Filme, die gern lieb gehabt werden wollen. "Toast" erzählt die "wahre" Geschichte von Nigel Slater, der als Kind (Oscar Kennedy) im Großbritannien der 60er Jahre das Kochen für sich entdeckte und später (Freddie Highmore) zu einem der beliebtesten Köche des Landes avancierte. Der Film zeigt Nigel als jungen Außenseiter mit besonderer Mutterliebe und entsprechend problematischem Verhältnis zum Vater (Ken Stott), welcher nach dem Tod seiner Ehefrau noch einmal heiratet (Helena Bonham Carter) und seinem Sohn damit das Leben zur Hölle macht. Zuflucht findet Nigel deshalb besonders im Kuchenbacken, Fischbraten und Pasteten- formen, aber auch der Liebe zu Männern. Jetzt müsste man eigentlich noch schreiben, dass der schüchterne Junge sich irgendwann aus den konservativen bürgerlichen Fesseln befreit und nach London aufbricht, so wie es im Programmheft steht, aber das enthält einem der Film im Grunde vor. Er ist zu Ende, wenn die Geschichte überhaupt erst in Fahrt kommt. The teenage years of Nigel Slater – und weiter?
"Toast" ist eine britische Fernsehproduktion, die sogar schon in der BBC lief, es aber aufgrund ihrer Thematik und wohl auch mangels Alternativen irgendwie noch zur Berlinale-Sektion "Kulinarisches Kino" geschafft hat. Damit ist im Wesentlichen bereits alles gesagt. Die Geschichte ist zwar ganz schön und niedlich, wird aber von einer abwechselnd klebrigen und recht ideenlosen Inszenierung begleitet, die sich vor allem auf hübsch zubereitetes Essen konzentriert und gegen die auch die solide Besetzung kaum anspielen kann. Sämtliche Liebeswürdigkeiten der Geschichte werden leider mindestens drei Lagen zu dick aufgetragen, dazu Piano hier und Piano da, und ein Voice-Over darf auch nicht fehlen. Die tränendrüsige Baukastendramaturgie hätte "Toast" sicherlich nicht gebraucht. Und wer hat eigentlich irgendwann mal beschlossen, dass Kindheit und Jugend in gediegenen Qualitätsfilmen (oder Biopics) immer als pastellfarbene Feel-Good-Nostalgie verkauft werden müssen? In Erinnerung bleiben daher einzig die wunderbare Titelsequenz und das neu entdeckte Jungtalent Oscar Kennedy.
40% - erschienen bei den: 5 Filmfreunden
"Toast" ist eine britische Fernsehproduktion, die sogar schon in der BBC lief, es aber aufgrund ihrer Thematik und wohl auch mangels Alternativen irgendwie noch zur Berlinale-Sektion "Kulinarisches Kino" geschafft hat. Damit ist im Wesentlichen bereits alles gesagt. Die Geschichte ist zwar ganz schön und niedlich, wird aber von einer abwechselnd klebrigen und recht ideenlosen Inszenierung begleitet, die sich vor allem auf hübsch zubereitetes Essen konzentriert und gegen die auch die solide Besetzung kaum anspielen kann. Sämtliche Liebeswürdigkeiten der Geschichte werden leider mindestens drei Lagen zu dick aufgetragen, dazu Piano hier und Piano da, und ein Voice-Over darf auch nicht fehlen. Die tränendrüsige Baukastendramaturgie hätte "Toast" sicherlich nicht gebraucht. Und wer hat eigentlich irgendwann mal beschlossen, dass Kindheit und Jugend in gediegenen Qualitätsfilmen (oder Biopics) immer als pastellfarbene Feel-Good-Nostalgie verkauft werden müssen? In Erinnerung bleiben daher einzig die wunderbare Titelsequenz und das neu entdeckte Jungtalent Oscar Kennedy.
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