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Oktober 10, 2017
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Oktober 03, 2017
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September 19, 2017
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September 12, 2017
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Oktober 25, 2013
Zuletzt gesehen: STRIP SEARCH [DAS VERHÖR] (2004)
September 03, 2013
Kino: WHITE HOUSE DOWN

März 04, 2010
Kino: CRAZY HEART
Man sieht Blake als abgehalfterten Countrysänger von Bar zu Bar torkeln, jede Nacht spielt er seine Hits aus vergangenen Tagen vor kleinem Publikum. Sein Stolz aus besseren Zeiten scheint ungebrochen, erst wenn er sich vor Hinterausgängen übergeben und anschließend erniedrigende Telefongespräche mit seinem Manager führen muss verdeutlichen sich Demut und Enttäuschung über ein Leben, das irgendwann in eine falsche Richtung ausgeschlagen ist. Dem Alkohol verfallen, lebt Blake ein Leben aus dem Koffer, zwischen Highway und Truckstop, zwischen kleinen Gigs und der Erinnerung an jene Zeit, in der er ausverkaufte Konzerte vor tausenden Zuschauern spielte.
Jeff Bridges ist Bad Blake. Er IST dieser süffige Sänger mit der abgeschabten Gitarre, der alternde Country-Star mit der rauen Schale und dem weichen Kern. Würde er mit dieser Rolle nicht den Oscar nach 40 eindrucksvollen Jahren im Filmgeschäft nun endlich sicher in der Tasche haben, man müsste ein weiteres Mal ernsthaft beklagen, warum einer der brillantesten, subtilsten, wandlungsfähigsten, charisma- tischsten, meistunterschätzten amerikanischen Schauspieler noch immer als so etwas wie ein Geheimtipp gehandelt wird. Bridges hat viele ikonische Figuren interpretiert oder ganz gewöhnliche zu Ikonen hochgespielt – Bad Blake nun ist mit Sicherheit eine von ihnen. Es ist sein Film, jede Minute, jede Einstellung. "Crazy Heart" ist ganz auf Bridges zugeschnitten. Aber, und das ist einer der wesentlichen Unterschiede zum durchaus vergleichbaren "The Wrestler", er spielt lediglich eine Rolle, er evoziert keine autobiographischen Verbindungen und stellt auch keine Nähe zu ihnen her. Es ist kein Comeback-Film und auch kein Aufmerksammachen auf einen der größten lebenden Schauspieler, es ist nur eine Rolle, die präzise, glaubhaft und authentisch erscheint.
"Crazy Heart" kann es sich mit seinem überragenden Hauptdarsteller deshalb leisten, ein konventionell erzählter, überschaubarer und mitunter durchaus Klischee beladener Film zu sein. Vielleicht muss er das sogar, um Raum für Bridges zu schaffen. Die Geschichte nämlich, nun ja, man hat sie schon einige Male erzählt bekommen, am Ähnlichsten noch in "Tender Mercies" mit Robert Duvall, der hier wohl nicht zufällig als Produzent und Nebendarsteller fungiert. Es ist das einfach gehaltene, gradlinige, klassische Konzept eines heruntergewirtschafteten Mannes, der sich durch die Kraft einer Frau wieder aufrappelt. Maggie Gyllenhaal spielt diese Frau, eine lokale Journalistin, die sich in den deutlich älteren Sänger verliebt. Der enorme Altersunterschied gehört ebenso wie die mitunter etwas sehr komprimierte Läuterung des Alkoholikers Blake zu den weniger plausibleren Elementen im Drehbuch des Regiedebütanten Scott Cooper, der ansonsten einen soliden Job macht und sich immerhin das Vertrauen eines erfahrenen Altstars wie Bridges zu erarbeiten wusste.
Es bleibt ein Film, der sein Herz am rechten Fleck, der wirklich so etwas wie eine Seele hat. Der mit Gyllenhaal und besonders Colin Farrell als ungleich erfolgreicherem Countrysänger auch in den Nebenrollen wunderbar besetzt ist. Und der mit herzzerreißenden Songs aus der Feder von Stephen Bruton und T-Bone Burnett eine leidenschaftliche Qualität besitzt. Das hier ist Musik, die in Verbindung mit den Bildern des Films nichts vorgibt, sondern wirklich zu wissen scheint, was ihre wehmütigen Texte und sanften Gitarrenklänge behaupten.
Der Beweis:
70% - erschienen bei den: 5 FILMFREUNDEN
Juli 30, 2008
Kino: THE DARK KNIGHT

Während die Minuten verstreichen, wächst der Druck gegen die Vernunft, gegen Ordnung und gegen Menschlichkeit. Auf dem Schiff der "rechtschaffenen" Bürger Gothams wird schließlich abgestimmt, die Auszählung der Zettel ergibt eine unmoralische Mehrheit, doch niemand ist letztlich in der Lage, die Bombe hohgehen zu lassen. Die Gefangenen bekommen kein Abstimmungsrecht zugesprochen, sie diskutieren still und überlegen vor den Augen des bewaffneten Personals. Dann tritt ein Häftling hervor, er entreißt dem Polizisten den Zündschlüssel und wirft ihn über Bord. Die Entscheidung ist auch hier gefällt – zwei Bewährungsproben für die Demokratie, die sich zu einer Notlösung reduzieren lassen musste.
Dieser Teil des zweiten Batman-Films von Christopher Nolan findet als Parallelmontage im großen Finale von "The Dark Knight" statt, hat eher McGuffin-Charakter und erscheint auf Spannung und Dehnung konzipiert. Und es ist dennoch der Moment, in dem der Film sein Potential ganz ausschöpft, in dem er seine Schwerpunkte, Analogien und metaphorischen Verweise zu einer Problemstellung subsumiert: Wie die Macht des Terrors die Macht des Staates unterläuft. Ein schwerer Unterbau von Gegenwartsbezügen, dem alle Action und alle Unterhaltung nichts anhaben kann.



Januar 23, 2007
Kino: PARIS, JE T'AIME

Die Antwort fiele nicht allzu schwer, wäre die Idee, 21 internationale Starregisseure ihr ganz individuelles Leinwandgemälde der Stadt zu erschaffen, gebündelt in 18 kleine Episoden und geschnürt in ein lebendiges Korsett, das trotz der vielfältigen Eindrücke ein großes Ganzes ergeben könnte, nicht so simpel wie dennoch überaus reizvoll. Ernüchternd muss man zwar konstatieren, dass "Paris, je t’aime" an seinem eigenen Anspruch scheitert und als Gesamtwerk zu beliebig und verwechselbar formuliert scheint. Das gelingt dem auf einer Idee des Regisseurs Tristan Carné basierenden Film aber auf recht hohem Niveau: Die überwiegende Mehrheit der kurzen Geschichten liefert mal skurrile, mal charmante Einsichten in banale, aber liebenswürdige Alltagsmomente und trägt dabei dennoch die ganz individuelle Handschrift ihrer Macher.
Das ist nicht selbstverständlich, immerhin verträgt sich die Intention der französischen Produzenten um Claudie Ossard ("Delicatessen"), die selbst bekennend einräumen, ein neues altes Bild ihrer Stadt entwerfen zu wollen, nicht zwingend mit den ganz eigenen Statements der Regisseure, denen bis auf den gemeinsam vorgegebenen Nenner – natürlich: Liebe – keine künstlerischen Einschränkungen auferlegt wurden. Da der Film jedoch mit einem europäischen Team inszeniert ist, sich von Alfonso Cuarón ("Children of Men") bis Walter Salles ("The Motorcycle Diaries") also jeder ohne seine sonstigen Mitarbeiter zurechtfinden musste, wird diesem Wunsch formal nachgekommen: "Paris, je t’aime" erstrahlt trotz seiner unterschiedlichen Regiestile in einem eleganten, stimmigen Bild.
Den Rahmen ihrer Möglichkeiten haben dabei besonders Joel & Ethan Coen ("Fargo"), Wes Craven ("The Hills Have Eyes") und Vincenzo Natali ("Cube") eindrucksvoll genutzt. Erstere dekonstruieren in ihrem scharfzüngigen Beitrag „Tuileries“ das ewige Klischee vom Paris der Verliebten und Glücklichen, indem sie einen unschuldigen Touristen (Steve Buscemi) in der Pariser Metro auf ein erst schmusendes, später jedoch hemmungslos cholerisches Pärchen treffen lassen. In „Père Lachaise“ darf Horroraltmeister Craven zwei Verlobte über ihre Beziehung schwadronieren lassen – auf einem alten Friedhof! Und Natali verneigt sich im kühlen Gotikambiente vor den großen Universal-Klassikern, wenn er den ängstlichen Elijah Wood im nächtlichen Paris auf einen blutdurstigen Vampir treffen lässt. Sicherlich die originellste Version der Liebe: Ein schmerzhaft-lustvoller Biss für die Ewigkeit.
Nach zwei munteren Stunden ist der Vortrag dann auch wieder beendet. Die betonte Leichtigkeit und französische Mentalität erfüllt ein sinnliches Intermezzo, das in seiner selbstgefälligen und oberflächlichen Erscheinung nicht verwundert. Wie könnte es anders sein, dass "Paris, je t’aime" seinen Hauptdarsteller hoffnungslos romantisiert und den kritischen Blick insgesamt vehement verwehrt. Das mildert die frische Unschuld, die viele dieser Kurzfilme auszeichnet, alles andere als erheblich, doch in der Summe möchte mit dieser Anthologie niemand neue Erkenntnisse gewinnen: Denn dass der Blick von außen keine Erneuerung des Paris-Bildes bedeutet und auch nicht mit der Postkartenidylle der Stadt bricht, ist keine Überraschung: Paris liebt in erster Linie sich selbst. Besonders im modernen französischen Film.
60%
Juli 18, 2006
Kino: MONSTER HOUSE
