Irgendein Schurkenstaat im Nirgendwo, irgendein Diktator, den es auszuschalten und irgendeine hübsche Frau, die es zu retten gilt. Für diesen Job braucht es echte Helden, die Namen machen den Film. Als da wären: Sylvester Stallone, Jason Statham, Dolph Lundgren, Terry Crews, Jet Li, Randy Couture und Mickey Rourke. Und die treten an gegen: Eric Roberts, Steve Austin und Gary Daniels. Auch nicht schlecht. Und als Männer im Hintergrund: Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger. Die Liste derer, die hier fehlen, ist kürzer als jene, die letztlich dabei sind. Van Damme wollte nicht und Snipes ist die nächsten Jahre im Gefängnis ausgebucht. Potentielle Rest-Kandidaten fürs Sequel: Norris, Weathers, Seagal, The Rock, Dudikoff, Cena und – bitte – Cynthia Rothrock oder Brigitte Nielsen. Frauen können auch gut austeilen.
"Sie alle sind ja Überlebende ihres einstigen Star-Images.", schreibt Anke Westphal in der Berliner Zeitung. Das trifft es eigentlich ganz gut, diese Beschreibung der "Expendables", einer Söldnertruppe, rekrutiert aus einigen der prominentesten Gesichtern, die der Actionfilm in den letzten 30 Jahren so hervorgebracht hat. 'Gesichter' ist auch das Stichwort, gar nicht mal 'Körper'. Diese Begriffe ohnehin, Männer-, Macker-, Körperkino, die ganzen Formbeschreibungen, die versucht sind, den Actionfilm irgendwie fassen und kategorisieren zu können, spielen hier erst einmal keine Rolle. Denn "The Expendables" ist ein Film der gezeichneten Gesichter, aber auch einer der vergangenen Actionstars, die sich selbige hier zu wahren bemühen.
Klar sieht Stallone ein bisschen aus wie eine Drag Queen, das Gesicht ein einziges Bombenfeld aus Botox und Kajal. Klar auch, dass Lundgren nicht mehr ganz als sexy Universal Soldier durchgeht. Selbst der deutlich jüngere Jet Li ist ganz plötzlich sichtbar in die Jahre gekommen. Das ist schon ein echter Bunch alter Säcke hier, manche besser gealtert, manche kaum, manche undefinierbar. Das geht auch im Film nicht ohne Ironie, auch nicht ohne den ein oder anderen vielleicht doch etwas unwürdigen Witz. Über den zu kleinen Li oder den zu großen Lundgren, zum Beispiel. Aber die Dialoge sind dennoch der Knaller, und wenn Schwarzenegger reichlich augenzwinkernd anmerkt, dass er nun besseres zu tun habe, als in den Dschungel zum Spielen zu gehen, dann kommentiert sich der Film ausreichend clever selbst.
Zudem sind Stallones Eier hart genug, um sich und die Kollegen der alten Generation nicht als das neue heiße Ding verkaufen zu wollen. Er hat hier Alt- und Jungvolk des Genres zum nostalgischen Ballerkaffeekranz geladen, reicht das Zepter ganz uneitel auch an die neue Garde weiter und mag dennoch nicht auf den Führungsposten im kollektiven A-Action-Rambazamba verzichten. Ein fantastisches Konzept voll respektabler Wehmütig- und Versöhnlichkeit, und ein ziemlich großer Spaß obendrein. "The Expendables" ist zwar auch ein Film der verschenkten Möglichkeiten, weil er sich nicht hätte modernen ästhetischen Standards angleichen und einige der wunderbar rabiaten und druckvollen Actionszenen derart verschneiden müssen. Aber als inszenatorisches Übertalent hat Stallone sich ohnehin nie behauptet. Souverän gemacht und geradezu liebenswert selbstbezogen ist der Film allemal.
70% - erschienen bei den: 5 FILMFREUNDEN
"Sie alle sind ja Überlebende ihres einstigen Star-Images.", schreibt Anke Westphal in der Berliner Zeitung. Das trifft es eigentlich ganz gut, diese Beschreibung der "Expendables", einer Söldnertruppe, rekrutiert aus einigen der prominentesten Gesichtern, die der Actionfilm in den letzten 30 Jahren so hervorgebracht hat. 'Gesichter' ist auch das Stichwort, gar nicht mal 'Körper'. Diese Begriffe ohnehin, Männer-, Macker-, Körperkino, die ganzen Formbeschreibungen, die versucht sind, den Actionfilm irgendwie fassen und kategorisieren zu können, spielen hier erst einmal keine Rolle. Denn "The Expendables" ist ein Film der gezeichneten Gesichter, aber auch einer der vergangenen Actionstars, die sich selbige hier zu wahren bemühen.
Klar sieht Stallone ein bisschen aus wie eine Drag Queen, das Gesicht ein einziges Bombenfeld aus Botox und Kajal. Klar auch, dass Lundgren nicht mehr ganz als sexy Universal Soldier durchgeht. Selbst der deutlich jüngere Jet Li ist ganz plötzlich sichtbar in die Jahre gekommen. Das ist schon ein echter Bunch alter Säcke hier, manche besser gealtert, manche kaum, manche undefinierbar. Das geht auch im Film nicht ohne Ironie, auch nicht ohne den ein oder anderen vielleicht doch etwas unwürdigen Witz. Über den zu kleinen Li oder den zu großen Lundgren, zum Beispiel. Aber die Dialoge sind dennoch der Knaller, und wenn Schwarzenegger reichlich augenzwinkernd anmerkt, dass er nun besseres zu tun habe, als in den Dschungel zum Spielen zu gehen, dann kommentiert sich der Film ausreichend clever selbst.
Zudem sind Stallones Eier hart genug, um sich und die Kollegen der alten Generation nicht als das neue heiße Ding verkaufen zu wollen. Er hat hier Alt- und Jungvolk des Genres zum nostalgischen Ballerkaffeekranz geladen, reicht das Zepter ganz uneitel auch an die neue Garde weiter und mag dennoch nicht auf den Führungsposten im kollektiven A-Action-Rambazamba verzichten. Ein fantastisches Konzept voll respektabler Wehmütig- und Versöhnlichkeit, und ein ziemlich großer Spaß obendrein. "The Expendables" ist zwar auch ein Film der verschenkten Möglichkeiten, weil er sich nicht hätte modernen ästhetischen Standards angleichen und einige der wunderbar rabiaten und druckvollen Actionszenen derart verschneiden müssen. Aber als inszenatorisches Übertalent hat Stallone sich ohnehin nie behauptet. Souverän gemacht und geradezu liebenswert selbstbezogen ist der Film allemal.
70% - erschienen bei den: 5 FILMFREUNDEN