Filmemacher reagieren nicht öffentlich auf Filmkritik, das ist eine Art 
Gewohnheitsrecht: Man äußert sich weder über schmeichelhafte 
Ehrerbietung noch über kränkende Schmähschriften – möglicherweise auch 
deshalb, weil das eine automatisch zur Bestätigung des anderen führen 
könnte. Gegenüber der Filmkritik scheinen die 
Selbstverteidigungsmechanismen der Filmschaffenden ausgehebelt. Jeder Filmemacher aber hat vermutlich eine Idee von Filmkritik; an kaum 
einem dürfte spurlos vorübergehen, was über seinen Film gesagt und 
geschrieben wird. Und doch hat man sich in diesem zumindest theoretisch 
hochkommunikativen Spannungsfeld auf Filmkritik als Einbahnstraße 
geeinigt: Für gewöhnlich bleibt ihr Loben und Giften insoweit frei von 
Einspruch, als Filmemacher das Diskussionsangebot Filmkritik 
ausschlagen. Zwei unterschiedlich kreative Beschäftigungen, untrennbar 
verbunden und zugleich seltsam getrennt.
Zum Glück gibt es Dietrich Brüggemann...
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