Ein Film, vier Segmente. In "El Greco in Toledo" verbindet Regisseur Heinz Emigholz intime Blicke auf ein Gemälde, das das Begräbnis des Grafen Orgaz zeigt, mit Eindrücken der Stadt Toledo, kanalisiert durch einen Off-Kommentar von Hanns Zischler. "Leonardos Tränen" montiert sich kreisförmig wiederholende Bilder eines brasilianischen Fußballspielers während der WM 1998, über die Emigholz Texte seiner eigenen Publikation "Der Begnadete Meier" legt. In der dritten Episode, "An Bord der USS Ticonderoga", fährt die Kamera über ein Photo von Wayne Miller, das Soldaten eines Flugzeugträgers während des Pazifikkrieges abbildet. Eine Stimme aus dem Off analysiert die Blicke der Männer, ihre Position zueinander – "Gaze" lautet das zentrale Wort aller Segmente. "Ein Museumsbau in Essen" schließlich zeigt eine Reihe kombinierter statischer Einstellungen des Museums Folkwang, von außen, von innen, und schließlich wieder von außen. Ein Museumsbesuch, der Zeit für eigene Eindrücke lässt.
"Eine Serie von Gedanken" ist die Vermengung der strukturformalistischen Emigholz-Leitthemen, wie er sie in Ansammlungen von Texten, Zeichnungen oder Hörspielen entwickelte, zu Film – "Photographie und jenseits" heißt der entsprechende serielle Zyklus. Das dichotomische Bilderdenken, Justieren filmischer Räume und Konstruieren von Zusammenhängen zwischen diametralem Bild- und Tonmaterial bildet die formale Experimentiergewohnheit des Films und seines Regisseurs. Widersprüche werden aufgelöst, Verknüpfungen hergestellt, Ästhetiken erweitert. Aus Reduktion wird Oxidation, das Filmerlebnis zur selbständigen Wahrnehmungsbildung zwischen Denotation und Konnotation. Der schulische Erbauungsduktus und die leidenschaftliche Antidetermination von Filmsprache machen die Arbeiten von Emigholz zu reichhaltigen Gedankensammlungen, in denen Film und Rezeption auf faszinierende Art theoretisiert und schließlich unlösbar vereint werden. Im Anschluss zur Vorführung von "Eine Serie von Gedanken" eröffnete Emigholz das Berlinale-Q&A mit den Worten: "Inspiriert wurde ich von einem Bob-Dylan-Song".
Mich zwang es umgehend in die Waschräume, um mich einer dicken langen, aus dem Rückgrat gepressten Nougatstange zu entledigen. Ich habe meine Kamera laufen lassen und das Material mit von mir selbst eingesprochenen Kunstgeschichts- essays vertont, um es für das Forum Expanded 2012 einzureichen. Berlinale 2012, ich komme.
10% - erschienen bei den: 5 Filmfreunden
"Eine Serie von Gedanken" ist die Vermengung der strukturformalistischen Emigholz-Leitthemen, wie er sie in Ansammlungen von Texten, Zeichnungen oder Hörspielen entwickelte, zu Film – "Photographie und jenseits" heißt der entsprechende serielle Zyklus. Das dichotomische Bilderdenken, Justieren filmischer Räume und Konstruieren von Zusammenhängen zwischen diametralem Bild- und Tonmaterial bildet die formale Experimentiergewohnheit des Films und seines Regisseurs. Widersprüche werden aufgelöst, Verknüpfungen hergestellt, Ästhetiken erweitert. Aus Reduktion wird Oxidation, das Filmerlebnis zur selbständigen Wahrnehmungsbildung zwischen Denotation und Konnotation. Der schulische Erbauungsduktus und die leidenschaftliche Antidetermination von Filmsprache machen die Arbeiten von Emigholz zu reichhaltigen Gedankensammlungen, in denen Film und Rezeption auf faszinierende Art theoretisiert und schließlich unlösbar vereint werden. Im Anschluss zur Vorführung von "Eine Serie von Gedanken" eröffnete Emigholz das Berlinale-Q&A mit den Worten: "Inspiriert wurde ich von einem Bob-Dylan-Song".
Mich zwang es umgehend in die Waschräume, um mich einer dicken langen, aus dem Rückgrat gepressten Nougatstange zu entledigen. Ich habe meine Kamera laufen lassen und das Material mit von mir selbst eingesprochenen Kunstgeschichts- essays vertont, um es für das Forum Expanded 2012 einzureichen. Berlinale 2012, ich komme.
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