Posts mit dem Label DeVito werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label DeVito werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

März 26, 2019

Kino: DUMBO (2019)

Das erste Drittel ist wunderschön, der Anfang ganz besonders. Für die aus Kino solcher Größenordnung nun endgültig verbannte Titelsequenz springt, wie im 1941 veröffentlichten Original, ein fahrender Zug ein, auf den Bilder von Handlung und Figuren projiziert werden, derweil Danny Elfman den anrollenden Karneval mit einer Ausgelassenheit begleitet, die Tim Burtons nicht gerade felliniesken Filmen jüngeren Datums fehlt. Und wenn der versehrte Kriegsheimkehrer Colin Farrell dem Zug zur großen Verunsicherung seiner am Bahnhof wartenden Kinder einarmig entsteigt, ist das einer der seltsam berührenden, von noch unbekannten Figuren ausgehenden Momente, wie sie Burton früher mühelos gelangen. In Edward Scissorhands hatte uns Avonberaterin Peg schon auf ihrer Seite, bevor sie das im Autorückspiegel erblickte Schloss mit dem schüchternen Bewohner zu inspizieren gedenkt. Vielleicht brennt man für Burton-Helden sofort oder eben nie. 

Einem schnell Feuer fangenden Publikum macht es seine Dumbo-Neuauflage somit leicht. Die Wiedervereinigung von Michael Keaton und Danny DeVito ist reine Bestechung, genauso wie Alan Arkins Besetzung (in Edward Scissorhands spielte er den treudoofen, geistig und räumlich immer leicht abwesenden Mittelklassevater), und bestechliche Fans der neuen Burton-Muse Eva Green gibt es wahrscheinlich ebenfalls reichlich (ich bin mir noch unsicher, ob aus der Zusammenarbeit eine Seelenverwandtschaft oder Altmännerromantik spricht). Die Figuren, vor allem DeVito als Anführer der liebenswerten Überlebenskünstler im Zirkus, bereiten großes Vergnügen, von der Meerjungfrau bis zum riesigen Gewichtheber lassen sie erahnen, dass Burton ein Herz fürs rastlose Milieu hat, wenn auch nicht unbedingt für den Zirkus an sich, sondern eine mit ihm verknüpfte Idee von Zweckgemeinschaft, die Ausgestoßenen eine Ersatzfamilie ermöglicht. 

Gestört, nämlich ins erzählerische Gleichgewicht gebracht, wird das Burton-Revival dann von seiner Titelfigur. Mit Dumbo bzw. der Dumbowerdung des fliegenden Elefanten kommen Plot und Dringlichkeit, akzelerierte Handlung und ausagierte Emotionen, An- wie Aussprachen und die alles überzuckernde Disney-Sahne in den Film. Ab der zweiten, neu gesponnenen Hälfte der Geschichte (die das lediglich 60 Minuten dauernde Original um einen Schauplatzwechsel und menschliche Antagonisten erweitert) scheint Burton dem Tempo machenden Script von Ehren Kruger hinterher zu inszenieren; sein eigentlich gut begründetes Desinteresse an Gradlinigkeit gibt er für die nicht sehr spannende Frage auf, ob Dumbo dem sinistren Besitzer eines Vergnügungsparks entkommen und seine ausrangierte Mutter finden wird (die in der Gruselattraktion des Parks haust, wo Burtons schauerromantische Prägung nur noch ein ästhetisch perpetuiertes Überbleibsel ist). 

Zum Disney-Konzern pflegte Burton bisher ein sympathisch ambivalentes Verhältnis. Jahrelang arbeitete er als Zeichner niedlicher Tiere in der Kunstschule CalArts, bevor das Studio die Kurzfilme Vincent und Frankenweenie produzieren und im Archiv verstauen ließ (der heute als Disney-Film beworbene Nightmare Before Christmas erschien 1993 über den Umweg von Tochtergesellschaft Touchstone). Für Alice im Wunderland, seiner Rückkehr ins Maushaus, stellte sich Burton 2010 wider besseres Wissen als Erfüllungsgehilfe zur Verfügung. Der Erfolg des Films zementierte einen wesentlichen Geschäftszweig der aktuellen Disney-Firmenpolitik, die das Studio durch Verengung seines allein mit Neuauflagen hauseigener Katalogtitel, Animationsfortsetzungen sowie Produkten der eingekauften Marken Star Wars und Marvel bestückten Programms zum einträglichsten Hollywoodunternehmen ohne ernstzunehmende Konkurrenz macht. 

Allenfalls oberflächlich hält Dumbo, der sich wie Alice im Wunderland als Realfilmversion eines Disney-Zeichentrickklassikers begreift, jener vorteilhaft-biographischen Lesart stand, die seine Erzählung vom kommerziell ausgebeuteten Elefanten mit Burtons eigenen Studioerfahrungen zusammenbringt. Tatsächlich reflektieren in der zweiten Hälfte des Films nicht die rigorose Vermarktung und der über Leichen gehende Erfolgsdruck eine dem Unternehmen ähnliche Kompromisslosigkeit, sondern verkörpert der Schlappohrenprotagonist selbst die zweifelsfrei affirmative Idee vom Disney-Branding. Als vermeintlicher Sonderling, der einen Nach- zum Vorteil wendet, bewegt sich Dumbo nur so lange auf Burton-Linie, wie er im Disney-Sinne anpassungs- und also marktfähig bleibt. Beschwippst von Rosaelefanten träumen darf der kleine Held 2019 deshalb nicht mehr. Burton musste die tollste Sequenz des Originalfilms gegen schnell verpuffende Seifenblasen eintauschen.

Juli 16, 2017

Batmans Rückkehr, die beste aller Comicverfilmungen

Vor heute genau 25 Jahren kam mit "Batmans Rückkehr" der vielleicht eigenwilligste Superheldenfilm überhaupt in die deutschen Kinos. Von der Radikalität eines Tim Burton könnten gegenwärtige Comicadaptionen kaum weiter entfernt sein.

weiterlesen

Dezember 26, 2010

Zuletzt gesehen: SOLITARY MAN

Konsequent auf Michael Douglas zugeschnittene Tragikomödie, der mit dieser prägnanten Altersrolle im revisionistischen Spätwerk angekommen ist. Douglas’ Figur, ein nicht altern wollender, notorischer und triebgesteuerter Betrüger mit Vorliebe für deutlich jüngere Frauen, lässt einige autobiographische Bezüge erahnen, während der Film auch ganz konkret Verbindungen zur Karriere des Schauspielers zieht, u.a. mit der Besetzung seines langjährigen Freundes Danny DeVito. Eine gewisse Affinität zum filmischen Schaffen von Douglas gereicht "Solitary Man" zum Vorteil, Anspielungen auf dessen unzählige Machorollen in diversen Erotikthrillern inklusive. Douglas spielt die Titelfigur zwar exzellent, wen die Geschichte eines abgehalfterten Womanizers bzw. den daran geknüpften Rückblick aufs eigene Werk allerdings angehen soll, bleibt Rezeptionssache. Mir hat’s hier etwas an Substanz und Wehmut gefehlt, der Film geht nicht wirklich ans Eingemachte und als Charakterstudie bleibt er dünn. Hübsch anzuschauen, vor allem wegen der guten Besetzung, aber auch allzu routiniert und zielsicher heruntergedreht. Und was beispielsweise "Gran Torino" für Clint Eastwood war, das möchte mit "Solitary Man" und Michael Douglas – so nebenbei – auch nicht recht funktionieren.


50%

August 21, 2010

Zuletzt gesehen: WISE GUYS (1986)

Brian De Palma fühlt sich in vielen Genres wohl, mit wechselhaftem Erfolg hat er sich neben Thrillern oder Kriegsfilmen auch immer wieder im Komödienfach versucht. Selbst das verbindet ihn noch mit seinem großen Vorbild Hitchcock, und vielleicht wäre De Palma mit seinen unterschiedlichen Stoffen, aber unverwechselbarem Stil im klassischen Studiosystem Hollywoods besser aufgehoben gewesen, um als Regisseur auch unbestritten zur oberen Kanonriege der Autorenfilmer zu zählen.?! "Wise Guys", der hierzulande unter den saudämlichen Titeln "Zwei Superpflaumen in der Unterwelt" und "Zwei ausgeschlafene Jungs" firmiert, ist eine formelhaft amüsante Mafiakomödie, bei der De Palma seine technischen Sperenzien zugunsten eines straighten Comedyplots spürbar herunterschraubt und die Show ganz den Blödeleien seiner Hauptdarsteller überlässt. Danny DeVito beweist erneut sein Talent als hervorragender Komiker mit exzellentem Timing, während der ein oder andere Drehbuchgag komplett in die Hose geht. Irgendwie ist das aber ein sehr sympathischer Film, ein bisschen doof, ein bisschen drüber, und ganz schön anarchisch.


60%

Juni 29, 2009

Retro: MARS ATTACKS! (1996)

Es ist wohl wirklich ein Alleinstellungsmerkmal, wenn die einzigen überlebenden Helden am Ende eines großen Science-Fiction-Katastrophenfilms aus Hollywood – zwei ehemalige Blackspoitation-Stars, ein schüchterner Junge vom Land, dessen etwas verrücktes Großmütterchen im Rollstuhl sowie die rebellische Tochter des US-Präsidenten – sich zum Schlussakkord des Tom Jones-Klassikers "It’s Not Unusual" vereinigen. Und das, obwohl all diese weniger bekannten Schauspieler (Lukas Haas und die damals noch milchgesichtige Natalie Portman) oder auch die in Vergessenheit geratenen Größen (Jim Brown, Pam Grier und Sylvia Sidney) in der Titelsequenz erst weit hinter namhaften Superstars genannt werden. Aber Tim Burtons Dekonstruktion der production values der Studios und ihrer Big Budget-Philosophie findet bereits auf Ebene des Castings und Umgangs mit den Figurenstereotypen des Genres statt. So finden die von A-Stars wie Jack Nicholson, Glenn Close, Michael J. Fox, Sarah Jessica Parker oder Pierce Brosnan mit großer Spielfreude, nein, Spielrage verkörperten eigentlichen Klischeetypen ein jähes Ende: Ob quotengeile TV-Reporter, wichtigtuerische Wissenschaftler oder die First Lady persönlich – sie alle werden vorzeitig aus dem auf einer Kaugummi-Sammelkartenserie der 60er Jahre basierenden Film verabschiedet und von den grünen Marsianern wahlweise mit Laserkanonen pulverisiert, oder auch in Einzelteile zerlegt und neu zusammengesetzt. Selbst der amerikanische Präsident, jene unantastbare Personifizierung von Rettung und Freiheit im Genre, wird nach einer rührend-dämlichen Ansprache vor den Invasoren mit einem symbolträchtigen "Dolchstoß" hinterrücks exekutiert.
 
Dieser spöttische Konventionsbruch folgt klar der subversiven Linie Burtons, die Spielregeln des Hollywoodkinos nur so lange zu befolgen, bis er sie mit seinem eigenen Verständnis von Ordnung zersetzen kann. Dass "Mars Attacks!", so amüsant und heiter er auch sein mag, als bitterböser Anti- Hollywoodfilm wirklich noch das 70 Millionen US-Dollar teure Produkt eines Major Studios sein soll, erscheint dabei fast absurd. Der Film belustigt sich mit überhöhter und dadurch vermutlich verschleiert erscheinender Absicht über die Klischees, Unarten und Absurditäten des Blockbusters und seiner Mainstream-Voraussetzungen, und zwar so scharfzüngig, unverhohlen und irrsinnig komisch, dass letztlich nur der kommerzielle Misserfolg die Möglichkeit einer solchen Chuzpe in eine nachvollziehbare Relation ordnen kann. Denn womöglich ist Burtons spielerische Abrechnung in ihrer eigentlichen Boshaftigkeit, anders als seine "Batman"-Filme beispielsweise, doch nicht mit einem Erfolg an den Kinokassen zu vereinbaren. "Mars Attacks!" wirkt wie eine konsequente Fortsetzung von "Ed Wood": Es scheint zumindest in Bezug auf die cheesy wirkenden spielzeugartigen Spezialeffekte ein wenig der Film, bei dem Burton sein Idol nicht mehr nur nachvollziehen, sondern selbst zu ihm werden möchte. Und bezeichnenderweise bilden genau diese beiden Regiearbeiten dessen einzige kommerzielle Flops.

Ein hingegen nur zu verständliches Verlustgeschäft, bedenkt man, zu welchem Zeitpunkt dieser Film produziert und zwischen welch ähnliche Produktionen er platziert wurde. Denn neben den anderen Hollywood-Hits von außerirdischen Invasionen, Naturkatastrophen und Weltuntergangsszenarien der sich Mitte der 90er Jahre neuer Beleibtheit erfreuenden Katastropheneventfilme – nun schließlich mit Hilfe beeindruckend realistischer Computertricks umgesetzt – muss ein so radikal gängige Schablonen umschiffender Grenzgänger wie "Mars Attacks!" zwangsläufig ins Abseits geraten. Nicht zuletzt selbstverständlich deshalb, weil sich all diese Filme noch stärker an die Gesetze ihrer Vorbilder aus den 50ern und 60ern halten, als diese selbst. Die nur augenscheinlich modifizierten Rassenklischees oder ideologischen Implikationen etwa, verortet in patriotischen Allmachtsfantasien, wurden in formelhaften Genre-Filmen wie "Independence Day", "Deep Impact" oder "Armageddon", aber irrtümlicherweise selbst in ausgestellten Parodien wie "Starship Troopers", fleißig reproduziert. Da mutet es seltsam prophetisch an, dass "Mars Attacks!" den Opfern seiner Seitenhiebe zeitlich einen Schritt voraus war: Burtons Sci-Fi-Satire erinnert heute an oben genannte Filme, die zu seiner Entstehungszeit mitunter jedoch noch gar nicht gedreht waren.

Insbesondere gegenüber Roland Emmerichs naiv-illusio- nistischem Patriotismusheuler "Independence Day" verhält sich "Mars Attacks!" wie ein bissig-böser Gegenentwurf. Ungefähr zeitgleich produziert, kam Burtons Film ein knappes halbes Jahr später in die US-Kinos. Ein Zeitraum, der denkbar eventuelle Detailkorrekturen, aber wohl kaum die Quasi-Nachstellung solch grundsätzlich identischer Set-Ups abdecken würde. Vielmehr scheint die Ähnlichkeit zwischen den Filmen hinsichtlich bestimmter Klischees Burtons Akribie geschuldet, gezielt Standardsituationen und entsprechende zugehörige Figurentypen getreu der Tradition des Genres so zu entwerfen, wie das wohl auch ein konventioneller, bekannten Mustern folgender Hollywood-Blockbuster der Marke "Independence Day" tun würde. Man darf also mutmaßen, dass Burton mit der zunächst frappierenden Ähnlichkeit ganz genau ins Schwarze getroffen und den hurrapatriotischen Emmerich-Eventfilm damit still und leise der Lächerlichkeit preisgegeben hat. Denn natürlich verlässt sich dieser bis zum reaktionären Schluss auf die Standard-Topoi, während "Mars Attacks!" ebendiese konsequent gegen den Strich bürstet.

So ist das Militär bei Burtons Alien-Apokalypse nicht rettende Instanz, sondern ein Hort größenwahnsinniger Kriegs- wüteriche, die sich groß und mächtig fühlen, von den Marsianern aber einfach nur geschrumpft und platt getreten werden. Die Medien werden nicht von Figuren repräsentiert, die als Identifikation stiftende Vermittler zwischen Filmgeschehen und Publikum agieren (in "Independence Day" spielt Jeff Goldblum einen sympathischen agilen Techniker), sondern eher von egozentrischen und weltfremden Spießern dominiert, mit denen es Burton besonders schlecht meint. Der US-Präsident, bei Emmerich Initiator einer neuen humanistischen Kraft und nicht darum verlegen, sich im Kampf gegen die aggressiven Außerirdischen sogar persönlich ans Steuer des Düsenjets zu begeben, wird hier von Jack Nicholson als verwirrter, dummer Taugenichts gespielt und, wie bereits beschrieben, besonders geistreich aus dem Weg geräumt. Zum großen Finale schließlich feiert Burton erneut den Sieg der (Genre-)Außenseiter über die Machtmenschen und Strahlehelden, wenn ein unscheinbarer Farmerjunge und seine etwas verrückte Großmutter die Marsianer mit uramerikanischer Countrymusik besiegen. Indem Burton mit "Mars Attacks!" ganz einfach alles vermeidet, was in dieser Genre-Größenordnung wohl als eigentlich unvermeidlich gilt, nimmt er ein weiteres Mal die Mechanismen seines eigenen Funktionssystems auseinander. Die daraus gefertigte Neuzusammensetzung ist nicht nur konsequent und köstlich und klug, sondern auch wichtig: Burtons Erneuerungsversuche am amerikanischen Hollywood-Mainstream scheinen ganz einfach unabdingbar. Und von großem Wert.


80%

  • Breskin, David (1992): Tim Burton. In: Inner Views. Filmmakers in Conversation, New York: Da Capo Press 1997, S. 321-364
  • Merschmann, Helmut (2000): Tim Burton, Berlin: Bertz
  • Rauscher, Andreas (2000): Die dunkle Seite von Disneyland. Die Filme von Tim Burton. In: Stiglegger, Marcus (Hrsg.): Splitter im Gewebe. Filmemacher zwischen Autorenfilm und Mainstreamkino, Mainz: Bender 2000, S. 264-285

April 09, 2008

DVD: THE GOOD NIGHT

Musiker Gary (Martin Freeman) steckt in der Lebenskrise: Seine Beziehung läuft schlecht, Freundin Dora (Gwyneth Paltrow) langweilt ihn und beruflich liegen die letzten Erfolge lang zurück, während sein bester Freund Paul (Simon Pegg) Karriere zu machen scheint. Es könnte schlechter nicht laufen – bis Gary von einer mysteriösen Frau träumt. Jede Nacht erscheint ihm Anna (Penélope Cruz) im Schlaf, bei der er sich geborgen und verstanden fühlt. Um mehr über Träume zu erfahren, wendet er sich an den seltsamen Lebensberater Mel (Danny DeVito) – mehr oder weniger ergebnislos. Nur zufällig entdeckt er über eine Plakatwerbung schließlich, dass Anna tatsächlich existiert. Mithilfe von Paul gelingt es ihm, die buchstäbliche Frau seiner Träume kennen zu lernen, während Dora sich mehr und mehr von ihm entfremdet.

Eine einzige (Selbst-)Gefälligkeit von Film. Regisseur Jake Paltrow, Familie und Freunde kommen hier zusammen, um lustigen Kollektivunfug zu treiben. Das heißt im Falle von "The Good Night" eine Loser-Komödie, die in halbernsten Duselig- keiten schwelgt und sich womöglich als leichtfüßig- sympathische Großstadtgeschichte versteht. Doch dieser gähnend langweilige Fantasy-Liebesfilm ist vor allem eins: unglaublich trist. Wie man so viele nette Gesichter zu derartigem Nichtstun verdammen kann, ist wahrlich erstaunlich. Sogar der per se urkomische Simon Pegg muss eine derart doofe Arschloch-Type mimen, dass selbst er der unangenehmen Figur nur wenige Momente abgewinnen kann, ganz zu schweigen von Martin Freeman, der hier als Sympathieträger fungieren soll, aber eine widerlich aufgeblasene und selbstgerechte Figur spielt. Dieser Film besteht ausschließlich aus nichts sagendem Gelaber, schrecklich öden Heteroattitüden und unausgearbeiteten Charaktermodellen. Diese umgibt ein Hauch von nichts als Drehbuch, dem eine uninspirierte Regie hinterher jagt. "The Good Night" langweilt sich dabei so sehr, dass er während seiner eigenen Spielzeit einschläft und sich selbst versäumt. Und da hat er nix verpasst – bitte unbedingt meiden, trotz Starbesetzung.


25%

Januar 02, 2007

Retro: BATMAN RETURNS (1992)

Hier stand mal ein Text. Aus gutem Grund tut er das nicht mehr.