20:15 Uhr – Der Club der toten Dichter (Das Vierte)
Überschätztes Moralstück, in dem Robin Williams sichtlich ambitioniert seinen Prototypen vorstellt – den scheinbar verständnisvollen, aber schrecklich egomanischen Oberlehrer. Doof.
20:15 Uhr – Tim Burton’s Corpse Bride (Tele5)
…ist liebevoll animiert und clever in seinem Zwei-Welten-Konzept, bietet nach dem überragenden "Nightmare Before Christmas" aber nur wenig Neues.
22:25 Uhr – The Gift – Die dunkle Gabe (Pro7)
Völlig lachhafter Mystery-Schwachfug, bei dem Sam Raimis Defizite in der Schauspielführung besonders ausgeprägt sind.
3:50 Uhr – Hexen hexen (RTL)
Sicherlich der ungewöhnlichste, weil konventionellste Nicolas Roeg. Mit viel Gespür fürs Phantastische hat er Roald Dahls absonderliche Geschichte zu einer gruseligen und irrwitzigen Mischung aus Kinder-Fantasy und Society-Satire adaptiert. Großartig.
Sonntag, 22.02.
Ein außer Kontrolle geratenes CGI-Ungestüm. Stephen Sommers ist ein bemerkenswert schlechter Regisseur, aber ich fand den Film dennoch sehr amüsant und kurzweilig. Und ich mag Hugh Jackman, auch wenn der kein richtiger Schauspieler ist.
"Besser als 'Brokeback Mountain' werden Filme im Allgemeinen nicht mehr. Noch nie hat es einen solchen Film gegeben. Nie hat jemand eine schwule Liebesgeschichte gedreht, die sich nicht nur an eine Minderheit wendet. Darum wird man 'Brokeback Mountain' noch in hundert Jahren sehen. […] Ang Lee ist niemand, der Zäune einreißt, aber er ist ein begnadeter Vermittler. Stets argumentiert er über den Weg der Empfindung. 'Brokeback Mountain' gibt jedem ein Gefühl dafür, wie sich eine solche Liebe anfühlt und weckt schließlich eine so tiefe Wehmut nach etwas Ähnlichem, dass mancher sein eigenes Leben dabei in Frage stellt. Tatsächlich weckt er auch die Sehnsucht nach einem ähnlichen Kinoerlebnis. [...] Es ist ein Film, so klar und unverstellt, als könne man Kino machen wie beim ersten Mal."
(Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau)
Schon irgendwie ironisch, dass am Abend der Oscarverleihung "Brokeback Mountain" und "L.A. Crash" laufen…
23:55 Uhr – Taxi zur Hölle (3SAT)
Der soll ja sehr gut sein, hat sogar den Oscar gewonnen. Und John Waters hatte den in seiner Jahresliste. Wird geschaut.
0:05 Uhr – Caramel (ARD)
Der kam doch eben erst im Kino… ist jedenfalls eine burleske Frauenkomödie aus dem Libanon, die auch politisch vermitteln möchte. Unterhaltsam, aber nicht besonders eindrücklich.
2:00 Uhr – Academy Awards 2009 (Pro7)
Es wird wieder campy. Ich liebes es. Unterhaltsamste Show des Jahres. Schade, dass ich von den nominierten Best-Picture-Beiträgen eigentlich nur einen wirklich gut fand, und der hat sowieso keine Chance.
Montag, 23.02.
20:15 Uhr – 30 über Nacht (SAT.1)
Spröde Mädchenvariante von "Big", Jennifer Garner ist aber eigentlich gar nicht so übel.
3:00 Uhr – Verloren in La Mancha (Arte)
Film-Doku über Terry Gilliams gescheitertes Don-Quichotte-Projekt. Gibt einige interessante Einblicke in den oft ernüchternden Entstehungsprozess eines Films und die verzweifelte Leidenschaft des Autoren – bleibt insgesamt aber hinter den Möglichkeiten zurück.
Dienstag, 24.02.
Nischt.
Mittwoch, 25.02.
20:15 Uhr – The Others (K1)
Nicole Kidman gibt eine hinreißende Grace-Kelly-Hommage in einer typischer Deborah-Kerr-Gruselstory: Bis auf den unnötigen "Sixth Sense"-Twist ein wunderbar inszenierter Horrorfilm.
22:15 Uhr – Dogma (K1)
Von allen Kevin-Smith-Filmen sicher noch der erträglichste. Wirklich lustig oder so was wie gut ist aber trotzdem was anderes. Alan Rickmann richtet es.
0:35 Uhr – Bin ich schön? (ARD)
Episodendrama mit Schaulauf deutscher Fernseh- und Kinoprominenz. War damals der erste Doris Dörrie, den ich gesehen habe. Und ist auch immer noch der einzige von ihr, den ich halbwegs mochte.
Donnerstag, 26.02.
21:00 Uhr – Mars Attacks! (Arte)
Viele haben Tim Burtons irre Hollywood-Groteske nicht verstehen wollen. Vielleicht weil keiner seiner Filme subversiver arbeitet – konsequent bürstet der Regisseur die Konventionen eines Big-Budget-Spektakels gegen den Strich, lässt den Präsidenten und einen illustren Cast an Superstars von Aliens pulverisieren, nur am Ende eine Gruppe überlebender Außenseiter "It’s not unusual" trällern zu lasen. Ein Meisterwerk. Demnächst mehr.
22:45 Uhr – Knallhart (ARD)
Detlev Bucks Sozialdrama über verselbstständigte Gewalt und Perspektivlosigkeit in Neukölln. Der Film ist latent rassistisch, hysterisch und voll gepackt mit übertriebenen Gangsterfilmklischees, die sich mit der Authentizität suggerierenden Inszenierung beißen. Genauso misslungen wie der TV-Film "Wut".
Freitag, 27.02.
20:15 Uhr – Speed 2: Cruise Control (VOX)
Dasselbe wie im ersten Film – nur diesmal in schlecht.
20:15 Uhr – Zurück in die Zukunft (RTL2)
Wunderbar fantasievolle, originelle und kluge Auseinandersetzung mit Zeitreiseparadoxie und den Problemchen der Adoleszenz. Ein Glücksgriff in jeder Hinsicht, mit sehr präsentem Spielberg-Einschlag. Teil zwei mochte ich sogar noch mehr.
TV-Tipps bitte auch lesem bei Tumi, Christian, Copfkiller und beim Fincher.