010

Zuletzt gesehen: THE OTHER GUYS

Reißbrettkomödie mit einigen sympathischen Witzchen und sanften Anflügen von Originalität, die sich aber nach der viel versprechenden Exposition nicht als Genreklischees veralbernde Actionparodie, sondern stinknormale Buddy-Blödelei erweist. Die nun schon langjährigen Versuche der intellektuellen Filmkritik, Regisseur Adam McKay ebenso wie seine Kollegen Todd Phillips oder Judd Apatow zur neuen Generation von Comedy-Autorenfilmern hochzujazzen, bleiben mir weiterhin ein Rätsel. Dekonstruktion im Genrekontext bedeutet nicht, gängige Formeln auseinander zu nehmen, nur um diese letztlich doch wieder exakt zusammen zu setzen – langer Bart, ick hör dir rascheln. McKays Planlosigkeit und Mangel an Feinsinn treten besonders deutlich zutage, wenn er zwischen den herkömmlichen und eben "etwas anderen Cops" keine Unterschiede herausarbeitet. Wie schon "Ricky Bobby" ist auch "The Other Guys" viel zu kurz gedachte, selbstclevere und versteifte Comedy, die nie über Ansätze hinaus geht und sich letztlich kaum unterscheidet von den flachen Actionkomödien der 80er und 90er, die sie mit ihrem typisch ausgestelltem Ferrell-Klemmi-Ulk eigentlich zu veralbern glaubt. Wäre wohl gern: "Hot Fuzz". Ist aber doch eher: "Real Men" und Co.


40%

Mai 06, 2010

Zuletzt gesehen: IRON MAN 2

Direkte Fortsetzung der überraschend erfolgreichen Comicadaption von 2008, die durch ihren Pilotfilmcharakter noch viel Luft nach oben ließ. Leider nutzt das Sequel nichts vom übrig gebliebenen Potenzial des Vorgängers, sondern vertieft nur dessen Schwachstellen. Nach einem wunderbaren Einstieg, der selbstredend den überraschenden Twist des ersten Films aufgreift, verliert sich "Iron Man 2" in zahlreichen ungeordneten Handlungssträngen und Figuren, die Jon Favreau leider nie in den Griff bekommen möchte. Er versäumt es, die zuvor angedeutete und vorbereitete (Liebes-) Beziehung zwischen Tony Stark und Pepper Potts auszuarbeiten, originelle und eigenständige Bösewichter zu entwickeln und der Geschichte – entsprechend den Gesetzen des Comic-Sequels – einen epischen Atem zu verleihen. Mit zunehmender Spielzeit verliert der Film endgültig sein Zentrum und verkommt zur lahmen Wiederholungstat, ehe sich im Finale erneut Stahl und Stahl zu einem öden und teilnahmslosen Actionfest verabreden – Mickey Rourke als Bösewicht bleibt hier mindestens so unterfordert wie Jeff Bridges im Vorgänger.


45%

Oktober 05, 2009

Zuletzt gesehen: PULP FICTION

Quentin Tarantinos zweite Regiearbeit nach "Reservoir Dogs", die mit ihrer Vorliebe für Gangster- und Heist-Motive sowie einer zeitlich zerstückelten Handlung erneut sichtlich von Kubricks "The Killing" beeinflusst scheint. Wesentlich präziser als im Vorgänger konzentriert sich Tarantino jedoch auf bizarre Figurentypen und absurde Nonsensdialoge, die in ihrer profanen Detailliertheit ebenso faszinieren wie amüsieren. In seinem bereits im Titel aufrichtig verdeutlichten Selbst- verständnis ist "Pulp Fiction" nicht zuletzt wegen seiner ausgestellten Banalität und Bedeutungslosigkeit ein Schlüsselwerk postmodernen Filmemachens, wenn nicht sogar der qualitative Höhepunkt eines Kino der Verweise, die sich permanent gegenseitig auf die Schulter klopfen. Tarantino selbst hat in keinem anderen Film originelle Musikauswahl, gegen den Strich besetzte Schauspieler und irrwitzige Situationskomik so harmonisch und geradezu erfrischend vereinen können – entgegen der Logik eines kenntnisreichen, medial determinierten und von Popkulturcodes durchsetzten Systems, das ständig auf seine Cleverness hinweisen muss.

80%

August 11, 2008

Kino: STAR WARS: THE CLONE WARS

Es gibt immer noch mehr zu erzählen: Nachdem die "Star Wars"-Saga mit den Prequel-Episoden I bis III nun eigentlich vollendet, die Geschichte um den jungen Anakin Skywalker und seinem Übergang zur Dunklen Seite der Macht zum Abschluss gebracht und überhaupt die große intergalaktische Science-Fiction-Metapher vom Aufstieg und Fall eines Imperiums komplettiert schien, kehrt George Lucas nun noch einmal zurück aufs Schlachtfeld: "The Clone Wars", der computeranimierte Kino- und gleichzeitig Serienpilotfilm, ist der Rückblick in den Rückblick, irgendwo zwischen "Attack of the Clones" und "The Revenge of the Sith".

Inmitten der sagenumwobenen Klonkriege – im allerersten "Star Wars"-Film, also nunmehr Episode IV, verweisen Obi-Wan Kenobi und Prinzessin Leia auf deren Bedeutung für die Galaxis – kämpfen die tapferen Jedi gegen die zerstörerischen Separatisten um den Erhalt der Republik. Der hinterlistige Count Dooku, geheimes Mitglied einer Unter- grundlegion der Sith, die den Fall der Demokratie mithilfe eines Putsches durch Kanzler Palpatine (aka. Darth Sidious) vorbereitet, hat dafür einen Handlanger in die Schlacht entsandt: Asajj Ventress soll Obi-Wan und Anakin in eine Falle locken, die den Separatisten und ihren Kampfdroiden den entscheidenden Sieg bringen könnte.

Der Plan scheint aufzugehen: Während die Jedi-Ritter und ihre Klonkrieger in der Schlacht Teilerfolge erzielen, haben Anakin und seine Padawan-Schülerin Ahsoka Tano den Auftrag erteilt bekommen, das von den Separatisten entführte Baby Jabba the Hutts unversehrt zurück nach Tatooine zurückzubringen, damit sich die Vertreter des Senats mit den Hutten verbünden können. Dort allerdings basteln Dooku und seine Handlanger an einer Verschwörung, damit Jabba die eigentlichen Retter seines Sprösslings fälschlicherweise zur Verantwortung zieht – und sich der Dunklen Seite anschließt.

Adieu, Fanfarenklang

Das erste Befremden stellt sich schon vor Filmbeginn ein: Anstelle der obligatorischen Fox-Fanfare, die bekanntlich ein grün leuchtendes Lucasfilm-Logo und damit die ersten Gänse- hautgefühle des gepflegten "Star Wars"-Nerds einläutet, erscheint auf der Leinwand das gelbe Warner-Symbol. Und dann heißt es zwar, dass wir uns irgendwo in einer weit, weit entfernten Galaxis befinden würden, aber der Schrifttext – sozusagen das letzte wirkliche Artefakt des Lucas- Universums, die einzige echte Konstanz, das absolute Verbindungsglied – wird dem geneigten Zuschauer auch noch vorenthalten. Man ist verwirrt, verärgert, verunsichert. "The Clone Wars", das kann doch schon eigentlich nichts mehr werden.

Immerhin: Der Fließtext wird durch visuelles Erzählen ersetzt, eine fixe Montage gibt Aufschluss über den zeitlichen und räumlichen Rahmen, und schnell sind auch die Lichtschwerter gezückt. Der Titel ist dabei Programm, was man sich in den Kinofilmen noch zusammenreimen musste und in Episode II und III nur eine untergeordnete Rolle spielte, das wird jetzt in aller Ausführlichkeit in Anlehnung an japanische Vorbilder zurechtanimiert: Die alles entscheidenden Klonkriege, so sollen sie sich also abgespielt haben.

Alles nur geklont

Nun waren jedoch die Realfilme schon nicht arm an Schlachten, insbesondere die letzte Episode der neuen Trilogie, die den großen Verlust der Jedi und folgenschweren Sieg der Sith dramatisch bebilderte, funktionierte eigentlich wie eine zweistündige Weltraumoper voller Kämpfe, die gerade durch ihr Aussparen der Klonkriegsdetails noch ausreichend Raum für die charakterliche Entwicklung ihrer Helden und nostalgische Zwischentöne fand – und damit zu jenem „Star Wars“-Gefühl zurückfand, das ein Großteil des Publikums in den neuerlichen Episoden bis dato vermisst hat.

Insofern waren die ausgesparten "Clone Wars" mit ihrer passiven, mythisch überhöhten Rolle bestens bedient. Denn das seelen- und lieblose CGI-Getümmel, das dieser Nachschub hier auffährt, ist ebenso unnötig wie einschläfernd: War die gleichnamige TV-Zeichentrickserie von 2003 zumindest als Appetizer auf Episode III sinnvoll, indem sie die Geschichte weitererzählte, wichtige Ereignisse vorbereitete und Fragen aufwarf, die "The Revenge of the Sith" dann beantworten sollte, so ist der zeitlich ähnlich angesetzte computer- animierte Kinofilm nun dahingehend funktionslos. Episode III ist vorüber, die Geschichte erzählt, der Deckel zu.

Eine Frage: Warum?

Somit gelingt es der 3D-Version von "The Clone Wars" anders als seinem TV-Vorgänger in 2D zumindest inhaltlich nicht, in neue Dimensionen des Mythos’ vorzudringen oder gar Leer- stellen auszufüllen. Aber schlimmer noch, ist dieser Pilotfilm für die in den USA ab Herbst dieses Jahres angekündigte Fernsehserie so uninspiriert und geistlos heruntergekurbelt, dass sich die Magie und Faszination, die "Star Wars" ja selbst in Form seiner x-ten Variation oder Neuauflage noch auszeichnet, nicht eine Sekunde lang einstellen mag.

Daran haben sowohl der scharfkantige, aggressive Stil des Films – die Figuren wirken völlig emotionslos und jeglicher Mimik enthoben animiert –, als auch die grauenvolle Musik von Kevin Kiner ihren Anteil. Das wichtigste Element von "Star Wars", die stilbildende John Williams-Komposition mit ihren zahlreichen Motiven und Verweisen, wird hier auf einen Klangteppich reduziert, der jedes Feingefühl vermissen lässt: Die Kampfszenen werden mit Heavy Metal-Riffs unterlegt (!), die wenigen bekannten Score-Themen für nichts sagende Momente verheizt – und das alles auch noch schlecht produziert und offenbar ohne Orchester eingespielt. Wenn man dann an den Blick in die Doppelsonne aus Episode IV und Williams wundervoll episches Schicksalsmotiv zurückdenkt, offenbart sich erst wirklich, was "The Clone Wars" alles verschenkt – und vor allem so richtig falsch gemacht hat.

Was als sympathischer Zeichentrick im Fernsehen noch seine Berechtigung gehabt haben mag und einst das Warten aufs letzte große "Star Wars"-Kapitel verkürzte, das gerinnt als kantiges Kino-Abenteuer aus dem PC zum verspäteten und sinnfreien Ärgernis. Die austauschbare, nur aus Kämpfen und Krawumm zusammengestückelte Handlung verrät nichts Neues über die Geschichte und ihre Mythologie, an der Lucas doch so lange gefeilt hatte. Ohne wirkliches Gespür für jene kindliche Magie und dramatische Zuspitzung, die den Weltraummärchen erst zum universellen Erfolg bei jung und alt verholfen haben, wird hier ein unsäglich niveauloser, in allen Belangen enttäuschender Einstieg vorbereitet – für eine Serie, auf die man auch gut und gerne hätte verzichten können. "The Clone Wars" ist selbst oder vermutlich gerade für eingefleischte "Star Wars"-Fans eine ziemlich bittere Angelegenheit.


30% - erschienen bei gamona

Juli 10, 2007

Kino: BLACK SNAKE MOAN

Einst war Lazarus (Samuel L. Jackson) einer der angesagten Bluesmusiker seiner Gegend irgendwo in den Südstaaten. Mittlerweile allerdings fristet er abgehalftert und verbittert ein armseliges Dasein in seinem abgelegenen Häuschen. Bis ihn eines Tages das Schicksal heimsucht: Auf offener Straße findet er die junge Rae (Christina Ricci) – bewusstlos und schwer verletzt. Lazarus beschließt sie zu sich zu nehmen und gesund zu pflegen. Bei seinen Nachforschungen kommt er schnell dahinter, dass Rae als Stadthure verschrien und drogenabhängig ist, während ihr Freund Ronnie (Justin Timberlake) seine Zeit beim Militär absolviert. Um sie von ihren ‚Dämonen’ zu befreien, kettet Lazarus das Mädchen an eine Heizung und entwickelt eine intensive freundschaftliche Beziehung zu ihr.

"Black Snake Moan" ist kein gewöhnliches Südstaaten- Melodram, sondern erzählt in schicken und modernen Bildern eine zwar nicht ungewagte, tendenziell jedoch überaus altmodische Geschichte. Denn so unverhüllt und dirty die Grundsituation – greiser Bluesmusiker treibt fescher Kleinstadt-Nymphe den Teufel aus – erscheinen mag, hinter den gewitzten und herben Dialogen verbirgt sich lediglich eine ziemlich biedere Moral: So darf sich Ricci nicht nur für den Bund der Ehe und damit gegen ein umtriebiges Teenagerleben entscheiden, sondern Jackson sich auch gleich noch auf alte Tage berufen – als jemand, der eigentlich vom Glauben abgekommen war, schöpft er mittels Notfall-Exorzismus neue Kraft. Dabei hätte den Figuren ein wenig mehr Tiefe nicht geschadet, zumal Brewers Film ein merkwürdig misogynes Rollenverständnis hat: In der Welt von "Black Snake Moan" haben Frauen nichts anderes im Sinn als rumzuvögeln und ihre gut situierten Männer zu verlassen, die dann folgerichtig als Lebenswrack enden. Wären da nicht die gefühlvollen, puren Musikmomente, in denen Jackson zur Gitarre greift und manch rostigen Blues anschlägt, müsste man nach Brewers tollem "Hustle and Flow" von einer herben Enttäuschung sprechen.

45% - erschienen bei: DEADLINE