25 Jahre lang war "Opera" hierzulande lediglich in einer verstümmelten und trotzdem nur eingeschränkt verfügbaren Version zu sehen. Jetzt erscheint Dario Argentos Meisterwerk erstmals ungeschnitten und neu geprüft im Mediabook auf DVD und Blu-ray.
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November 27, 2015
September 07, 2015
Zum 75. Geburtstag von Dario Argento
Er entwickelte die Geschichte zum Westernklassiker "Spiel mir das Lied vom Tod" und verhalf dem italienischen Horrorkino mit Filmen wie "Suspiria" oder "Profondo Rosso" zu internationalem Ruhm. Jetzt feiert Dario Argento seinen 75. Geburtstag.
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April 03, 2013
Zuletzt gesehen: DRACULA (3D) (2012)
Nicht weniger lästig als die jüngeren hämischen Schmähungen seines Spätwerks sind ganz selbstverständlich vereinzelte Versuche cinephil verstrahlter Himmelsstürmer, Dario Argentos Filme seit der Jahrtausendwende auf ein früheren Werkshöhepunkten gegenüber identisches (Rezeptions-) Niveau zu drücken. Wer etwa dessen Mütter-Trilogie mit "La terza madre" adäquat abgeschlossen sieht, wer keinerlei gestalterische Verluste, künstlerische Erschöpfung oder ästhetische Agonie im Argento-Schaffen neuen Datums finden kann, der mag auch via "Dracula (3D)" eine vereinheitlichende Brücke stabiler Auteurismus-Qualitäten schlagen wollen. Bewunderer der (gegenwärtig leider nur theoretischen) Argento-Fertigkeiten mit intakten Sinnesorganen dürften dieses Deliriumserzeugnis bestenfalls noch schulterzuckend aussitzen, nicht mal mehr stöhnen über die an 90er-Jahre-Amateurquatsch aus dem Hause Schnaas/Rose/Ittenbach gemahnende Bildsprache, die einfältige Mise-en-scène, die saft- und kraftlose Plan-von-nix-Bearbeitung des Stoffes. Nicht einmal zum abschätzigen debilen Entertainment will diese Illustration eines künstlerischen Tiefstpunktes taugen, deren Spurensuche nach zumindest ideell interessanten Anknüpfungspunkten einstiger Schöpferkraft Dario Argentos schon nicht mal mehr im Sande verläuft. Sondern irgendwo im knallig eingefärbten Waldloch, in dem Thomas Kretschmanns Graf Dracula als riesige CGI-Heuschrecke ihre Runden hüpft.
10%
August 01, 2011
Zuletzt gesehen: 4 MOSCHE DI VELLUTO GRIGIO [Four Flies on Grey Velvet]

40%
Juli 19, 2011
Zuletzt gesehen: IL GATTO A NOVE CODE [The Cat o' Nine Tails / Die neunschwänzige Katze]

70%
Juli 18, 2011
Zuletzt gesehen: L'UCCELLO DALLE PIUME DI CRISTALLO [The Bird with the Crystal Plumage]

70%
Labels:
Adorf,
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Renato Romano,
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Suzy Kendall

Juli 15, 2011
Zuletzt gesehen: Sommerloch-Shorties Vol. 1
Kaboom
Eine Nachwehe von Gregg Arakis Teenage Apocalypse Trilogy, vollgepumpt mit adoleszentem Firlefanz und Richard-Kelly-verblödeten Lynch-Echos. Von Anfang bis Ende nervig, abgedroschen und peinlich, und in seiner abgehangenen Post-Grunge-90er-Positur nicht einmal rührig. Weiterhin bleibt "Mysterious Skin" ein gesonderter Geistesblitz im Araki-Schaffen. - 20%
Don't Go Breaking My Heart
Rundum schöne und profane Dreiecksgeschichte von Johnnie To und Wai Ka-Fai, in der zwei von unterschiedlichen Karrieretiefpunkten geplagte Geschäftsmänner um die Gunst einer zuckersüßen Büroangestellten buhlen. Im übersteigerten Testosteronduell der Kontrahenten werden die womöglich unwahrscheinlichsten Liebesbeweise der Filmgeschichte aufgefahren - mit leichter Verspätung hat die Weltwirt- schaftskrise also auch die Romantic Comedy erreicht. - 50%
Giallo
Ein Meta-Killerkonzept (Adrien Brody... Byron Deidra... hui!), an Taxis geheftete Kameras, grüngelbes Color Grading, Folterporno-Einlagen und Musik von Timo-Rose-Komponist Marco Werba - Dario Argento is back on track! "Giallo" (Lüge) aber ist doppelt so gut wie "La Terza Madre", also gibt's 2 von 10 Fleischermesserchen für Argentos vorerst teuersten Film. - 25%
Confessions
"Rashōmon" meets "Battle Royale". Überinszeniert in jedem Bild, mit ergreifender Hingabe zum schwülstigen Stil und durchsetzt von beachtlichem Zynismus. Leider ein wenig zugekleistert mit verschmierten Symbolen und abgeschabten Werbeclip-Bildern, nichtsdestotrotz einer der interessantesten Filme des Jahres. - 60%
Harry Potter and the Deathly Hallows: Part 2
Besser immerhin als der schnarchige Campingausflug des Vorgängers, aber Dank David Yates' ideenloser Buchseiten- verwurstung nach wie vor nur leidlich interessant. Ein unterm Strich eher spektakelfreier und wenig emotionaler Schlussakt streng nach Produzentenplan, mit dem die anfangs noch recht schönen, später hingegen nur noch brav-langweiligen Harry-Potter-Kinofilme ihr verdientes Ende finden. - 40%
Dezember 15, 2008
Zuletzt gesehen: LA TERZA MADRE

15%
November 28, 2007
TV: DURCH DIE NACHT MIT...
Die mit dem Grimme-Preis ausgezeichnete Arte-Reihe ist ja längst kein Geheimtipp mehr. Und nachdem sich bereits allerlei illustre Gestalten aus den verschiedensten Kulturbereichen begegnet sind, sollen nun auch Asia Argento und Joe Coleman unter der Regie von unserem Jörg Buttgereit eine gemeinsame Nacht vor der Kamera verbringen. Beide sind zweifellos Multitalente: Während erstere kaum vorgestellt werden muss – als Tochter von Kinovirtuose Dario wurde Asia zunächst mit Filmen wie "Trauma" und später durch "XXX" oder "Land of the Dead" einem größeren Publikum bekannt –, sei zu Joe Coleman nur gesagt, dass er über ein ausgiebiges Archiv höchst eigenwilliger Ausstellungsstücke verfügt, und sich vor allem als "Outsider-Artist" versteht. Das umfasst im Genauerem u.a. obskure Bilder, inspiriert von bekannten Serienmördern, und kuriose Live-Shows, bei denen schon einmal diversen Kleintieren das Köpfchen abgebissen wurde. Kein Wunder also, dass der gemeinsame Nenner bei Marilyn Manson anfängt – und irgendwo mit "Scarlet Diva" aufhört. In diesem Film nämlich – ein Ausschnitt belegt es erinnernd – hatte Asia dem stattlich gekleideten Joe bereits eine Rolle verpasst, die beiden sind sich also keinesfalls fremd. Tatsächlich sogar könnte die Chemie kaum besser sein. Und das ist eine günstige Voraussetzung für 50 amüsante, bizarre, höchst unterhaltsame Minuten, auch wenn mitunter jegliches Konfliktpotential anderer Ausgaben der Reihe dem vorprogrammiert friedvollen Miteinander weichen muss. Die angepeilten Stationen reichen vom alten Jahrmarkt auf Coney Island samt Holzachterbahn und echter Freakshow bis zu einem Besuch beim Performance-Künstler David Blaine, angereichert mit zahlreichen wunderbaren Konversationen und Lebensweisheiten ("What’s much scarier than death is life."). In ihren Zwischentönen ist die Episode ebenso interessant wie lehrreich, während der Blick ins New Yorker Nachtleben wie immer ganz beiläufig zum ungemein nuancierten Stadtportrait gerät. Spätestens wenn beider Blick in den Trinkkelch so tief ausfällt, dass nur noch hemmungsloses Herumalbern möglich scheint, weiß der Zuschauer: Auch das ist eine weitere unverzichtbare Stunde TV-Kultur.
erschienen in: DEADLINE #6/07
Dezember 16, 2006
TV: MOH #6 - PELTS

Dario Argento hat es sich ebenfalls nicht nehmen lassen, auch ein zweites Mal die gesellige Runde der "Masters of Horror" zu beehren. Nach "Jennifer", einer freizügigen wie unangenehm intensiven Liebesgeschichte, die letztlich nur an ihrer Vorhersehbarkeit krankte, wagt sich der italienische Regisseur, der in den letzten Jahren kaum noch Nennenswertes auf die Genregemeinde losgelassen hat, an eine schwarzhumorige Parabel, die nicht nur ausnehmend brutal geriet, sondern auch schwer unterhaltsam ist. Dabei lebt die insgesamt sehr amüsante Episode von ihrer unbemühten Leichtigkeit, Argento möchte wohl niemandem etwas beweisen (obwohl er das durchaus müsste) und schickt seine spielfreudigen Akteure mit sicherer Hand ins Verderben, ohne sich durch das TV-Format stilistisch einengen zu lassen. Meat Loaf ist vorzüglich in der Rolle als brüskierter Pelzhändler, ebenso wie auch B-Film-Legende John Saxon schnell vergessen lässt, dass formale Gruselstimmung und der Einsatz extremer Splatterszenen weit über dem stehen, was da inhaltlich eigentlich erzählt werden soll – als bissige Abrechnung mit dem Schrecken aller Tierschützer eignet sich "Pelts" vorzüglich.
65%
November 09, 2006
Retro: SUSPIRIA (1976)

Etwas so derart Bizarres, konsequent Fantasievolles hatte das Genre bis dato nicht kennen wollen, "Suspiria" ist ein Film ganz ohne seinesgleichen, bricht konsequent mit den Erwartungen des Publikums. Unmittelbar und ohne erkennbare Struktur findet es sich in einem stilisierten Alptraum wider, aus dem kein Erwachen möglich scheint. Suzy Benyon (Jessica Harper, "Phantom of the Paradise") ist darin Marionette und Führungsfigur zugleich, sie scheint den okkulten Kräften ihres Umfeldes ausgeliefert und bildet dennoch den für den Zuschauer einzig greifbaren Charakter, der die Handlung bestimmt.
Die junge Frau erscheint wie eine moderne Alice im Wunderland, bei der eine unheilvolle Begegnung auf die nächste folgt, doch Argentos Zauber und Magie manifestieren sich nicht in bunt-fröhlichen und lebendig wirkenden, sondern surrealistisch-bedrohlichen Bildern aus Gewalt und Terror: Messer, die tief in das Fleisch der Opfer eindringen (eine der wenigen Verbindungen zum vorherigen Sujet des Regisseurs), Hunde, die ihre Besitzer zerfleischen, Angriffe durch Fledermäuse und Insekten. Das Wunderland kehrt sich zu einem labyrinthischen Schreckenshort um, aus dem es nur dann ein Entrinnen geben kann, wenn das Grauen erkannt und besiegt wird.
Dieses Grauen bleibt lange gesichtslos. Es ist omnipräsent in den langen Gängen und Sälen, wenn Türen knarren, Fenster sich öffnen, der Wind zischt. Wie in einem expressionistischen Gemälde, das sich verselbstständigt hat, scheint diese Welt des Verschrobenen – die der Film nur in wenigen kurzen Szenen verlassen wird – ein Eigenleben zu führen. Erinnerungen an Roman Polanskis "Rosemary’s Baby" rufen sowohl Teile der Musikuntermalung, als auch atmosphärische Gestaltungsmittel hervor.
Unterstrichen wird die suggestive Rauschwirkung des Films durch ausgeklügelte technische Mittel, die in ihrem stellenweise aufdringlichen Erscheinen den Zuschauer regel- recht penetrieren. Dazu trägt neben den psychedelischen, schrillen Klängen der Band Goblin, die unter Fans vor allem auch für ihre Musik zu George A. Romeros "Dawn of the Dead" verehrt wird, in erster Linie die brillante Farbdramaturgie des Kameramannes Luciano Tovoli bei. Wie dieser es versteht, die von Argento gewünschte Trennung der Farben Blau, Gelb und Rot (Weiß kennzeichnet darüber hinaus zusätzlich die Unbeflecktheit der Heldin) als Ausdruck bedrohlicher Signale umzusetzen, und diese in einen Zusammenhang mit Verweisen und situativen Widererkennungseffekten zu bringen, das ist ebenso verstörend wie faszinierend und eines der Markenzeichen von "Suspiria".
Es ließe sich deshalb kaum leugnen, dass Argento sich völlig seiner formalen Energie für die visuelle Ausgestaltung des unbekannten Schreckens widmet, und seine prinzipiell banale Handlung – wie auch die nur grob angerissenen Figuren – dieser unterordnet. Das ist aber weniger ein Hinweis auf die Oberflächlichkeit des Erzählers, als eine Bestätigung seiner handwerklichen Qualitäten. Tatsächlich wird das Geschehen ausschließlich über die filmischen Mittel vorangetrieben, das Märchenhafte, Sinnliche dieser Farben, das Berechnende in der Ausstattung bilden die dramaturgische Dichte des Films – Argentos ungewöhnlicher, aber durchaus legitimer Stil. Dass die somit evozierte Künstlichkeit die Distanz des Zuschauers vergrößere – und damit zugleich die Spannung verdränge – mag ein bedauerlicher Nebeneffekt sein, dessen Bedeutung und Relevanz jedoch ganz und gar dem Rezipienten überlassen sei.
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