Roman Polanskis fiebriger Sextraum "Repulsion" durch die adoleszent-prätentiöse Aronofsky-Brille mit getönten Arthausgläsern noch mal nachbuchstabiert. Zwischen Homokitsch, Primaballerina und Psychothriller-Trash wedelt und winkt "Black Swan" nach seinen filmischen Vorbildern mit eingeknicktem Handrücken, aber ohne künstlerischen Mut, formalem Einfallsreichtum oder Gespür fürs Abgründige, Verstörende und Tiefsinnige. Psychologisch bleibt der Film flach bis plump, und wenn Aronofsky kokett die Repressivität und verzerrte Wahrnehmung seiner Protagonistin zu vermitteln versucht, übertreten seine Shaky-Cam-Bilder gelegentlich auch die Grenze zur Fremdscham. Natalie Portman tänzelt und leidet sich als schwarzes Schwänchen tapfer durch ihren banalen Horrortrip, aber zur Catherine Deneuve wird sie dadurch noch nicht – ihre Naivität und Unschuld bleibt Behauptung, ihr ehrgeiziges Spiel unglaubwürdig und angestrengt. Wie der Film.
30%
30%