Atmosphärisches Schauerstück mit geradezu klassischem Set-Up, das heute womöglich die bekannteste Regiearbeit William Castles bildet. Nach der grandiosen Exposition, die sich mit schwebenden Köpfen und einer zügigen Vorstellung der Figuren als Musterbeispiel verkürzten und effizienten Erzählens erweist, zieht Castle sein Whodunit-Spiel als trügerische Geistergeschichte mit sorgfältigen Showeinlagen auf. Das Haunted House wird zur Theaterbühne, auf der sich die Schauspieler munter durch eine trickreiche Handlung grimassieren. Der etwas schwankende Unterhaltungswert und zurückhaltende visuelle Einfallsreichtum trüben den Genuss des Films zeitweise, obwohl oder vielleicht auch gerade weil Castle "House on Haunted Hill" ungewohnt konzentriert und ökonomisch inszeniert. Vincent Price allerdings ist einmal mehr das Salz in der Suppe, selbst noch als Skelett macht er eine gute Figur! Und immerhin war dies der Film, an dessen kostengünstiger Produktion und Gimmick-Vermarktung sich Alfred Hitchcock mit "Psycho" orientierte – und damit die bis heute nicht eindeutige wechselhafte Konkurrenzbeziehung der beiden in Gang setzte.
60%
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