Der gebürtige Mainzer Ludwig Berger, heute vor allem bekannt für den "Walzerkrieg", die Co-Regie des 1940er "The Thief of Bagdad" und seine Verdienste beim deutschen Fernsehspiel der 50er und 60er Jahre, inszenierte "Somewhere in the Netherlands" nach seiner Emigration in, ja nun, den Niederlanden. Schon im Vorspann freibrüstig als Mobilisierungswerk gepriesen, erschien der Film einen Monat vor Beginn der deutschen Besatzung und wurde von den Nazis umgehend verboten (Interesse an einem Kinobesuch also selbstredend geweckt). Als Mischung aus Rekrutierungsfilm für Männer und banalem Unterhaltungsstück für Frauen, so steht es zumindest, wenn auch weitaus euphemistischer, im Programmtext der Berlinale-Retrospektive "The Weimar Touch", ist "Somewhere in the Netherlands" vor allem endlos träge und ungeheuer stumpfsinnig. Der zur Marine einberufene männliche Protagonist schwärmt von gebärfreudigen daheim gebliebenen Müttern, seine Kameraden wiederum betonen den Reiz der eigenen Unterschiedlichkeit, so ja im Krieg Männer aus den unterschiedlichsten Schichten zusammenkämen und vereint seien. Das ist historisch alles nachvollziehbar und begründet, aber auch sterbenslangweilig – zweckdienliche Kunst eben, weitgehend wertlos.
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