La la la-la la la, sing a happy song – so beginnt er, der Schlumpfwahnsinn. Die blauen Pilzhüttenbewohner des Belgiers Pierre Culliford alias Peyo haben sich in Comics, Liedgesängen und der amerikanischen Zeichentrickserie durch die ganze Welt geschlumpft. Über 50 Jahre begeisterten die Schtroumpfs, so sie eigentlich heißen, Groß und Klein – und wohl ein jeder hielt sie schon in Form winziger Hartgummifiguren in der Hand.
Hierzulande gelang es nicht zuletzt Vader Abraham und seiner irritierend erfolgreichen Hitsingle ("Sagt mal, von wo kommt ihr denn her? – Aus Schlumpfhausen, bitte sehr!"), die kleinen Mützenträger im kollektiven Bewusstsein zu verankern, dicht gefolgt von nicht minder kuriosen Techno-Liedchen. Nach diversen Lizenzschwierigkeiten und Startverschiebungen wollen die Schlümpfe jetzt in einer Mischung aus CGI- und Realfilm die Leinwand erobern – als Familienkomödie, klar.
Da Comickreaturen im Kino nicht selten aus ihrem phantastischen Kontext gerissen und in unsere Welt gebracht, zumindest aber mit menschlichen Sidekicks kombiniert werden müssen (siehe "TMNT" oder "Garfield") spielt der neue Schlümpfe-Film nicht im heimeligen Pilzdorf, sondern kurioserweise in New York. Dorthin verschlägt es Papa Schlumpf und Co., als sie auf der Flucht vor dem hinterlistigen Hexenmeister Gargamel (Hank Azaria) und dessen Kater Azrael durch ein magisches Portal gelangen.
Die unschön computeranimierten Däumlinge purzeln direkt in den Central Park, und ihr Widersacher ist ihnen natürlich geradewegs auf der Spur. Schlumpf sei Dank finden die blauen Quälgeister Schutz bei einem Werbefachmann (HIMYM-Star Neil Patrick Harris, nun also einer der ganz wenigen offen schwulen Schauspieler, die im Kino noch als heterosexuell durchgehen dürfen) und seiner schwangeren Verlobten, die ihnen bei der Reise zurück ins Verwunschene Land behilflich sein wollen.
Das bereits mit dieser aufs Simpelste herunter gebrochenen Prämisse stark überforderte Drehbuch lässt fortan keine Gelegenheit aus, den vermeintlichen Kulturcrash mit zotigen Schwachsinnswitzen und aalglattem Windelweichhumor anzureichern. Da knallt dann irgendein Schlumpf gegen den anderen, weil ihm die Mütze zu tief ins Gesicht hängt, oder rammt (der nur noch halbböse) Gargamel einen fahrenden Bus. Diese Anhäufung langbärtigster Bananenschalengags muss 100 Minuten Schlumpf-Spaß decken, und die Kinnings, die sollen’s lieben.
Die Kinoversion der "Schlümpfe" ist leider eine ziemliche Zumutung, was angesichts ihres Potenzials und der zumindest noch leicht niedlichen Trailer im Vorfeld doch ein wenig überrascht. Dass man die winzigen Racker derart leb- und lieblos zu einem keimfreien Kleinkinderabenteuer adaptieren, ihnen jeden Charme und jede (versteckte) Derbheit rauben würde, war so nun wahrlich nicht absehbar und dürfte zumindest die Fans (sofern es hiernach überhaupt noch welche geben sollte) enttäuschen.
Von einer einzigen gewitzten Anspielung zu Beginn des Films abgesehen, bei der Gargamel schnippisch auf die unterrepräsentierten weiblichen Schlümpfe hinweist, ist das alles nur ein ätzend harmloser, einschläfernder Nonsens. Von A bis Z formelhaft abgewickeltes Family-Entertainment, frei von jedweder Ambition und einfallslos heruntergespult vom "Scooby Doo"-Regisseur und Auftragsfilmer Raja Gosnell, der sich ein ums andere Mal als Spezialist für konsequente Franchise-Verwurstung und müde Späße erweist.
Das alles ist schon erst recht gar nicht damit zu entschuldigen, dass "Die Schlümpfe" ja für Kinder gedacht sei. Diese nämlich werden so penetrant mit US-familienfilmtypischen Ansprachen, allerschlimmstem Versöhnungskitsch und moralinsauren Belehrungen übergossen, dass man jüngere Zuschauer sogar eher noch vor dem verlogenen Friede-Freude-Eierkuchen-Unfug schützen sollte. Da der Film die Verblödungsgrenze weit unten ansetzt, muss man ihn schlussendlich sogar als bevormundend missverstehen – und das kann ja nun garantiert nicht im Interesse der kleinen sein.
Über so viel Ärgernis möchte man dann schon gar nicht mehr fragen, warum der Film den Handlungsort des Comics bzw. der Trickserie in den Big Apple verlegt, um damit das ja eigentlich so reizvolle Prinzip einer geschlossenen Schlumpfgesellschaft hinter sich zu lassen. Aber womöglich geben sowohl der unverhältnismäßige Einsatz schrecklich doofer Popsongs, als auch ein Übermaß an Product Placement darauf eine ziemlich klare Antwort: Hauptsache Ausverkauf.
20% - erschienen bei: gamona
Hierzulande gelang es nicht zuletzt Vader Abraham und seiner irritierend erfolgreichen Hitsingle ("Sagt mal, von wo kommt ihr denn her? – Aus Schlumpfhausen, bitte sehr!"), die kleinen Mützenträger im kollektiven Bewusstsein zu verankern, dicht gefolgt von nicht minder kuriosen Techno-Liedchen. Nach diversen Lizenzschwierigkeiten und Startverschiebungen wollen die Schlümpfe jetzt in einer Mischung aus CGI- und Realfilm die Leinwand erobern – als Familienkomödie, klar.
Da Comickreaturen im Kino nicht selten aus ihrem phantastischen Kontext gerissen und in unsere Welt gebracht, zumindest aber mit menschlichen Sidekicks kombiniert werden müssen (siehe "TMNT" oder "Garfield") spielt der neue Schlümpfe-Film nicht im heimeligen Pilzdorf, sondern kurioserweise in New York. Dorthin verschlägt es Papa Schlumpf und Co., als sie auf der Flucht vor dem hinterlistigen Hexenmeister Gargamel (Hank Azaria) und dessen Kater Azrael durch ein magisches Portal gelangen.
Die unschön computeranimierten Däumlinge purzeln direkt in den Central Park, und ihr Widersacher ist ihnen natürlich geradewegs auf der Spur. Schlumpf sei Dank finden die blauen Quälgeister Schutz bei einem Werbefachmann (HIMYM-Star Neil Patrick Harris, nun also einer der ganz wenigen offen schwulen Schauspieler, die im Kino noch als heterosexuell durchgehen dürfen) und seiner schwangeren Verlobten, die ihnen bei der Reise zurück ins Verwunschene Land behilflich sein wollen.
Das bereits mit dieser aufs Simpelste herunter gebrochenen Prämisse stark überforderte Drehbuch lässt fortan keine Gelegenheit aus, den vermeintlichen Kulturcrash mit zotigen Schwachsinnswitzen und aalglattem Windelweichhumor anzureichern. Da knallt dann irgendein Schlumpf gegen den anderen, weil ihm die Mütze zu tief ins Gesicht hängt, oder rammt (der nur noch halbböse) Gargamel einen fahrenden Bus. Diese Anhäufung langbärtigster Bananenschalengags muss 100 Minuten Schlumpf-Spaß decken, und die Kinnings, die sollen’s lieben.
Die Kinoversion der "Schlümpfe" ist leider eine ziemliche Zumutung, was angesichts ihres Potenzials und der zumindest noch leicht niedlichen Trailer im Vorfeld doch ein wenig überrascht. Dass man die winzigen Racker derart leb- und lieblos zu einem keimfreien Kleinkinderabenteuer adaptieren, ihnen jeden Charme und jede (versteckte) Derbheit rauben würde, war so nun wahrlich nicht absehbar und dürfte zumindest die Fans (sofern es hiernach überhaupt noch welche geben sollte) enttäuschen.
Von einer einzigen gewitzten Anspielung zu Beginn des Films abgesehen, bei der Gargamel schnippisch auf die unterrepräsentierten weiblichen Schlümpfe hinweist, ist das alles nur ein ätzend harmloser, einschläfernder Nonsens. Von A bis Z formelhaft abgewickeltes Family-Entertainment, frei von jedweder Ambition und einfallslos heruntergespult vom "Scooby Doo"-Regisseur und Auftragsfilmer Raja Gosnell, der sich ein ums andere Mal als Spezialist für konsequente Franchise-Verwurstung und müde Späße erweist.
Das alles ist schon erst recht gar nicht damit zu entschuldigen, dass "Die Schlümpfe" ja für Kinder gedacht sei. Diese nämlich werden so penetrant mit US-familienfilmtypischen Ansprachen, allerschlimmstem Versöhnungskitsch und moralinsauren Belehrungen übergossen, dass man jüngere Zuschauer sogar eher noch vor dem verlogenen Friede-Freude-Eierkuchen-Unfug schützen sollte. Da der Film die Verblödungsgrenze weit unten ansetzt, muss man ihn schlussendlich sogar als bevormundend missverstehen – und das kann ja nun garantiert nicht im Interesse der kleinen sein.
Über so viel Ärgernis möchte man dann schon gar nicht mehr fragen, warum der Film den Handlungsort des Comics bzw. der Trickserie in den Big Apple verlegt, um damit das ja eigentlich so reizvolle Prinzip einer geschlossenen Schlumpfgesellschaft hinter sich zu lassen. Aber womöglich geben sowohl der unverhältnismäßige Einsatz schrecklich doofer Popsongs, als auch ein Übermaß an Product Placement darauf eine ziemlich klare Antwort: Hauptsache Ausverkauf.
20% - erschienen bei: gamona