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November 15, 2012

Kino: DREDD 3D

Actionbeschuss unter furiosem 3D: In der Comicverfilmung "Dredd" sorgt Karl Urban als gnadenloser Richter auf seine eigene Art für Recht und Ordnung im Drogensumpf der Postapokalypse.

Oktober 28, 2010

Kino: RED

Altes Eisen rostet nicht. Sylvester Stallone und seine "Expendables" haben jüngst demonstriert, dass auch alteingesessene Haudegen noch kräftig auf den Putz hauen können. Warum also nicht gleich eine ganze Garde ehemaliger CIA-Agenten aus dem Ruhestand holen und den jungen Kollegen beweisen, wie man noch so richtig alles kurz und klein ballern kann. „Älter, härter, besser“, so will es der deutsche Titel. Die DC-Comicverfilmung "RED" – "retired, extremely dangerous" – versammelt Bruce Willis, Hellen Mirren, John Malkovich und Morgan Freeman als pensionierte Ex-Killer zu einer augenzwinkernden Actionkomödie. Im Ruhestand und extrem gefährlich.

Punkt sechs Uhr morgens klingelt der Wecker. Dann steht Frank Moses (Willis) auf, macht ein paar Liegestützen, genießt sein Frühstück und telefoniert mit seinem unbekannten Schwarm Sarah (Mary-Louise Parker). Dann liest er Kitschromane, die so Titel tragen wie "Love's Savage Secret". Auf seine alten Tage führt der einstige Top-Agent der CIA also ein geregeltes Leben im Vorort, das durch nichts aus der Ruhe zu bringen ist. Zumindest so lange nicht, bis sein Haus eines Abends von Profikillern in Schutt und Asche gelegt wird, die es wohl aus unerklärlichen Gründen auf sein harmonisches Leben im Ruhestand abgesehen haben.


Weil Frank berechtigterweise davon ausgeht, dass auch seine Telefonflamme Sarah in Gefahr ist, kidnappt er sie zu ihrem eigenen Schutz und wendet sich an seine ehemaligen Kollegen Joe (Freeman), Marvin (Malkovich) und schließlich Victoria (Mirren). Gemeinsam macht sich die Ex-Agentenmeute auf den Weg, um einen alten Auftrag zu vollenden – sie wollen den Noch-Vizepräsidenten töten, ehe er ins Weiße Haus einzieht. Dafür müssen sie allerdings gegen William Cooper (Karl Urban) und somit ihren einstigen Arbeitgeber vorgehen: Die CIA.

Mit der Comicvorlage von Warren Ellis hat
"RED" nur noch wenig gemein, Hollywood hat den Stoff nun deutlich massenkompatibler als familienfreundlichen Actionspaß fürs Kino adaptiert. Der Stuttgarter Regisseur Robert Schwentke zeigt sich allerdings ambitioniert in der Umsetzung: Nach seinem mitteldoofen "Flightplan" und dem megadoofen "Die Frau des Zeitreisenden" ist "RED" ein unauffällig, aber im besten Sinne solide inszenierter Ensemble-Spaß nach Baukastenprinzip. Der Film geht kein Risiko ein und macht demnach nicht viel falsch. Reines Unterhaltungskino auf gutem Niveau.

Die Besetzung ist Trumpf. John Malkovich als unberechenbarer CIA-Veteran? Gekauft. Helen Mirren mit fetter Knarre auf Zack? Wurde auch mal Zeit. Und dazu Auftritte von Hollywoodlegende Ernest Borgnine (93 Jahre alt!) oder Richard Dreyfuss in einer amüsanten Nebenrolle – das funktioniert einfach. Auf seine gut aufgelegten Stars kann sich „RED“ zu jeder Zeit verlassen, sie haben und machen Spaß, selbst wenn das Drehbuch es nicht immer gut mit ihnen meint. Morgan Freeman beispielsweise wird irgendwann einfach aus der Handlung gekickt, und das nicht sonderlich würdevoll. Nun ja.


Die Actionszenen hat Schwentke – bzw. das Second-Unit-Team, so genau weiß man das ja heutzutage nicht mehr – erstaunlich gut im Griff, zumal der Film ein ausgeglichenes Maß findet zwischen klassischen Shoot-Outs und ironisch untersetztem Actionquatsch, der irgendwie ziemlich drüber geht. Probleme ergeben sich da eher zwischen den Rambazamba-Momenten, in denen mitunter viel zu ausgedehnt geschwätzige Dialoge den Film einiges an Tempo kosten. Zwar setzt "RED" offenbar bewusst auf ein gemächlicheres Timing, aber auch einer Komödie über in die Jahre gekommene CIA-Rentner kann etwas inszenatorischer Drive nicht schaden.

"RED"
ist unterm Strich deshalb ein Film der verschenkten Möglichkeiten. Ihm fehlen wirkliche Höhepunkte und denkwürdige Momente, vielleicht auch ein ganz besonderer Besetzungscoup im sonst wunderbar launigen Cast, jemand vielleicht, den man überraschenderweise tatsächlich aus dem (Schauspiel)Ruhestand geholt hätte (Gene Hackman?). Somit bleiben die vielen Nettigkeiten des Films letztlich auch nur solche: Nettigkeiten. In der Geschichte schlummert mehr Potenzial als eine gediegene Action-Comedy. Und dass hier in jeder Hinsicht mehr möglich gewesen wäre, bestätigt dann spätestens das etwas schnarchige Finale.


50%
- erschienen bei: gamona

Mai 07, 2009

Kino: STAR TREK

Leider schaffe ich es nicht mehr eine ausführliche Kritik zu verfassen, deshalb nur kurz mein Eindruck vom Restart der Serie: J.J. Abrams rollt das Feld nach dem Kinoflop "Nemesis" sinnigerweise von hinten auf und zeigt nun, wie ein übermütiger Teen-Kirk zum smarten Adult Captain und Spock zu seinem tiefen Verbündeten reift, wie die U.S.S. Enterprise das erste Mal ins All schießt und wie sich die blutjungen Crew-Mitglieder schon in jungen Jahren mit heftigen Raum-Zeit-Paradoxien herumplagen müssen. Das ist dann ganz schlicht mit "Star Trek" betitelt und erinnert in der Rückbesinnung auf den kleinen Farmerjungen Kirk nach einer spektakulären Exposition nicht selten an "Star Wars", oder auch: daran, welches Schwelgen in Nostalgie "Episode I" seinerzeit manchem vorenthalten hat.
Der Film kann sich in erster Linie auf seine Besetzung verlassen, die bekrittelten Teenstars machen allesamt einen guten Job, und, ja, über weite Strecken ist dieses Trekkie-Prequel gar solides Schauspielkino. Leider fällt es dem Drehbuch ab der zweiten Hälfte indes schwer, die durchaus spannende Geschichte der jungen Helden ohne künstlichen Sci-Fi-Pomp und eine irreführende Zeitreisestory zu erzählen. Die sorgfältig entwickelten Figuren werden zunehmend gegen lautstarkes Spektakel ausgespielt – und Abrams flüchtet sich in effektüberladene Weltraumschlachten und arg ver- schnittene Actioneinlagen, bei denen er auf dieselben anstrengenden Farbsättigungen setzt, die schon bei seiner Interpretation des "Mission:Impossible"-Franchise Augen- schmerzen bereiteten. Insofern ist "Star Trek" ambitioniertes Rebooten ohne Konsequenz, aber immerhin unter dem Druck eines sensationellen Scores von Michael Giacchino.

September 30, 2008

Zuletzt gesehen: THE BOURNE SUPREMACY

Die Fortsetzung verlässt sich inhaltlich noch immer auf die Frage, wer Jason Bourne nun eigentlich ist. Die elliptische Geschichte hat sich allerdings soweit verselbstständigt, dass sie notfalls auch zweitrangig sein darf, sofern das Drumherum in aller Aufgeblasenheit nur ansprechend genug präsentiert wird. Und der Regiewechsel war das, was diese Serie – die nun um ihr günstiges mehrteiliges Potential weiß – gebraucht hat. Paul Greengrass legt vor, was der erste Film vermissen ließ: Ein Inszenierungskonzept, dass dem Plot gerecht wird. In atemberaubender Geschwindigkeit inszeniert, ist dieser zweite Film eine einzige lange Verfolgungsjagd, die immer wieder mit Jäger- und Gejagtenperspektive spielt. Die verwirrend wirkenden, schnellen Bildwechsel und hektischen Kamera- bewegungen bilden dabei eine kongeniale Entsprechung des Themas, das ja von Aufmerksamkeitslücken und Wahr- nehmungsbrüchen handelt. "The Bourne Supremacy" ist eine fesselnde, wahrlich beeindruckende Plan-Fortsetzung, bei der ‚Was’ und ‚Wie’ anders als im Vorgänger übereinstimmen. Und dass der Film fast vollständig in Berlin gedreht wurde, ist natürlich besonders reizvoll – und dank herber geographischer Kontinuitätsfehler auch gelegentlich durchaus amüsant.

70%

Februar 12, 2007

Kino: PATHFINDER

„Im Herzen eines Mannes schlagen zwei Wölfe, der eine wird Hass, der andere Liebe genannt.“, lauten die weisen Worte einer gutmütigen Indianerin mit dem malerischen Namen StarFire – und im gesamten Kino bricht schlagartig schal- lendes Gelächter aus. Dabei ist das mitnichten der erste unfreiwillig komische Dialog in "Pathfinder", dem Remake des norwegischen Films "Ofelas" von Nils Gaup aus dem Jahre 1987. Ex-Video- und Werbeclipregisseur Marcus Nispel ist im Umgang mit Neuverfilmungen erprobt, immerhin hat er 2003 schon das "Texas Chainsaw Massacre" in plastische Grautöne getränkt und sich als ordentlicher Genrefilmer erwiesen, der die um jeglichen Subtext beraubten Fantasien Tobe Hoopers zumindest recht ansehnlich vorführte, wenn sie schon keine über reine Thrillerunterhaltung hinaus gehende Bedeutung mehr besaßen.

Auch "Pathfinder" erstrahlt in bläulichen Bildern, deren pittoreskes Antlitz direkt aus einer Graphic Novel stammen könnte. Doch trotzdem bedeutet Nispels neuester Output einen großen Schritt zurück, befriedigt es doch nicht einmal die infantilen Bedürfnisse eines Publikums, das begierig lediglich nach schuldiger Run and Hide-Ware lechzt. Denn trotz seiner pompös ausgestellten Brutalität mitsamt den umher fliegenden Köpfen und sonstigen Extremitäten, ist "Pathfinder" nicht viel mehr als ein grausig langweiliges Stück Edelkitsch, das ausschließlich unter dem Vorzeichen einer Komödie unwiderrufliche Qualitäten aufweist.

Doch worum geht es überhaupt? Kurz gesagt: Um Legenden. Die eignen sich ja bekanntermaßen immer ganz gut, um den naturgemäß großzügigen Spielraum mit reichlich Eigen- interpretation zu füllen – je unkonkreter, desto besser. Demnach sollen die sagenumwobenen Nordmänner mit ihren gigantischen Drachenschiffen bereits rund 500 Jahre vor Kolumbus die amerikanischen Küsten heimgesucht haben. Die Eroberung scheitert zunächst – bei dem Überfall auf ein Indianerdorf bleibt eines der Wikingerkinder zurück. Erst 15 Jahre später überfallen sie unter Führung des brutalen Gunnar (Clancy Brown, der ähnliche Fummel bereits in "Highlander" tragen durfte) erneut die Wampanoag-Stämme und setzen den Beutezug in Nordamerika fort. Doch aus dem einstigen Kind ist ein entschlossener Kämpfer namens Ghost (Karl Urban, "The Lord of the Rings") geworden, der trotz seiner Hellhäutigkeit auf der Seite der Indianer kämpft. Wie es der Zufall so will, führt das zu einer Konfrontation mit dem eigenen Vater, jenem Anführer der monströsen Wikingerbande.

Über die rund 100 Minuten Spielzeit wird deshalb nun ausgiebig gejagt und gekämpft, sich hinter Trickfallen versteckt und auf den Feind gelauert, nur um aus dem Nichts, das diesen Film ausfüllt, möglichst viel stumpfsinnige Prügel zu generieren. So archaisch die beiden Parteien – Indianer und Wikinger – gezeichnet werden, so hölzern bewegen sich auch deren Mitglieder. Es ist fast schon so erstaunlich, wie ausdruckslos "Pathfinder" gespielt und inszeniert ist, dass man darüber zu grübeln beginnt, ob dessen Primitivität nicht gar als künstlerischer Ausdruck zu verstehen ist; sozusagen als Mittel zu dem Zwecke, die berichtete Zeit auch adäquat zu transportieren.

Das verstünde sich zwar kaum mit der Vergnüglichkeit, die der Film – ganz sicher unbeabsichtigt – bereitet, aber sei’s drum, bei einer derart amüsanten Schlachtpalette scheint alles erlaubt. Als Zuschauer wird man bei Nispel ja ohnehin nicht für voll genommen, da sollte man die Zeit, von der man beim Kinobesuch des "Pathfinder" reichlich hat, auch sinnvoll nutzen. Deshalb betrachtet man diese Mischung aus Horror, Action und Abenteuer besser nicht als Glied einer Kette, an der auch Filme wie John Milius’ "Conan the Barbarian" oder John McTiernans "The 13th Warrior" baumeln, sondern als heiteren Kostümfilm, in dem zwar alle ganz fürchterlich ernst und verbissen dreinschauen, der aber ganz heimlich auch über sich selbst schmunzeln muss.


10%