Tim Burtons zweite Kurzfilmarbeit (seine anderen Short Films und der fürs Fernsehen inszenierte "Hansel and Gretel" sind bislang nicht veröffentlicht und bleiben hier daher unberücksichtigt), die er 1984 während seiner Anstellung bei Disney produzieren konnte, heißt "Frankenweenie", ein 30minütiger Realfilm über einen kleinen Jungen namens Viktor, einem selfmade director, der im Garten lieber Super-8- Monsterfilme inszeniert, statt im sonnigen Suburbia auf Baumhäusern Baseball-Karten mit anderen Kindern zu tauschen. Als Viktors Hund Sparky bei einem Autounfall ums Leben kommt, reanimiert er den toten Tierkörper kurzerhand in einem waghalsigen Experiment - und muss den zusammengenähten Hund fortan mit einem hysterischen Umfeld neugieriger Vorortnachbarn und Spießbürger verein- baren. Wie bereits in "Vincent", in dem das Motiv des Zombiehundes schon verankert ist, sind die autobio- graphischen Elemente der Geschichte nicht zu übersehen, ordnen sich allerdings einer munteren Eskapade klassischer Horrorfilmklischees unter, die der Regisseur für seine Beschwörung des Universal-Klassikers "Frankenstein" und mehr noch "The Bride of Frankenstein" genussvoll zelebriert. Burtons friedhofshumoriger Realfilm-Exkurs war seiner Außenseiterstellung bei Disney mehr als zuträglich: Statt der erwarteten Freigabe für das Zielpublikum erhielt "Frankenweenie" ein PG-Rating und sollte trotz seines relativ hohen Budgets von ca. 1 Mio. US-Dollar erst einmal für viele Jahre unaufgeführt im Giftschrank (neben "Vincent") landen, ehe Burtons Popularität Disney Anfang der 90er zu einer Veröffentlichung des Films auf Video bewog.
Es überrascht natürlich wenig, dass Burtons düstere, verschrobene, schwarzhumorige Kindervariation des Mary Shelley-Stoffes bei seinem Arbeitgeber keinen Anklang fand, obwohl der Spaß verhältnismäßig harmlos, eher noch liebenswürdig-schräg, erscheint. "Frankenweenie" jedoch muss als wertvolle Erfahrung für Burton gewertet werden. Zum einen bedeutete er sicherlich eine bittere Enttäuschung, gleichzeitig jedoch auch einen wichtigen Erkenntnisgewinn darüber, welche kunstfremden Mechanismen ein großes Studiotriebwerk letztlich antreiben und am Laufen halten. Als Fingerübung im Umgang mit einigen Stil-Elementen und festen Zeichen, die auch seine fortlaufenden Filme aufweisen sollten, seien es visuelle Referenzen, ironisch verkehrte Horror- versatzstücke oder die überspitzte Darstellung Suburbias als einen Hort gräulicher Uniformität und Ablehnung alles Fremden, hat "Frankenweenie", vielleicht sogar auch als ein heimlicher Bewerbungsfilm für künftige Regiearbeiten, Burton zweifellos weiter gebracht auf seinem Weg, den Hollywood- Mainstream letztlich von innen heraus aufzubrechen.
65% - erschienen bei: WICKED-VISION
Es überrascht natürlich wenig, dass Burtons düstere, verschrobene, schwarzhumorige Kindervariation des Mary Shelley-Stoffes bei seinem Arbeitgeber keinen Anklang fand, obwohl der Spaß verhältnismäßig harmlos, eher noch liebenswürdig-schräg, erscheint. "Frankenweenie" jedoch muss als wertvolle Erfahrung für Burton gewertet werden. Zum einen bedeutete er sicherlich eine bittere Enttäuschung, gleichzeitig jedoch auch einen wichtigen Erkenntnisgewinn darüber, welche kunstfremden Mechanismen ein großes Studiotriebwerk letztlich antreiben und am Laufen halten. Als Fingerübung im Umgang mit einigen Stil-Elementen und festen Zeichen, die auch seine fortlaufenden Filme aufweisen sollten, seien es visuelle Referenzen, ironisch verkehrte Horror- versatzstücke oder die überspitzte Darstellung Suburbias als einen Hort gräulicher Uniformität und Ablehnung alles Fremden, hat "Frankenweenie", vielleicht sogar auch als ein heimlicher Bewerbungsfilm für künftige Regiearbeiten, Burton zweifellos weiter gebracht auf seinem Weg, den Hollywood- Mainstream letztlich von innen heraus aufzubrechen.
65% - erschienen bei: WICKED-VISION