Februar 13, 2013

Berlinale 2013: PROMISED LAND

Ein, selbstredend, ausnahmslos gut gemeintes Stück Gesinnungskino aus dem populärpolitischen Lager Unterhaltungsfilm schaffender Denker (vgl. Clooney et al., notorisch flache Relevanzfilme wie "Syriana", "Good Night, And Good Luck" oder "The Ides of March"), das von der Gewissenlosigkeit eines Erdgasunternehmens erzählt und seine aufrechte Position in dieser Angelegenheit mit keinem Bild verschweigt. Irgendetwas über den Zustand der USA wird dort jeder herauslesen können, die großen Worte von den Finanzen und den Krisen und den sozialen Scheren, so gleichermaßen korrekt wie arbiträr genug haben die beiden Hauptdarsteller Matt Damon und John Krasinski ihr massiv unterkomplexes Drehbuch dann gewiss schon gefertigt. Natürlich möchte man das, auch aus grundsätzlicher Sympathie zur Damon-Clique und besonders Regisseur Gus Van Sant, ehrenwert finden – mitreißend, unterhaltsam, gewieft ist "Promised Land" allemal – und den filmisch konventionellen Einheitsbrei dem guten Zweck zuliebe runterwürgen. Tut nicht weh, aber bringt einen auch keinen Schritt voran. Immerhin: Damon hat der großartigen Frances McDormand ein paar schöne Momente und Sätze geschrieben. Van Sant hingegen, der sich mit seiner bei Cinephilen feuchte Hosen garantierenden Experimentalphase um die so genannte Trilogie des Todes einst radikal von Wischiwaschi-Filmen wie diesem hier zu emanzipieren wusste, hat sich mit der konfektionsartig umgesetzten Auftragsarbeit seines "Good Will Hunting"-Buddies keinen Gefallen getan. 


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