Juli 31, 2006

Kino: DIE ERDE VON OBEN

Die Erde von oben“ ist durchaus ein filmisches Wagnis. Es ist die freie Interpretation der berühmten Photographien von Yann Arthus-Bertrand, die insgesamt 170 Aufnahmen in einer kontinuierlichen Abfolge präsentiert, begleitet vom Off-Kommentar eines Vaters mit seinem Jungen. Es ist ein Film von unvergleichlicher Schönheit geworden, bewegend und einfühlsam, poetisch und philosophsich, vor allem aber unverwechselbar eindringlich.

Obwohl diese insgesamt vier Jahre Produktionszeit umfassende Adaption des Werks von Arthus-Bertrand mit den Sehgewohnheiten des Kinogängers bricht, vergisst man schnell, lediglich einer Montage von unbeweglichen Bildern beizuwohnen, so stark, magisch und leidenschaftlich ist der Sog des überwältigenden Antlitzes dieser Photographien. Erstaunlich vor allem, wie es Regisseur Renaud Delourme gelingt, die Aufnahmen in einen dramaturgischen Kontext zu bringen, dem Gezeigten eine Leichtigkeit zu verleihen, eine Ordnung herzustellen.

Der Film ist dabei in Anlehnung an die biblische Schöpfungsgeschichte in sieben Kapitel unterteilt: Genesis, Mensch, Sinne, Babel, Das Chaos und die Ordnung, Zivilisation und Terra Incognita. Diese losen Umrandungen sind vielmehr Anhalts- und Ausgangspunkte für die dezenten Zwischenkommentare, die von angenehmer Weisheit und Gedanken anregenden Einwürfen gekennzeichnet sind, denn feste Strukturpunkte, denen sich die Aufnahmen unterwerfen. Es ist die behutsame Inszenierung, die den Zuschauer auf eine vogelperspektivische Reise schickt, es ihm ermöglicht ungezwungen in Gedanken zu schwelgen.

Erzeugen die Bilder allein nicht ohnehin bereits eine Faszination, gelingt es Delourme dennoch, sie erst zum Leben zu erwecken. Großen Anteil daran hat die wunderbare Musik von Armand Amar, deren Komposition zwei Jahre in Anspruch nahm. Sie verleiht den Photographien einen Rhythmus, einen Sinn beinahe, überfliegt die Bilder ähnlich wie der Zuschauer und engt ihn trotz ihrer Funktionalität nie ein. Amar vermischt dabei die verschiedensten musikalischen Stile dieser Welt, ohne jedoch Klischees oder erwartungsgemäße Assoziationen zu bedienen. Seinen eindringlichen, intensiven und berauschenden Klängen sind die Gänsehautmomente dieses Films zu verdanken.

Dass uns Delourme und Arthus-Bertrand mit ihrer bildgewaltigen Reise etwas mitteilen wollen, wird dem Ende entgegen vielleicht ein wenig zu deutlich, wenn zweifelsfrei wahre, aber müßig zu erwähnende Einsichten latent den Kommentar bestimmen. Nichtsdestotrotz ist „Die Erde von oben“ insgesamt erstaunlich zurückhaltend, er lässt den nötigen Raum für die eigene Auseinandersetzung, er appelliert nur dezent, er verklärt den Menschen nicht plakativ zum Monstrum. Zu der Erkenntnis, dass „ethisches Bewusstsein und menschliche Verantwortung“ nicht existieren, dürfte der Zuschauer wohl selbst gelangen: Die Schönheit dieser Erde, die eben nicht grenzenlos ist.

Wertung: 75%

Juli 26, 2006

Kino: MIAMI VICE

„Miami Vice“ war schnöde, vielmals dick aufgetragene Fernsehunterhaltung, ästhetisch aber nichtsdestotrotz ein stilbildendes, von der Ambivalenz kühler Optik im Sonnen durchtränkten Florida gekennzeichnetes Phänomen der 80er, das den cool lakonischen Typus des modernen Ermittlers entscheidend festigte. Michael Mann („Manhunter“, „The Insider“) packt sein Baby über 20 Jahre später erneut an, projiziert auf die große Leinwand, adaptiert für um die 125 Mio. US-Dollar. Ein schweres Wagnis in der Tat. Und leider hat er sich dabei ordentlich verhoben.

Die Filme des Regisseurs ähnlichen Sujets, „Heat“ (1995) und „Collateral“ (2004), sind meisterlich inszenierte, handwerklich auf äußerst hohem Niveau angesiedelte, vor allem aber episch kombinierte Abgesänge vom archaischen Bild des Mannes, erstaunlich tiefgründige Dekonstruktionen gängiger Genreklischees und eindrucksvolle, behutsame Studien über die Statisten einer dunklen Welt, wo Werteordnungen keine Bedeutung kennen und wo Liebe als ein hoffnungsvoller Rettungsanker aus den Tiefen der Nacht fungiert. Insbesondere in seinem letzten Werk gestaltete Mann eine Odyssee der Suggestionen, eine menschliche Ballade der Gewalt, die nie einem selbst zerstörerischen Selbstzweck unterworfen war, sondern eben jene Umkehr geläuterter Archetypen aus „Heat“ fortsetzte.

Das Kino-Remake „Miami Vice“ tauscht Don Johnson als James “Sonny” Crockett gegen Colin Farrell und Philip Michael Thomas als Ricardo „Rico“ Tubbs gegen Oscarpreisträger Jamie Foxx. Es distanziert sich auf der inhaltlichen Ebene wenig vom Original, setzt optisch jedoch den digitalen Videolook aus „Collateral“ fort. Geblieben ist allerdings die Banalität der Serie, die hier ein Feld erobert, das einer sinnlichen Fortsetzung der in den bisherigen Genrewerken Manns formulierten letal-vitalen Philosophie gehört hätte. Der Film ist letztlich in vielerlei Hinsicht das, was eben die anderen genannten glücklicherweise nicht waren: Eine von ernst gemeintem, unwidersprochen ästhetisierten Machogepose dominierte, latent misogyne Testosteronschau, die mit ihrer zwar nicht fragwürdigen, aber unnötigen Gewalt eine Wirkungskraft zu forcieren sucht, die in der Tradition der zu vorigen Mann-Filme vielmehr reflektierend entschlüsselt gehört hätte.

War die Figur der Frau in „Heat“ der Schlüssel zum Verständnis der männlichen Protagonisten, sorgte sie für Kraft und den Willen nach einem „normalen“ Leben der gebrochenen Reibeisen, so ist „Miami Vice“ reaktionäres Futter für all jene, die den bislang nicht immer gerechtfertigten Chauvinismus Michael Manns rügten. Frauen sind hier funktionsloses Beiwerk, die scheinheilig lediglich der Charakterisierung ihrer männlichen Kollegen dienen und nur der ärgerlich oberflächlichen Dramaturgie des Films wegen zum Einsatz kommen. Im starken Kontrast zu den früheren Figuren seiner Filme durchleben Farrell und Foxx jedoch nahezu keinerlei Entwicklung, sie verkörpern zu Beginn das abgeklärte Machoduo – und sie tun es eben auch am Ende, ganz in der Tradition der herkömmlichen, unbeweglichen Actiondogmatik der 80er Jahre.

Dabei ist „Miami Vice“ überraschend spannungsarm, die Geschichte ist ähnlich wie die uninteressante und bemühte Darstellung amerikanisch-kontinentaler Drogenverstrickung kaum der Rede wert, die Dialoge zwar gewohnt reduziert, aber erstmals merklich inhaltsleer. Colin Farrell hat zwar das gewisse Etwas für die Darstellung des ichbezogenen Cholerikers, ist aber sichtlich überfordert, den grimmig grübelnden Blick durchzuhalten, wohingegen Jamie Foxx eher an ein gesetztes Abziehbild der „Bad Boys“ erinnert, kurz und schmerzlos also als Fehlbesetzung bezeichnet werden kann. Besonders schmerzlich vermisst man angesichts des durchweg blassen Ensembles aber ein subtiles Stadtportrait, wie es Michael Mann so elegant in seinen anderen Werken zeichnete. Nicht zuletzt dadurch bleiben dem Film, trotz wohl situierten Musikeinsatzes, Gänsehautmomente verwehrt.

Wo der Regisseur dann allerdings auftrumpft, man zeitweise eben doch merkt, in welchem Film man eigentlich sitzt, knallt und donnert es im eindrucksvoll kadrierten Kugelgewitter. An die präzise choreographierten Shoot-Outs aus „Heat“ kann zwar nicht angeknüpft werden, über dem Niveau vergleichbarer Produktionen liegt der Streifen in diesen Szenen aber dennoch mit seinem hyperrealistischen, perfekt gemixten Ton, sowie ausgeklügelt arrangierten Einstellungen, intensiviert durch eine scheinbar entfesselte Kamera, die nichtsdestotrotz – zumindest in diesen Momenten - der Perfektion Manns untersteht.

Die Kinoversion von „Miami Vice“ fühlt sich spürbar wohl in der Tradition der Serie, die formale über inhaltliche Notwendigkeit stellte. Nach dem Meisterwerk „Collateral“, einer Art thematischen Fortsetzung zu „Heat“, kommt dieser Film jedoch zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt, ist er leider nicht die erhoffte Sukzession. Nicht, dass es wenig legitim wäre, ein Serienprinzip zum Kinoformat zu machen, über das Niveau von „Miami Vice“ war Michael Mann aber eben einfach bereits hinausgewachsen. Schade.

Wertung: 4/10 - Kinostart: 24.08.2006

Juli 18, 2006

Kino: MONSTER HOUSE

Mit "Monster House" und dem zusätzlichen Reiz einer Abwechslung versprechenden, schaurigen Gruselgeschichte steigt nun auch Sony, genauer Imageworks Inc., ins voll animierte Filmgeschäft ein. Prominent besetzt und produziert ist das Regiedebüt von Gil Kenan allerdings ein etwas unschlüssiges Vergnügen, mit schönen Momenten durchaus, aber ebenso grundsätzlichen Schwierigkeiten.

Großes Problem dieses Films ist dabei der Widerspruch zwischen naturalistischem Stil und völlig künstlicher Animation. So schön die Idee einer vorörtlichen Kleinstadt, scheinbar direkt den 80er-Jahre Abenteuern aus dem Hause Spielberg/Zemeckis, nicht zufällig Produzenten dieses Films, entlehnt, auch daherkommen mag, es passt wenig zum schlichtweg hässlichen Ergebnis des Motion Capture-Gebräus, das unnatürlicher kaum sein könnte. Der Erfolg von "The Polar Express" wird die Macher bestätigt haben, im Vergleich zu den Künsten der Animationsschmieden Pixar oder DreamWorks jedoch stellt sich angesichts der seelen- und detaillosen Bewegungserfassung die Frage nach dem Sinn dieses Verfahrens.

Die Geschichte ist zweifellos liebenswürdig, aber allzu formelhaft erzählt. Ihre Figuren bieten wenig bis gar nichts Neues, von trotteligen Cops, die den Kids erwartungsgemäß keinen Glauben schenken wollen, über die böse Babysitterin ist hier alles versammelt, ohne dass der Zuschauer jedoch eine wirkliche Beziehung zu ihnen aufbauen kann. Letztendlich werden hier lediglich Versatzstücke und Klischees aus strukturell ähnlichen Filmen wie "The ’Burbs" oder "The Goonies" in die Animationswelt übertragen, ohne notwendigen Eigenanteil und wirklichem Charme. Da ein erwachsenes Publikum aufgrund seiner Sehgewohnheiten zudem schnell hinter die simpel gestrickte Dramaturgie des Films kommt, dürften auch nur die kleineren Zuschauer so richtig Spaß mit "Monster House" haben.

Als Rettungsanker kann die Produktion immerhin mit einem überaus amüsanten Darsteller- bzw. Sprecherensemble aufwarten, insbesondere Maggie Gyllenhaal ("Secretary"), Catherine O'Hara ("Home Alone") und natürlich Kathleen Turner ("Romancing the Stone") lauscht man mit großem Vergnügen, auch wenn all die Figuren letztlich nur marginal an ihre Schauspieler erinnern: Die Digitalisierung einer Oberfläche, der eben jegliche Emotionen und Eigenheiten abhanden kommen. "Monster House" ist somit ein netter Versuch, der bei seiner Zielgruppe zwar funktionieren, Animationsfreunde aber wohl enttäuschen dürfte. Und einigermaßen innovativ ist das alles schon gar nicht.

50%

Juli 16, 2006

Retro: THE FORTUNE COOKIE (1966)

Vielleicht schreibt niemand bessere Drehbücher für die Komödie. Und vielleicht dreht auch niemand überhaupt bessere Komödien als Billy Wilder („Love in the Afternoon“), einer der größten Geschichtenerzähler des Genres, der Mann mit dem unverwechselbaren Gespür fürs Timing und der charmanten Berliner Schnauze. Zehn feste Gebote hat er sich auf die Stirn geschrieben: „Du sollst nicht langweilen.“ lauten die ersten neun. „Du sollst das Recht haben auf den Endschnitt." das letzte. Wenn sich auch nur eine Handvoll Regisseure daran hielten – es wäre um einiges besser um die Komödie bestellt.

„The Fortune Cookie“ spielt weniger in der Liga eines „Some like it Hot“, „One, Two, Three” oder „The Apartment”, und doch enthält er alle Elemente und Motive, die Wilders Filme so unverwechselbar erscheinen lassen. Es ist eine schön erzählte Geschichte, eine auf das Notwendige reduzierte, um genügend Raum für umso komplexere Entwicklungen zu schaffen. Abermals spielt Jack Lemmon („Mister Roberts“), hier erstmals an der Seite von Walter Matthau („The Sunshine Boys“), der zu einem Freund und langjährigen Kollegen werden sollte, den liebenswerten Verlierer zwischen Glück und Unglück, Ehrlichkeit und konstruierter Unwahrheit. Die enorme physische Präsenz, die unkontrollierte Bewegung des Ausnahmetalents sorgt erwartungsgemäß für zahlreiche Sequenzen wahnwitziger Situationskomik.

Wilder beweist dabei erneut sein unheimliches Gespür für die Chemie zwischen seinen Schauspielern, es stimmt beinahe jede Nuance im Zusammenspiel Lemmon/Matthau, wirkt unverkrampft, leicht und doch auf den Punkt genau. Dieser Eindruck ist das Ergebnis eines bis ins letzte Detail ausgearbeiteten comedy filmmaking ohne jegliche Improvisation. Bei Wilder benötigt es keiner spontanen Zudichtung, der Raum für Ausstaffierungen ist bei seinen Dialogen nicht existent:

„You can fool all of the people some of the time, you can even fool some of the people all of the time, but you can't fool all of the people all of the time!” (Jack Lemmon)

Wer diese Dialoge in den Mund gelegt bekommt, so scheint es, der dürfte keine Notwendigkeit zur Improvisation sehen. Dabei sollte zunächst nicht Matthau, sondern Jackie Gleason bzw. Frank Sinatra die Rolle des gewieften Anwalts Willie Gingrich spielen. Aus heutiger Sicht nur schwer vorstellbar, formte Matthau mit seiner lakonisch-trockenen Darstellung doch einen kauzigen Typus, den er selbst viele weitere Male bediente, und landete damit den großen Durchbruch, nicht zuletzt abgesegnet durch den verdienten Oscar für die beste Nebenrolle.

Es ist aber auch eine gewohnt sarkastische Komödie. Ernsthafte, bittere Themen – Prostitution („Irma la Douce“), Arbeitslosigkeit („The Apartment“) oder die Auswirkungen des Kalten Krieges („One, Two, Three“) – sind einleitende Mittel Wilderscher Geschichten. In „The Fortune Cookie“ steht Versicherungsbetrug auf der Tagesordnung, eine Straftat natürlich, die hier zu einem heiteren Hobby verklärt wird: Zynisch und zuweilen auch sehr makaber sind die Gags, absurd die Situationen, aber stets witzig, nie plump und getragen von bitterbösen, verkürzten Dialogen. Wilder erlaubt sich zahlreiche Spitzfindigkeiten aus seinen Topoi. Am deutlichsten tritt wohl die Karikierung der besonders in der amerikanischen Gesellschaft verbreiteten Lust am Verklagen hervor, die aus jeder Kleinigkeit heraus legitimiert und hier filmisch entsprechend überspitzt wird.

Stilistisch hält sich der Regisseur an die Zutaten seines Oeuvres. Hohes Tempo, Anthropomorphismen, schnelle antagonistische Wortfetzen, sowie zahlreiche One-Liner kennzeichnen die Inszenierung. Der Dramaturgie zuliebe schraubt Wilder den Humor in der zweiten Hälfte des Films allerdings ein wenig drastisch zurück und verliert sich ansatzweise auch in etwas deplazierter, schwerfälliger Rührseligkeit. Zwar bestimmt bei all dem niveauvollen Klamauk immer auch ein gewisser Ernst das Geschehen, das allzu versöhnliche Ende ist hier allerdings mehr ein Tausch gegen konsequente Schärfe, die dem schwarzhumorigen „The Fortune Cookie“ nicht geschadet hätte und ein wenig auch den frechen Biss seiner älteren Filme vermissen lässt.

8/10

Juli 14, 2006

Kino: SEVERANCE

Betriebsausflüge sind ja ohnehin eine Sache für sich. Wenn die Reise mit den Kollegen aber in die tiefste osteuropäische Walachei führt, dann kann einem schon mal die Laune vergehen. Vor allem dann, wenn in den dichten Wäldern diverse sozialistische Kriegssöldner hausen, die die englische Meute bereits allzu gierig erwarten.

Der Film „Severance“ von Regisseur Christopher Smith („Creep“) wird als „Lachsalve in der Tradition von ‚Shaun of the Dead’“ beworben und eröffnet das Fantasy Filmfest 2006. Der Vergleich mit der ebenfalls britischen Horrorkomödie ist eigentlich schon das lustigste an dieser kleinen Produktion, alles andere ist nicht mehr als völlig banaler Unfug, ein rigoros unausgegorenes Werk, irgendwo zwischen „The Evil Dead“, „Southern Comfort“ und „Hostel“. Was wie ein Backwood-Slasher beginnt, wird schnell zur Blödelkomödie mit Rülps- und Pipi-Witzchen, entwickelt sich zwischenzeitlich auch mal zum Thriller, um schlussendlich noch die Kurve zum Folterkellerhorror zu kratzen. Vielleicht eine Parodie? Nur worauf? Zumindest ist „Severance“ ebenso wenig eine Splatter- oder Zombiekomödie, wie ein harter Horrorfilm, er ist einfach ziemlich dämlich.

Die erste Hälfte ist besonders spektakulär: Nachdem sie der energische Busfahrer mitten im Nirgendwo zurücklässt, macht es sich die Gruppe im Waldhäuschen gemütlich, jeder schaut hier und da mal in eine finstere Ecke, man erschrickt kurz – war ja doch nur eine kleine Spinne – und raucht dann weiter einige Tütchen, träumt vom Sex mit dem Arbeitskollegen oder wahlweise auch, wie man diesen mit Messerstichen malträtiert. Doch in der dunklen Tiefe da draußen lauert eine unsichtbare Bedrohung, die Spannung steigt, und die Initiative wird ergriffen: Nicht mit uns! Wir suchen jetzt nach Hilfe! Irgendwo wird der Chef ja im richtigen Waldhaus warten. Der zweite Akt muss also her. Doch leider meint es das Schicksal schlecht mit unseren Engländern, denn wilde Kriegsverbrecher haben den Wald in bester MacGyver-Manier mit allerlei Bärenfallen und Minen ausgestattet. Das Ende des Eisernen Vorhangs haben die Jungs wohl verschlafen, aber wir wollen mal nicht so sein, in Osteuropa gehen derlei Informationen schon einmal verloren.

Es ist doch reichlich seltsam, was die Macher sich bei diesem Film gedacht haben müssen. Von einigen gelegentlich eingestreuten makaberen Einfällen abgesehen, ist „Severance“ ziemlich humorlos, er ist zwar immer unrealistisch, möchte aber hier und da schon auch ein wenig ernst genommen werden. Angesichts der Fakten - hanebüchene Geschichte, lausige Regie, keinerlei atmosphärische Stimmung, verhalten eingesetzte und unterdurchschnittliche Make Up-Effekte – kann man zumindest festhalten, dass dies formal ein äußerst schwacher Genrebeitrag ist. Vielleicht hat Mr. Smith einfach nicht verstanden, dass auch die größte Zelluloidblödelei durchdacht sein muss, dass auch eine Horrorkomödie mehr brauch, als ein bisschen Blut und Gedöns, und dass all die fehlende Eigenständigkeit, die beim Rezitieren verloren geht, mit eigenen Ideen kompensiert gehört, um unterhaltsamen, anspruchslosen Ulk zu fabrizieren. Ein Rat bei Edgar Wright könnte hilfreich sein.

Wertung: 3/10

Juli 09, 2006

Retro: UNFAITHFULLY YOURS (1948)

Seine großen Jahre in der Traumfabrik nährten sich unaufhaltsam dem Ende, von Kritik und Publikum mit zunehmend weniger Interesse wahrgenommen, legt doch auch dieser zehnte Film von Regielegende Preston Sturges ("Sullivan's Travels") abermals Zeugnis seines Rufes als Ingenium Hollywoods ab, beweist als fesselnd inszenierte und vor allem meisterlich erzählte, mit satirischen Elementen angereicherte Mischung aus der Sophisticated-Screw- ball-Comedy und den schwarzen Thrillermotiven einer Krimigeschichte die bissige Einzigartigkeit des ehemaligen Theaterautors.

"Unfaithfully Yours" spielt erneut genüsslich mit den Erwartungen des Zuschauers, der Film pendelt bewusst und überaus geschickt bereits in den ersten Minuten hin und her zwischen spritziger und ironischer Komödie sowie einer stoischen Ernsthaftigkeit. Zu verdanken ist dieser Effekt neben allerlei Regieeinfällen auch dem zwielichtigen Spiel des großartigen Rex Harrison ("Anna und der König von Siam"), der blitzartig von der einen zur nächsten Minute sympathisch liebäugelnd und abstoßend-zynisch zugleich auftritt. Dass Sturges seinen Film selbst jedoch von Beginn an als ungemein genüsslich-subversive Satire auf den Schmalz und vermeintlichen Glamour der Hollywoodromanzen anlegt, das wird erst im weiteren Verlauf und bis zum herrlich ausgefallenen Ende deutlich, ist die überkandidelte Darstellung des sich ununterbrochen die Liebe beschwörenden Ehepaares Ausdruck feinsinniger Ironie.

Bemerkenswert nüchtern, regelrecht trocken, entwickelt der Regisseur den aufkommenden Verdacht seiner im wörtlichen Sinne dirigierenden Figur, die eigene Frau verfalle der Untreue und betrüge ihren erfolgreichen Mann mit dem jüngeren Sekretär. Auf der einen Seite ist Harrisons Charakter gekennzeichnet durch selbstsichere Egozentrik, andererseits etabliert sich dessen „zweites Ich“ als eifersüchtiger, übertrieben energischer Ehemann umso unvermittelter – als Ausdruck der Unsicherheit vor dem anderen, „erstarkten“ weil selbst bestimmenden Geschlecht, als eine süffisante Note zum Klischeetypus des Mannes im Film.

Will somebody "get her" tonite?

Für den obligatorischen turning point seiner prinzipiell leichtfühligen Geschichte, die ebenso als schwarze Komödie funktioniert, wählt Sturges einen höchst raffinierten Kunstgriff: Er dehnt die simple Idee beliebig aus, indem er den Protagonisten drei tagträumerische Visionen heimsuchen lässt, jeweils durchschnitten während des abendlichen Konzerts, bei dem der Dirigent just in dem Augenblick, als er zumindest musikalisch den Ton angibt, jegliche Dominanz und Gültigkeit zu verlieren glaubt. Alle drei Varianten umfassen dabei die Konfrontation der Frau mit dem Vorwurf des Ehebruchs gegenüber ihrem Mann. Der Zuschauer weiß jedoch beim Eintreten der ersten möglichen Version noch nicht, dass diese nur dem eifersüchtigen Hirngespinst des Mannes entspringt, obwohl dies stilistisch sogar deutlich angekündigt wird, nähert sich die Kamera vom Orchester aus immer weiter den starren Augen Harrisons, bis sie in der linken Iris zu verschwinden scheint, eingetaucht in seine grenzenlose Gedankenwelt.

Beim Zuschauer forciert Sturges in dem Moment, wenn sich das Gesehene als nicht reale Ansammlung existentialistischer männlicher Ängste entpuppt, ein gleichermaßen überraschendes wie erleichterndes Gefühl, denn so absurd es hier zugehen mag, das entspricht wohl kaum dem Sujet des Regisseurs, würde er sich nicht hinter den Illusionen einer Figur verbergen. Die jeweiligen Episoden sind dabei makaber, naiv und äußerst originell konstruiert, vor allem aber unheimlich treffsicher in ihrer Wirkung, inszeniert Sturges die beiden nachfolgenden Träume doch wiederum kurz und prägnant, nachdem das Schema bekannt ist.

Formal sind diese nicht nur mit dem wiederkehrenden Motiv des Zooms einer deutlichen Zäsur unterzogen, sondern stets musikalisch mit der „tatsächlich“ dirigierten Orchestrierung unterlegt. Wenn dann das Ende des feierlichen Abends hereinbricht, steigt die Spannung unaufhörlich, arbeitet die Dramaturgie doch nur auf die Frage hin, welche der Möglichkeiten nun am ehesten der Wahrheit entsprechen würde, gleich wenn sich der Film hier ein wenig in etwas deplaziertem Slapstick verirrt. Die tatsächliche Auflösung soll an dieser Stelle dennoch nicht verraten werden. Dabei tritt der Regisseur unterschwellig den Beweis an, dass seine letztlich durch und durch dem Film-Noir zugeordneten Stilmittel keine Genregrenzen kennen. Umso mehr ist "Unfaithfully Yours" ein wunderbarer, mitunter sehr untypischer Sturges-Film, der einen vorzeitigen Schlusspunkt unter eine so unverwechselbar vielseitige wie einzigartige Karriere setzt.


85%

Juli 07, 2006

Kino: CARS

Der eigensinnige, aber zielstrebige Rennwagen Lightning McQueen ist der Star aller Races, wird gefeiert und umjubelt wie kein anderes Auto. Auf der nächtlichen Überführung zum größten Sportereignis des Landes, dem Piston Cup, allerdings passiert dem Champion ein Unglück: Er kommt vom Weg ab und verirrt sich in das Wüstennest Radiator Springs. Dort trifft er auf lädierte und provinzielle Vierräder, die mit seinem Ruhm wenig anzufangen wissen, muss den Schaden von seiner stürmischen Ankunft beseitigen und verliebt sich nebenbei in die Porschelady Sally.

Mit ihrem neuen Film "Cars" verlassen die Pixar-Studios gewohntes Terrain und erzählen eine Geschichte, bei der Menschen selbst in sekundärer Erscheinung keine Rolle spielen - sie existieren einfach nicht. Stattdessen entführt uns John Lasseter, der erstmals nach "Toy Story 2" (1999) wieder die Regie übernahm, in eine Welt, die durch und durch aus Autos besteht und trotz des Mangels an jeglichem biologischen Leben offenbar von ihnen erschaffen wurde. Diese Herangehensweise eliminiert das Prinzip der Parallelwelt, das Zentrum vergangener Pixarwerke: Ob im Kinderzimmer das Spielzeug ein Eigenleben führt oder der Alltag von Ameisen und Fischen stets durch die Bedrohung Mensch geprägt ist, die Handlung umfasste eine eigene kleine Welt, angesiedelt in eben der wirklichen.

Tatsächlich will diese neue Idee nun auch nicht so wirklich zünden. Die bisherige Vermenschlichung der Tiere und Gegenstände (die aber menschen- bzw. tierähnlich sind) war und ist der Schlüsseleffekt der meisten Animationsfilme, dies gelingt in "Cars" jedoch nur ansatzweise, zu sehr fehlt der richtige Bezug und zu abstrakt ist die Idee letztlich. Mit dem Fehlen eines Makrouniversums gehen dem Film zudem die Chancen verloren, von der einen in die andere Welt einzuwirken, was insbesondere bei den "Toy Story"-Produktionen zu aberwitzigem Situationswitz führte, sowie die Gelegenheit bot, einen gewissen kritischen Subtext unterzubringen.

Abgesehen von diesem doch grundsätzlichen Problem des Films, der ihn leider auch zum bislang schwächsten des Studios macht, liefert Regisseur und Co-Autor Lasseter mit "Cars" Animationsunterhaltung ab, die qualitativ nichtsdestotrotz immer noch weit über dem steht, was die Konkurrenz um DreamWorks und Co. mitunter abliefern. Zwar hapert es hier und da erstaunlicherweise am Plot, der einfach allzu vorhersehbar ist, doch was Pixar hier künstlerisch im wahrsten Sinne des Wortes auffährt, stellt alles bislang Gesehene wohl oder übel in den Schatten. Landschaften von atemberaubender Genauigkeit, Autos und Straßen animiert mit unvergleichlicher Detailbesessenheit und Hintergründe, an denen man sich nur schwer Satt sehen kann – State-of-the-art in beinahe jeglicher Hinsicht.

Sowohl die Main- als auch die Sidekick-Charaktere sind liebevoll und ideenreich entwickelt, werden zudem großartig gesprochen von Owen Wilson, Bonnie Hunt und allen voran Paul Newman. Wie gewohnt sitzen die Pointen und feinen Nuancen, der Humor ist mal naiv und zurückhaltend, mal direkt und etwas brachial, aber stets ist der Film von einer wundervollen Liebenswürdigkeit durchzogen, die Groß und Klein gleichermaßen begeistern dürfte. Nicht deplaziert, sondern überaus angenehm fällt dabei eine gewisse Schwermütigkeit auf, die an Stelle einer zu deutlich formulierten Intention tritt.

Das siebente Spielfilmabenteuer aus dem Hause Pixar ist ein leider wenig schwungvoller, mit rund zwei Stunden Spielzeit insgesamt zu lang geratener Animationsspaß, der leider nicht so funktioniert, wie es wohl gedacht war. Trotz seiner vergleichsweise schwachen Geschichte überzeugt "Cars" aufgrund seiner Animation insgesamt dennoch als technisch ausgereiftes Glanzstück.


60%

Juli 06, 2006

Kino: PIRATES OF THE CARIBBEAN 2

Die Fortsetzung des auf alle Altersgruppen zugeschnittenen, vom Hollywoodgiganten Jerry Bruckheimer produzierten und mit weltweit über 650 Mio. US-Dollar Einspiel naturgemäß unheimlich erfolgreichen Kinohits "Fluch der Karibik" ("Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl") aus dem Jahre 2003 knüpft inhaltlich nahtlos an diesen an, begeht allerdings auch viele ähnliche Fehler und ist letztlich sogar noch einmal deutlich schwächer als sein Vorgänger, getreu dem Motto „never change a winning team“ back-to-back mit einem dritten Teil für 2007 abgedreht.

Regisseur Gore Verbinski ("The Mexican", "The Ring") zauberte mit seinem überaus unterhaltsamen ersten Film der Trilogie eine wenig originelle, aber dennoch spaßige Adaption der bekannten Disneyparkattraktion, eine nette Wiederbelebung des Piraten- mit den Zutaten des Fantasyfilms, wo Säbel rasselnde Haudegen auf verfluchte Seezombies trafen und schöne Frauen in den armen ebenso schöner Männer landeten. "Fluch der Karibik" wurde dabei zweifellos von Johnny Depp ("Edward Scissorhands") getragen, dessen völlig skurrile Figur Jack, Pardon, Captain Jack Sparrow, ein tuntiger Pirat nämlich, für den essentiellen Humor sorgte und dem außergewöhnlich vielseitigen Depp nebenbei eine Oscarnominierung als bester Hauptdarsteller einbrachte. Doch krankte die Verfilmung dennoch an einer hanebüchenen Dramaturgie, sowie einer genau genommen völlig unspektakulären Geschichte, die sich dazu beständig im Kreis drehte: Gegen Mitte des Films waren alle Protagonisten bereits auf der Schatzinsel versammelt, das Geschehen löste sich jedoch arg konstruiert wieder auf, um nahezu unverändert eine weitere Filmstunde später erneut auf besagter Insel das Finale einzuläuten. Die Überlänge von knapp zweieinhalb Stunden war die unbestreitbare Schwäche von Verbinskis Film.

Und es ist auch die des Sequels. Dafür müssen abermals die beiden Drehbuchautoren Ted Elliott und Terry Rossio ("Godzilla", "Shrek") verantwortlich gemacht werden, verstehen sie es doch erneut nicht, ihren Film straff zu erzählen, sondern fügen ein Ereignis an das nächste, unklar, wo das ganze denn nun beginnt und viel wichtiger, wo es überhaupt hin möchte. Die Autoren lassen die Parallelstränge mitunter völlig ungeordnet verlaufen, stets unentschlossen, wo denn das dramatische Potential der Geschichte nun liegen soll. Dabei geht es ähnlich wie im Vorgänger vom Schiff aufs Land, zurück aufs Schiff und wieder auf die Insel, dann muss dieser und jener Schlüssel entdeckt werden, um wiederum diese und jene Kreatur zu bezwingen - kurz: Ein zielloses hin- und her, aufgeblasen auf gefühlte dreieinhalb Stunden.

Die Fortsetzung hat darüber hinaus auch mit dem Problem zu kämpfen, dem Zuschauer wirklich neue Ideen zu präsentieren. Nicht nur ist der ungewöhnliche Mix und damit Aha-Effekt des Vorgängers nun bestens bekannt, die hier aufgefahrenen Bösewichte, Davy Jones und die ruhelosen Seemänner der „Flying Dutchman“, sind nichts anderes als eine Variation der Zombiepiraten um Captain Barbossa (Geoffrey Rush) aus dem ersten Film, dabei allerdings ohne den nötigen Biss und relativ lustlos ersonnen. Zudem ist Bill Nighy ("Shaun of the Dead") zwar ein göttlicher Schauspieler, seine Tintenfischfigur, so atemberaubend ihr optisches Erscheinen auch ist, besitzt allerdings ungleich weniger Profil als die von Rushs dargestelltem Barbarossa. Der Einsatz der beiden trotteligen Piraten, die abermals für den Dick und Doof-Humor sorgen (sollen), wirkt da vielmehr wie ein Festhalten an den eben besser ausgearbeiteten Charakteren des Vorgängers. Besonders störend ist außerdem der Subplot um Will Turner (Orlando Bloom) und dessen Vater Bootstrap Bill (der tolle Stellan Skarsgård), fehlt hier einfach die nötige emotionale Tiefe, die aufgrund der Andeutungen im zuvorigen Film vonnöten gewesen wäre, und behindert er letztlich als ein weiterer Faktor die flüssige Erzählung.

Ist "Pirates of the Caribbean - Fluch der Karibik 2", so der wenig konsequente deutsche Titel, mit detailgetreuen Sets und einer beachtlichen Ausstattung visuell weitgehend überzeugend geraten, so muss man dennoch Kritik an den Special Effects um ILM-Guru John Knoll üben, enttäuschen doch insbesondere die Szenen mit dem Riesenkraken erheblich und wirken letztlich nicht wirklich besser als beispielsweise jene in "Deep Rising" (1998). Animiert wurden auch die überwiegenden Mitglieder der „Flying Dutchman“, die jedoch ebenfalls nicht zu den gelungeneren CGI-Kreaturen der letzten Zeit gehören, hat der um die 60 Mio. Dollar günstigere Vorgänger somit auch diesbezüglich die Nase vorn. Unterlegt ist all jenes Actiongetümmel mit dem üblichen Hans Zimmer-Einheitsbrei, der das wenig Piratenfilm artige Klaus Badelt-Gedudel, das zudem lediglich eine Aufwärmung der Themen aus "The Rock" darstellte, des ersten Teils nahezu unerweitert fortsetzt.

Bei all dem Mangel an Dramaturgie und einer fehlenden Stringenz in der Regie lebt die Fortsetzung nichtsdestotrotz immer noch von der wunderbaren Cast, allen voran Johnny Depp, der erneut die wirklich witzigen Momente ausfüllt und hier mehr noch als zuvor auf Slapstickeinlagen setzt, die er absolut großartig beherrscht und dabei wie so oft an komödiantische Stummfilmvorbilder erinnert. Seine Soloauftritte, unter anderem als wild umherirrendes Opfer auf der Flucht vor hungrigen Inselkannibalen, gehören schlicht und ergreifend zu den besten One-Man-Nummern seit geraumer Zeit und isolieren dessen Darstellung qualitativ deutlich von seinen Kollegen. Denn Keira Knightley ("The Jacket") und Orlando Bloom ("The Lord of the Rings") sind mit weitaus weniger Talent gesegnet, absolvieren hier allerdings eine grundsolide Leistung, die im gesunden Verhältnis zu ihren vergleichsweise blassen Figuren steht. Die bereits erwähnten Neuzugänge Bill Nighy und Stellan Skarsgård runden das überdurchschnittliche Ensemble ab und werten den zweiten "Fluch der Karibik" somit zumindest ein klein wenig auf.

55% - erschienen bei Wicked-Vision.de