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September 19, 2018

Warum so viele Filmemacher zu Netflix und Co. gehen

Immer erfolgreicher werben Streaming-Anbieter wie Netflix um prominente Regisseure, die für sie abrufbereite Serien und Filme drehen sollen. Manche lockt dabei die Aussicht auf künstlerische Freiheiten. Andere haben gar keine Wahl.

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Mai 03, 2017

Mit den Videotheken stirbt auch ein Stück Filmkultur

Die Tage der klassischen Videothek sind gezählt, bequeme Streaming-Angebote haben das stationäre Verleihgeschäft scheinbar hinfällig gemacht. Ein Verschwinden der Videotheken aber kann nicht im Interesse von Filmfreunden sein.

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Juli 30, 2015

Filmemacher / Filmkritik

Filmemacher reagieren nicht öffentlich auf Filmkritik, das ist eine Art Gewohnheitsrecht: Man äußert sich weder über schmeichelhafte Ehrerbietung noch über kränkende Schmähschriften – möglicherweise auch deshalb, weil das eine automatisch zur Bestätigung des anderen führen könnte. Gegenüber der Filmkritik scheinen die Selbstverteidigungsmechanismen der Filmschaffenden ausgehebelt. Jeder Filmemacher aber hat vermutlich eine Idee von Filmkritik; an kaum einem dürfte spurlos vorübergehen, was über seinen Film gesagt und geschrieben wird. Und doch hat man sich in diesem zumindest theoretisch hochkommunikativen Spannungsfeld auf Filmkritik als Einbahnstraße geeinigt: Für gewöhnlich bleibt ihr Loben und Giften insoweit frei von Einspruch, als Filmemacher das Diskussionsangebot Filmkritik ausschlagen. Zwei unterschiedlich kreative Beschäftigungen, untrennbar verbunden und zugleich seltsam getrennt.

Zum Glück gibt es Dietrich Brüggemann...

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Januar 21, 2015

Es ist nicht leicht, ein Uwe Boll zu sein

Um die sogenannte Karriere von Uwe Boll scheint es schlecht bestellt. Seit Wochen rührt der Wermelskirchener Regisseur nun schon die Werbetrommel für einen Film, den er noch gar nicht gedreht hat. Dazu nämlich fehle ihm das Geld, sagt Uwe Boll. $100.000 müsse er noch zusammenbekommen, um die Finanzierungslücke des geplanten Actionfilms "Rampage 3 - No Mercy" schließen zu können. Ein Vorhaben, das uns alle angeht. Schließlich gebe es "keinen anderen Film, der so hart und so kompromisslos die Politik der Amerikaner in die Schusslinie nimmt", heißt es auf der Crowdfunding-Seite Indiegogo, über die das fehlende Geld reinkommen soll. "Und der eben auch nicht davor Halt macht, sehr unbequeme Wahrheiten auszusprechen und dementsprechende Konsequenzen zu fordern". Politisches Kino also, für das man schon mal ein paar Dollar locker machen könne. [...]

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Dezember 27, 2011

Zuletzt gesehen: AUSCHWITZ

Von der Konzeption ("zeigen, wie es wirklich war") bis zur Ausführung eine bodenlose Unverschämtheit, die ihre geradezu prätentiöse Schwachsinnigkeit auch noch erzieherisch verstanden wissen will. Ungeniert und gedankenlos gebärdet sich der Film zwischen allerschlimmster Exploitation – Kindererschießungen im Close-Up mit CGI-Blut, Selbstinszenierung Uwe Bolls als SS-Mann vor Gaskammer- türen, das alles bei gleichzeitiger "Akkuratesse" in der Darstellung des Alltags systematischer Tötung – und schamloser Pseudo-Dokumentation, bei der zum Thema befragte Schüler gnadenlos dem tendenziös-idiotischen Geplapper des Regisseurs ausgesetzt und damit aufs Schlimmste düpiert werden. Als Sättigung des schon barbarisch gehaltlosen Abfalls scheut Boll in einer wohl als Conclusio gedachten Geste totaler Geistesabwesenheit schlussendlich auch nicht davor zurück, den Holocaust als quasi "gängiges" Beispiel eines Massenmords in die Geschichte einzugliedern, so wie etwa der Genozid in Darfur oder die Unterjochung der Indianer durch die "Amerikaner" (sic), und diese "Erkenntnis" fortlaufend zu kolportieren ("also gab’s das schon öfter"). Solchem Irrsinn kann man nur noch ohnmächtig ein Zitat gegenüber stellen: "Viele Menschen sind gut erzogen, um nicht mit vollem Mund zu sprechen, aber sie haben keine Bedenken, es mit leerem Kopf zu tun." (Orson Welles). 


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Oktober 29, 2010

Zuletzt gesehen: RAMPAGE

Wenn Uwe Bolls bisheriges Œuvre Sesamstraße war, ist "Rampage" nun Teletubbies. Der Regisseur hat mittlerweile ein Anliegen und dreht jetzt Filme mit Botschaft und von gesellschaftskritischer Relevanz. Hier geht es um einen Amoklauf, den Boll nicht ohne manipulatives Geschick zu motivieren versteht. In den Videoregalen findet sich der Film gleich neben aktuellen Neuheiten wie "Harry Brown", Abteilung: Fascho-Gesinnung für Fantasten. In greifbarer Nähe stolpert man vielleicht auch über "Falling Down", "Taxi Driver" steht aber mindestens drei Räume weiter. Der Film jedenfalls – eine heiter übermütige Gewaltfantasie, deren beschränkte Geisteshaltung durch eine drollig-naive Schlusspointe unterstrichen wird (zumindest in der unzensierten Fassung). Die Kamera wackelt nach links und nach rechts, nach oben und nach unten, und im Kopf vom Uwe, da wackelt’s sowieso. Gut ist, dass denkende Menschen über so einen Film nur kichern können. Schlecht ist, dass er von solchen kaum gesehen werden dürfte.


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Oktober 18, 2009

News: SCHMELING - Teaser


Der Teaser zu King Uwe Bolls Max-Schmeling-Film mit Henry Maske. Worte sind überflüssig...

Oktober 04, 2006

DVD: BLOODRAYNE (2005)

Es ist bestimmt gar nicht so leicht, Uwe Boll zu sein. Wer kann schon von sich behaupten, auf allen Kontinenten dieser Erde gleichermaßen verdammt zu werden, wirklich durchgehend schlechte Kritiken zu ernten und konsequent, unbeirrt wieder und wieder denselben Murks zu fabrizieren, wie eben jener Wermelskirchener Regisseur?!

Nach "House of the Dead" und "Alone in the Dark" ist dies nun bereits die dritte Verfilmung eines Computerspiels, in diesem Metier fühlt sich der Mann also offenbar ganz wohl. Nun sind Game-Adaptionen in der Regel leider sowieso ziemlich bescheiden, selbst der von eifrigen Fans als gelungen propagierte "Silent Hill" war nicht mehr als ein primitiv inszenierter „No Brainer“, eine ohnehin reichlich seltsame Titulierung, die sich da so in den letzten Jahren in den allgemeinen Filmjargon eingeschlichen hat, und bei der man wohl durchaus auch Rückschlüsse auf das jeweilige Publikum ziehen darf.

Ob da nun Simon West, Paul Anderson oder eben Christophe Gans daherkommen, letztlich scheitern sie alle an der Herausforderung, ein filmisches Konzept zu entwickeln. Entweder wird krampfhaft versucht, die Essenz eines Spiels zu einer konventionellen Filmdramaturgie umzupolen, oder man verfilmt streng genommen nur diverse Levels der Vorlage und verbinde sie lose, um möglichst den Run & Hide-Charakter zu erhalten – der freilich nur im interaktiven Kontext zur Geltung kommt. Im Gegensatz dazu möchte man meinen, macht Uwe Boll zumindest keinen Hehl aus seinem Unvermögen. Oder wie ist es sonst zu erklären, dass die Filme innerhalb seines Oeuvres keine erkennbaren Qualitätsunterschiede aufweisen?

Folgerichtig dürfte ohnehin jeder, der zu dieser Perle greift, erahnen, was ihn bei "BloodRayne" erwartet, dass dies nur ein weiterer schnell heruntergekurbelter Haufen Mist ist, der sich nicht wirklich ernst nimmt, der sich durchaus auch selbst Freude bereitet und der vor allem dem Zuschauer unheimlich Spaß macht. Das ist nun einmal so, da gibt es nichts dran zu rütteln, dieser Film ist auf einer sehr abstrakten Ebene ein Highlight, eine schlechte Trash-Produktion – und jeder weiß das, ja ob nun vor der Kamera, hinter der Kamera, ob Schauspieler oder Kabelträger, Produzent oder Drehbuchautor, niemand macht sich etwas vor, niemand kann sich auch wirklich etwas vor machen. Und Uwe Boll weiß es sowieso.

Angesichts dieser Tatsachen hinkt der vielmals hervorgebrachte Vergleich mit Ed Wood ("Glen or Glenda?") doch gewaltig. "BloodRayne" ist nicht naiv, er mag gewollt sein, aber er ist nicht naiv. Niemand, schon gar nicht sein Regisseur, dürfte ernsthaft daran geglaubt haben, dass er was taugen wird. Er bringt Geld. Nicht im Kino vielleicht. Aber langfristig gesehen schon. Der Film ist Teil eines Unternehmens, reine Pragmatik, nichts anderes. Deshalb ist er leicht goutierbar, gut einzuschätzen. Man weiß, woran man ist, sieht dort einige nette Bekannte auf der Leinwand, darf viel schmuddeligem Splatter beiwohnen, und mit jeder Szene erneut vergnügt feststellen, was hier nicht stimmt, was da nicht korrekt ist, eben ein wenig den altklugen Rezensenten raushängen lassen. Allein das kann schon sehr vergnüglich sein.

Und so ist es müßig zu erwähnen, dass Uwe Boll nicht einmal die elementarsten syntaktischen Mittel beherrscht, dass seine filmischen Zeichen nicht als eine Einheit, sondern unfreiwillig gegensätzlich erscheinen. Dass seine wesentlich zu stark ausgeleuchteten Sets keinerlei Atmosphäre entstehen lassen, die billigen Kamerabewegungen aus der Einfallslosigkeit der Positionierung eben jener resultieren, oder dass seine Einstellungen inkonsequent gewählt sind, er die gleichen Figuren nur sporadisch formt, indem er nicht zwischen den Perspektiven differenziert. Und dass vor allem der Schnitt dieses Films einer mittleren Katastrophe gleichkommt.

Die prominente Besetzung versucht gar nicht erst, gegen diese formalen Fehler anzukämpfen, zu chancenlos ist Oscarpreisträger Ben Kingsley ("Schindler’s List"), wenn er durch die Gegenschnitte innerhalb einer einzigen Szene fünf verschiedene Gesichtsausdrücke besitzt, während sein gegenüber lediglich einen Satz von sich gibt, und zu machtlos ist die gestelzt in Szene gesetzte Kristanna Loken ("Terminator 3"), bei der sich der Film nicht recht entscheiden mag, ob sie nun ein Vampir im Konflikt mit ihrer Vergangenheit oder einfach nur eine üppig dekolletierte Amazone darstellen soll. Für Höhepunkte, will heißen innere Lachsalven, sorgt auch Michael Madsen, der zuweilen während seiner eigenen Dialoge einzuschlafen scheint – und damit seine Performance aus "Species II" noch unterbietet.

Spätestens dann, wenn Loken mit starrem Blick in die Kamera grübelt, noch einmal alle gorigen Blutspritzer des Films montiert und in Zeitlupe abgespult werden (seht her, so haben wir das gemacht!), kommt man zu der Erkenntnis, dass an diesem Film wohl kein Weg vorbei führen wird. Nein, irgendwie ist "BloodRayne" schon Pflichtprogramm. So viel ehrlichen Schund bekommt man nicht alle Tage zu sehen.


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