Nachdem die "Natalie"-Vorgänger mit Endstation Babystrich und Die Hölle nach dem Babystrich ein komfortables Gesamtpaket aus deutschem TV-Mief, Schmuddelulk und genialischem Trash schnürten, zogen die SAT.1-Produzenten im dritten Anlauf leider die Notbremse. In Babystrich Online hat der Unfug Struktur bekommen, statt Megablödsinn gibt’s eine ambitioniert erzählte Geschichte mit sozialkritischen Posen und milden Exploitation-Schüben, aber nur noch sehr wenigen Gross-Out-Momenten. Ein paar lustige Schmierfinken und zwei, drei besonders doofe Dialoge, der Rest ist nahezu solide TV-Krimikost zum Abgewöhnen. Annähernd fähige Darsteller wie Simon Verhoeven rauben dem Quatsch jeden Spaß, und der beharrliche Plot ist so ermüdend, dass man sich nach dem formalen Durcheinander der Vorgänger sehnt (wenn schon schlecht, dann bitte richtig). Mit Babystrichen hat der dritte Natalie-Käse noch weniger zu tun als die beiden ersten Filme, stattdessen gerät die Heldin in die Fänge eines Kinderpornorings, was selbstredend ohnehin zu heikel ist, um da noch den Bad-Taste-Connaisseur verwöhnen zu können.