Zum Vergleich (D, 2009)
Harun Farocki, einer der spannendsten Dokumentarfilmer überhaupt, bietet in seinen neuesten 16mm-Bildern tradi- tionelle Hand- und hochindustrielle Maschinenarbeit "Zum Vergleich" an: Farocki beobachtet die von Gruppenarbeit angetriebene Herstellung von Ziegelsteinen in Afrika und Indien mithilfe getrockneten Lehms, bis hin zur rein computer- gesteuerten Fertigung an den Industriestandorten Europas. Wie üblich, informiert der Regisseur nur in kurzen sachlichen Zwischentiteln über das Notwendigste, verortet stets den kleinsten gemeinsamen Nenner. Kein Off-Kommentar und keine Musik, nur strenge Darstellung und Abbildung, der klare formale Grenzen gesetzt sind.
Harun Farocki, einer der spannendsten Dokumentarfilmer überhaupt, bietet in seinen neuesten 16mm-Bildern tradi- tionelle Hand- und hochindustrielle Maschinenarbeit "Zum Vergleich" an: Farocki beobachtet die von Gruppenarbeit angetriebene Herstellung von Ziegelsteinen in Afrika und Indien mithilfe getrockneten Lehms, bis hin zur rein computer- gesteuerten Fertigung an den Industriestandorten Europas. Wie üblich, informiert der Regisseur nur in kurzen sachlichen Zwischentiteln über das Notwendigste, verortet stets den kleinsten gemeinsamen Nenner. Kein Off-Kommentar und keine Musik, nur strenge Darstellung und Abbildung, der klare formale Grenzen gesetzt sind.
Der Film ist dabei reich an Zwischentönen, die vom Zuschauer erspürt werden müssen. Er verrät viel über die Idee einer Globalisierung, ohne den eigentlich Titel gebenden Vergleich ziehen zu wollen. Farockis Film ist keine Geschichte des technischen Fortschritts, sondern eine des Kreislaufs: Still vor sich herzeichnende Architekturstudenten aus Westeuropa, die in Afrika von den ökonomischen Arbeitsprozessen lernen wollen, sprechen eine deutliche Sprache. "Zum Vergleich", und zum Austausch.
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