Posts mit dem Label Haneke werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Haneke werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

September 19, 2018

Warum so viele Filmemacher zu Netflix und Co. gehen

Immer erfolgreicher werben Streaming-Anbieter wie Netflix um prominente Regisseure, die für sie abrufbereite Serien und Filme drehen sollen. Manche lockt dabei die Aussicht auf künstlerische Freiheiten. Andere haben gar keine Wahl.

weiterlesen auf moviepilot

April 26, 2017

US-Remakes sind eine Bereicherung

Gegen Remakes im Allgemeinen und US-Remakes im Besonderen gibt es viele Vorbehalte, der häufigste ist zugleich der unplausibelste. Hollywood, heißt es üblicherweise, habe keine Ideen mehr. Im Rückgriff auf fremdes Material komme die Mutlosigkeit von Produzenten zum Ausdruck, eigene Stoffe zu entwickeln. Dieser Einwand will Befund sein. US-Remakes (gemeint sind amerikanische Neuverfilmungen aus nicht-amerikanischen Bezugsquellen) werden oft zum modischen Phänomen stilisiert, das den jeweils schlimmsten Stand der Hollywood-Kreativkrise diagnostizieren soll. Filmhistorisch haben solche Einschätzungen keinen argumentativen Boden, die Praxis lässt sich bis zum Beginn der amerikanischen Kinematographie zurückdatieren: Aus unterschiedlichsten Gründen (Distributionsbeschränkungen, Lizenzstreitigkeiten, der Wille zur künstlerischen Replik) gaben US-Produzenten bereits Anfang des 20. Jahrhunderts eigene Versionen ausländischer Filme in Auftrag, die Edison Studios beispielsweise adaptierten Arbeiten von Georges Méliès für den heimischen Kinomarkt. Wenn US-Remakes ausgehende Ideen verkünden, hat es in Hollywood nie Ideen gegeben. [...]  

weiterlesen

Dezember 18, 2016

Zum 70. Geburtstag von Steven Spielberg

Der 70. Geburtstag von Steven Spielberg markiert auch ein Jubiläum des Blockbuster-Kinos, das ohne Filme wie "E.T." oder "Jurassic Park" nicht vorstellbar wäre. Über die Verwaltung dieses Erbes lässt sich genauso streiten wie über Spielberg selbst.

weiterlesen

Juli 02, 2015

Kino: ICH SEH, ICH SEH

Was für ein schöner Titel: "Ich seh, ich seh"

Er beschreibt nicht nur die trügerischen Blickverhältnisse innerhalb des Films, sondern passt auch zu den spielerischen Verhaltensmustern seiner Figuren. Nach dem Vorspann tollt ein Zwillingsbruderpaar durch Kukuruzfelder und jagt sich mit selbstgebastelten Masken Schrecken ein. Sorglos erkunden Elias und Lukas in diesen ersten Bildern einen ruralen Lebensraum, der die imposante österreichische Luxusvilla ihrer Mutter mit nichts außer dichten Wäldern und idyllischen Seen umgibt. Verliert der 10-jährige Elias seinen Bruder mal aus den Augen, schallen unsichere "Lukas?"-Rufe durch die Natur: Auf alten Friedhöfen, unter Wasser oder im Dunkel tiefer Erdhöhlen hält er sich versteckt, um Elias an der Nase herumzuführen. Nach Hause kehren die Brüder mit schmutzigen Sachen, gesammelten Ästen, aufgegabelten Tieren zurück. Und bekommen ordentlich was zu hören. [...]

weiterlesen

Mai 01, 2008

Last Seen: FUNNY GAMES

Manchmal zwiespältig, größtenteils scheiße. So verachtenswert ich "A Clockwork Orange" auch finde, Kubrick hat sich mit sowas schon über ein Vierteljahrhundert vorher beschäftigt, und das durchaus vielschichtiger. Beide, Kubrick und Haneke, eint die Prätention, vielleicht ist es auch kein Zufall, dass Hanekes Psychopathen in ihrer Aufmachung ein wenig malcolmmcdowellmäßig daherkommen. Was "Funny Games" unerträglich macht, ist nicht seine Intensität, nicht seine kompromisslose Härte, nicht das ganze Brimborium, das er aufzieht, mit dem er schocken möchte, mit dem er Gewalt als schlicht undarstellbar ("nicht konsumierbar") abzustrafen versucht. Vielmehr ist es die Selbstgerechtigkei, mit der er meint, (Medien-)Gewalt auf irgendeine diffuse metaphysische Ebene heben zu müssen. Wie schon in "Bennys Video" verteufelt Haneke alles, was seinen kleinbürgerlichen Radius zu übersteigen droht (Heavy Metal ist böse, und überhaupt: das Fernsehen!), hebt den Zeigefinger hier und schwingt die Moralkeule dort, und immer geht es um die böse Gewalt, ganz egal, ob nun real, medial, banal. Sein aufgesetzter Killer-Monolog am Ende verdeutlicht das noch einmal, falls man es bis dato trotz ständiger Publikumsinteraktion des Mörders (ja, er grinst immer wieder in die Kamera, spult die Handlung sogar zurück...) nicht kapiert haben sollte, wenn es heißt, dass Fiktion und Realität ja irgendwo doch das gleiche seien. Das ist natürlich berechenbar, vor allem aber ist es nicht richtig, es ist sogar so sehr falsch, dass Haneke mit diesem missverstandenen Film den eigentlichen gefährlichen Beitrag zur Mediengewalt liefert. Und dabei ist das nicht einmal ein Film, sondern nur eine ekelhafte Versuchsanordnung.