Meine erste und für lange Zeit einzige Begegnung mit "Annie" war eine angemessen verstörende. In "Serial Mom", der Mediensatire von John Waters, gibt es eine Szene, die sich das bekannte Musical (beziehungsweise dessen Verfilmung aus dem Jahre 1982) sehr sonderbar zueigen macht. Eine ältere Dame begeht darin eine Art heimisches "Annie"-Ritual: Sie startet die Videokassette des Films, macht es sich im Fernsehsessel bequem, isst beinahe erregt ein Sandwich. Dazu trällert sie die (ziemlich penetrante) "Tomorrow"-Ouvertüre des Musicals, während ein Hund ihr die Füße ableckt. Und als wäre dieses Bild noch nicht bizarr genug, wird die Dame hinterrücks von einer Serienmörderin erschlagen - mit einer gewaltigen Lammkeule. Die bezaubernde Annie auf dem Fernsehschirm ist nun ganz von Blut- und Bratenspritzern übersäht. Der Gesang des kleinen Mädchens, das eben noch einen Morgen voller Sonnenschein verkündete, tönt ins Nichts. Besser als dieser Moment, dachte ich seinerzeit, könne der eigentliche und mir völlig unbekannte "Annie"-Film kaum sein. [...]
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Januar 14, 2015
Kino: ANNIE (2014)
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Januar 17, 2011
Zuletzt gesehen: BLACK SWAN
Roman Polanskis fiebriger Sextraum "Repulsion" durch die adoleszent-prätentiöse Aronofsky-Brille mit getönten Arthausgläsern noch mal nachbuchstabiert. Zwischen Homokitsch, Primaballerina und Psychothriller-Trash wedelt und winkt "Black Swan" nach seinen filmischen Vorbildern mit eingeknicktem Handrücken, aber ohne künstlerischen Mut, formalem Einfallsreichtum oder Gespür fürs Abgründige, Verstörende und Tiefsinnige. Psychologisch bleibt der Film flach bis plump, und wenn Aronofsky kokett die Repressivität und verzerrte Wahrnehmung seiner Protagonistin zu vermitteln versucht, übertreten seine Shaky-Cam-Bilder gelegentlich auch die Grenze zur Fremdscham. Natalie Portman tänzelt und leidet sich als schwarzes Schwänchen tapfer durch ihren banalen Horrortrip, aber zur Catherine Deneuve wird sie dadurch noch nicht – ihre Naivität und Unschuld bleibt Behauptung, ihr ehrgeiziges Spiel unglaubwürdig und angestrengt. Wie der Film.
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