Quentin Tarantinos zweite Regiearbeit nach "Reservoir Dogs", die mit ihrer Vorliebe für Gangster- und Heist-Motive sowie einer zeitlich zerstückelten Handlung erneut sichtlich von Kubricks "The Killing" beeinflusst scheint. Wesentlich präziser als im Vorgänger konzentriert sich Tarantino jedoch auf bizarre Figurentypen und absurde Nonsensdialoge, die in ihrer profanen Detailliertheit ebenso faszinieren wie amüsieren. In seinem bereits im Titel aufrichtig verdeutlichten Selbst- verständnis ist "Pulp Fiction" nicht zuletzt wegen seiner ausgestellten Banalität und Bedeutungslosigkeit ein Schlüsselwerk postmodernen Filmemachens, wenn nicht sogar der qualitative Höhepunkt eines Kino der Verweise, die sich permanent gegenseitig auf die Schulter klopfen. Tarantino selbst hat in keinem anderen Film originelle Musikauswahl, gegen den Strich besetzte Schauspieler und irrwitzige Situationskomik so harmonisch und geradezu erfrischend vereinen können – entgegen der Logik eines kenntnisreichen, medial determinierten und von Popkulturcodes durchsetzten Systems, das ständig auf seine Cleverness hinweisen muss.
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