Die einzige Kinoproduktion der
schwedischen Comedy-Gemeinschaft Killinggänget, unter Federführung ihres heute
prominentesten Mitglieds: Tomas Alfredson. Es wäre gelogen, wenn ich sagte,
dass mich dessen Souveränität und Genauigkeit im Umgang mit eben auch komödiantischen
Sujets überrascht hätten. "Four Shades of Brown" setzt sich aus vier
voneinander unabhängigen, jedoch verzahnt montierten tragikomischen Episoden
zusammen. In seinem lakonischen Witz und der staubtrockenen Schilderung
absurder Alltagssituationen erinnert der Film nicht selten an die grotesken
filmischen Tableaux vivants eines Roy Andersson. Nie jedoch hebt Alfredson
seine episodischen Humormosaike ironisch auf, besonders dort nicht, wo sie gar
blanken Zynismus geradewegs herausfordern. Keine Scheu obendrein vor Gesten des
Gefühligen, so er seinen eigentümlichen, wirklichkeitsentrückten Figuren immer
auch noch Momente der Klarheit, der aufrichtigen Sensibilität schenkt. Aus
diesem Handlungs- und Figurenkosmos ließen sich mindestens drei, vier, ach was,
ein ganzes Dutzend weiterer Geschichten schöpfen, ausscherend nach links und
rechts und oben und unten, um sie dann gleich noch, Kraft der Inszenierung,
kreisförmig zu schließen. Wäre dieserlei Vordergründigkeit dem großen Alfredson
nur eben nicht so wunderschön fremd.
80%