Ein innerlich zerrissener Cop, gebeutelt von privaten und beruflichen Schicksalsschlägen, und ein junger Ex-Knacki, der sich für ihn als Titel gebender Spitzel in eine Gangsterbande einschleust, bilden die beiden zentralen Figuren in "The Stool Pigeon". Regisseur Dante Lam, neben Johnnie To das zurzeit wohl populärste Aushängeschild des Actionkinos aus Hongkong, inszeniert die Geschichte von Polizist und Schützling als dramatischen Thriller mit Noir-Anklängen, spektakulären Verfolgungsjagden und brutalen Zweikämpfen. Sein Hauptaugenmerk liegt gleichermaßen auf ausgefeilten Visuals, wie auch auf den mit großem Sentiment erarbeiteten Charakteren, was die altbekannte und alle nur erdenklichen Genreklischees abgrasende Geschichte glücklicherweise in den Hintergrund verdrängt.
"The Stool Pigeon" ist leider dennoch wenig aufregend. Der vor sich hergetragene melancholische Tonfall steht in keiner Beziehung zu den schablonenhaften Figuren, die vielen unausgegorenen Nebenschauplätze und narrativen Verdrahtungen des Drehbuchs stören den Genuss des Films als rein emotional-sinnliches Erlebnis. Der für den HK-Genrefilm nur allzu signifikante Hang zum plötzlichen melodramatischen Ausbruch bleibt darüber seltsam wirkungslos, die mitunter eindrucksvollen, aber nur angerissenen Actionmomente vermitteln einen unfertigen Eindruck. Erst im Finale läuft Lam zu poetischer Form auf, wenn er blutige Nahkämpfe zwischen Bergen von Stühlen als ungemein intensive kinetische Gewalt in Szene setzt. Unterm Strich leider eine herbe Enttäuschung.
40% - erschienen bei den: 5 Filmfreunden & Reihe Sieben
"The Stool Pigeon" ist leider dennoch wenig aufregend. Der vor sich hergetragene melancholische Tonfall steht in keiner Beziehung zu den schablonenhaften Figuren, die vielen unausgegorenen Nebenschauplätze und narrativen Verdrahtungen des Drehbuchs stören den Genuss des Films als rein emotional-sinnliches Erlebnis. Der für den HK-Genrefilm nur allzu signifikante Hang zum plötzlichen melodramatischen Ausbruch bleibt darüber seltsam wirkungslos, die mitunter eindrucksvollen, aber nur angerissenen Actionmomente vermitteln einen unfertigen Eindruck. Erst im Finale läuft Lam zu poetischer Form auf, wenn er blutige Nahkämpfe zwischen Bergen von Stühlen als ungemein intensive kinetische Gewalt in Szene setzt. Unterm Strich leider eine herbe Enttäuschung.
40% - erschienen bei den: 5 Filmfreunden & Reihe Sieben