Statt sich bei einem kühlen Bierchen auszusprechen, hauen zwei zerstrittene Brüder sich so lange auf die Fresse, bis der eine
dem anderen inmitten geronnenen Blutes und gebrochener Knochen gesteht,
ihn ja doch ganz schrecklich lieb zu haben. Zuvor muss man sich
allerdings noch mehr als zwei Stunden durch eine US-White-Trash-Suppe
löffeln, die man so ähnlich gerade erst von "The Fighter" vorgesetzt
bekam (und die leider nicht so schön auf der Zunge zergeht wie im
"Wrestler" von Darren Aronofsky). Stechend gelbes Colorgrading und eine mal wieder augenscheinlich durch missverstandenen Indie-Realismus
motivierte Shaky Cam bilden die ebenso unappetitlichen visuellen
Zutaten dieses weiteren simpel gestrickten Sportlersozialdramas, in dem
sich jedes Gefühl erst falsch erheben muss, um überhaupt wahrgenommen zu
werden. Bleibt einem dank Drehbuchellipse zumindest noch das genreübliche
Trainingsprozedere erspart, so ist der Schlussakt nur umso mehr
pathetisch verstellt. Und dann auch endlich bekommt Nick Nolte noch seinen Oscarmoment. Ich werde solche Filme wohl nie verstehen.
30%