Wunderschönes und gefühliges Horrordrama, das einmal mehr Haunted-House-Grusel mit verdrängten Schrecken der Vergangenheit und ihnen zugrunde liegenden Erlöserfantasien verknüpft. Mit Liebe zum Detail arrangiert, außerordentlicher Sorgfalt und virtuosen Schauermomenten zieht Peter Medak alle Register gekonnter Genreultrakunst: Türen, die sich wie von Geisterhand öffnen, Spiegel, die aus unerklärlichen Gründen zerspringen, ein knarrender Rollstuhl, der sich munter durchs alte Anwesen schiebt. Und dann auch noch ein geheimes Obergeschoss, in dem gar Schlimmes geschah. Aber: Dank einer verspielten Kamera, effektiver Tongestaltung und nicht zuletzt Mut zum Sentiment eine nicht im Geringsten angestaubte Spukhausreplik. Überragend: George C. Scott. Bemerkenswert: Ein Richtungswechsel in der zweiten Hälfte zum (fast politischen) Krimi, was ebenso unkonventionell wie gewöhnungsbedürftig ist, also super. Und ein paar Albernheiten gibt’s auch, aber das gehört dazu. Unerklärlich, warum der gebürtige Ungare Medak später nur noch, wenn überhaupt, Quatsch wie "Species II" inszenierte.