Nach den viel gescholtenen "Monuments Men" folgt nun binnen kurzer Zeit eine weitere im Studio Babelsberg gedrehte Hollywoodproduktion über das Dritte Reich. Genau wie George Clooneys Geschichtslustspiel ist auch "Die Bücherdiebin" eine Romanadaption. Und ähnlich wie der Berlinale-Flop 2014 leistet auch das WW2-Drama über ein kleines Adoptivmädchen der diesjährigen Oscar-Resterampe ordentlich Vorschub. [...]
weiterlesen
Posts mit dem Label Watson werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Watson werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
März 13, 2014
Februar 15, 2012
Kino: WAR HORSE [aka. Gefährten]
Erst die kunterbunte Comicadaption, dann das seriöse Oscarmaterial: Getreu seiner inoffiziellen Double-Feature-Philosophie hat Steven Spielberg im vergangenen Jahr wieder einmal zwei Filme gleichzeitig fertig gestellt. Nach "Die Abenteuer von Tim und Struppi" nun das "War Horse", vom deutschen Verleih in "Gefährten" umbenannt, die epische Geschichte eines wunderhübschen Pferdes auf Reisen. Da gibt’s die ganz großen Bilder, die ganz großen Emotionen – und Spielberg lässt noch einmal das alte Hollywood aufleben. [...]
Labels:
Cumberbatch,
Hiddleston,
Jeremy Irvine,
John Williams,
Kino,
Kross,
Mullan,
Niels Arestrup,
Spielberg,
Thewlis,
Watson

Juni 25, 2008
Kino: FIREFLIES IN THE GARDEN

"Fireflies in the Garden" ist das Langfilmdebüt von Dennis Lee. Der hat sogar schon einmal einen Kurzfilm-Oscar gewonnen. Und nicht nur, weil es sich um seine erste große Regiearbeit handelt, sondern der Film auch mit großen Stars glänzt, somit also schwierig zu produzieren gewesen sein dürfte, und vor allem zu großen Teilen autobiographisch verfasst ist, möchte man doch gnädig sein mit ihm. Obwohl hier nicht nur die Stars, sondern überhaupt alle glänzen. Das ist doch ein merklich schöner Film mit einem klaren visuellen Stil, der selbst das größte moralische Dilemma, die schrecklichsten Streitereien oder seelischen Abgründe in edle Schöner-Wohnen-Bilder hüllt. Und so wie "Fireflies in the Garden" ganz schön glatt, ganz schön perfekt, und – zugegeben – auch ganz schön bieder inszeniert ist, so ganz schön reibungs-, konturen- und makellos nichts sagend erzählt er auch seine Familientragödie.
Ganz sicher hat Lees emotionaler Eigenanteil ihm den Blick verstellt, wo er es doch vor lauter Sentimentalität versäumt, seinen Figuren den nötigen Feinschliff zu verpassen, ihnen nicht immer ausformulierte, sondern auch einmal subtile Dialoge zurechtzulegen und jeden komplexen Erzählansatz nicht immer aus Angst vor zu viel Komplexität vorschnell in Friedfertigkeit aufzulösen. "Fireflies in the Garden" fegt deshalb immer da vorbei, wo er gründlich hätte kehren müssen: Irritierend somit, dass der ausschlaggebende Auto- unfall im Film überhaupt keine wirkliche Rolle spielt, dass in Rückblenden eine inzestuöse Beziehung zwischen dem kleinen Michael und seiner Tante Jane angedeutet, von Drehbuch und Regie dann aber wieder panisch zerschlagen wird, und dass eine derart zerrüttelte Familie schließlich doch wieder ins Lot geraten kann, wenn sich alles nur von selbst fügt. So ist die alkoholabhängige Ehefrau von Michael am Schluss einfach trocken, schwanger und glücklich, Vater Charles besänftigt und plötzlich gar nicht mehr so böse – und "Fireflies in the Garden", Michaels Buch, in dem er die peinigende Familien- chronik verewigte, wird einfach ins Kaminfeuer verbannt.
"Fireflies in the Garden" ist mit seiner soften Melodramatik, seinen Schwimmübungen im Fahrwasser von "Ordinary People" bestimmt zweifellos gut gemeint, gut besetzt und gut gespielt, aber noch lange kein guter Film. Er hat seine Momente, seine wirklich guten Momente, wenn Lee Ver- gangenheit und Gegenwart elegant aneinandermontiert oder verwischen lässt, doch für ein packendes, tief greifendes Familienmelodram braucht es mehr als hübsches Handwerk. Aber wer weiß, womöglich packt der Film auch deshalb nie wirkliche Probleme an, weil er fest in der Mittelschicht seiner Durchschnittsfamilie verortet ist – und eine Durchschnitts- familie vielleicht auch nur durchschnittliche Probleme haben darf.
40% - erschienen bei: DAS MANIFEST
April 07, 2008
Zuletzt gesehen: PUNCH-DRUNK LOVE
Eine der schönsten, schrillsten, merkwürdigsten Liebesge- schichten des Kinos. Oder das Bekenntnis eines Wunderkinds: Nach zwei fast epischen, langen Ensemblefilmen das Antistatement "Punch-Drunk Love". P.T. Anderson inszeniert sein eigenes Gegenteil, einen Bruch mit der Erwartungs- haltung. Zwischen Absurdität und Surrealismus, David Lynch und Wes Anderson ist dies eine kleine, überschaubare Geschichte, 90 Minuten lang, mit festen Haupt- und Nebendarstellern. Fast schon böse in seinem Willen zur Gegenwehr, seiner Absage an Stringenz und Plausibilität, aber ungemein virtuos in Szene gesetzt. Und hier bleibt Anderson sich dann doch treu mit seiner beweglichen, schnellenden Kamera, dem unvermittelten Schnitt, dieser jazzigen, ungehobelten, alles überstrahlenden Musik als eigenen Charakter. Dieser überwältigenden Erzählung aus Sicht eines schrägen Adam Sandlers in seiner besten Rolle, dieser nahezu autistischen Form des Erzählens, diesem Einfühlen in die Wahrnehmung eines gestörten, liebenswerten Menschen. Und dabei ist "Punch-Drunk Love" nur eine Zwischenübung, die beängstigend ist in ihrer Hochwertigkeit: Selbst ein einfacher Gag hat bei Anderson schon das Niveau eines Fast- Meisterwerks.
Abonnieren
Posts (Atom)