Der allgemeinen oder mit zunehmendem Alter eingeschränkten Funktionalität der Sinnesorgane kann in der Regel mit Sehhilfen oder Hörgeräten entgegengewirkt werden. Doch Brad Anderson, Regisseur des gefeierten „The Machinist“, erzählt im vierten Beitrag der zweiten „Masters of Horror“-Anthologie die Geschichte von Larry Pearce, einem Büroangestellten, für den unscheinbare Geräusche und Alltagsklänge zur Qual mutieren – er scheint ein überdurchschnittlich sensibles Hörvermögen zu besitzen. Ausgelöst durch den Tod seines kleinen Sohnes, treiben die Töne plätschernder Wassertropfen oder summender Fliegen den Mann bald in den Wahnsinn.
Inspiriert von Edgar Allan Poes „The Tell-Tale Heart” bietet die Idee selbstredend Möglichkeit zur spielerischen Variation unzähliger Geräuschkulissen, doch nach den anfänglichen Beispielen, wie intensiv die alltäglichsten Klänge ertönen können, verliert die bloße Aneinanderreihung verschiedener Stresssituationen ihren Reiz und erschöpft sich zunehmend in unnötig gedehnten Einzelsequenzen. Die einstündige Laufzeit mag angesichts der profanen Geschichte, deren Ende vorschnell abzusehen ist, kaum vorübergehen, und nur die annehmbare Leistung des allmählich in den Wahnsinn abdriftenden Chris Bauer („High Fidelity“) bewahrt den Zuschauer vor dem frühzeitigen Nickerchen. Die gelungene Schlusseinstellung und manch origineller Einfall entschädigen insgesamt nur mühsam für die spannungslose Inszenierung von „Sounds Like“.
4/10