Und all die tollen Schauspieler, die ich nicht zu sehen erwartet hätte, von Anjelica Huston bis Joel Grey, waren da noch die Zuckerglasur für diesen unnachahmlich campigen Abend, der erst mit fortschreitender Dauer an Konvention und Langeweile gewann.
Zu den Auszeichnungen: Am Meisten habe ich mich über den "Milk"-Drehbuchoscar für Dustin Lance Black (is it just me, or is he cute?) gefreut. Ansonsten ganz viel as expected (dafür sind meine 15 von 24 richtigen Tipps schon wieder eher mäßig), aber natürlich auch mindestens zwei Überraschungen. Kein Oscar für "Waltz with Bashir". Und auch keiner für Mickey Rourke. Ich hätte ihm die Auszeichnung wirklich gegönnt, aber die Trennlinie zwischen Rolle und Darsteller ist im Zuge der Kampagne um den Film so derart verwischt, sofern sie überhaupt jemals bestand, dass eine entemotionalisierte Entscheidung für Sean Penn und gegen Rourke vielleicht doch notwendig erschien. Zumal Penn in "Milk" insgesamt die komplexere Leistung lieferte.
Ansonsten erfreute es mich, dass die Show mich so bei Laune hielt (das Livebloggen bei den Filmfreunden freilich ebenso), wo mich die eigentlichen Filme dieses Jahr nicht zum Mitfiebern bewegen konnten. Von den fünf Best Picture Nominees fand ich bis auf "Milk" alle scheiße. Zwar hat mit Danny Boyles "Slumdog Millionaire" unter den scheißigen Filmen noch der am Wenigsten scheißige gewonnen – aber was heißt das schon. Dieser Elendstourismus in Musikclip- Ästhetik hat jedenfalls keine acht Oscars verdient … sei’s drum.
Das war trotzdem eine fette, fette, fette Party.
Jawohl!