Herrlicher Gruselschabernack, mit
dem William Castle 1958 sein Publikum bekanntlich gegen drohende Herzinfarkte
versicherte, so es den Schrecken von "Macabre" nicht gewachsen sein
sollte. Der Film zum Gimmick erweist sich dabei als von Henri-Georges Clouzots "Diabolique"
inspiriertes Suspense-Stück, das mit gerade einmal einer Handvoll Darsteller
und einem Minimum an Schauplätzen (Produktions- kosten: 90000 Dollar) die
Geschichte eines vermeintlich entführten Mädchens erzählt. Schön ist, wie
Castle die Handlung oberflächlich dynamisiert, indem er seine Figuren gegen die
Zeit agieren lässt und Konflikte konstruiert, die eigentlich gar keine sind.
Besonders die dabei immer wieder ins Bild gerückte ablaufende Uhr sowie der
ein- und ausgangs die Zuschauerrezeption beeinflussende Off-Kommentar wirken
heute wie skurrile Signale des leidenschaftlichen Filmemachers Castle, dessen
Regie dem Film wie ein Schalk im Nacken sitzt.
60%