Freu mich schon auf Australia ;) Auch wenn das bei dir bestimmt nicht über die 50% Marke kommen wird :D Die anderen beiden interessieren mich eher nicht so..
Ja, aber für einen Luhrmann ist das zu wenig, immerhin fand ich bislang alle drei Kinofilme von ihm großartig. Die erste Hälfte ist auch phänomenal, dann wird's aber haarig.
Persönlicher Tipp am Rande: Du solltest dir vielleicht vor Jahresende noch WE OWN THE NIGHT sehen, ich habe den gestern auf DVD nachgeholt, war überrascht und schwer angetan. Endlich einmal ein Gangsterfilm ohne Pathos, Moral, Romantisierung etc. - nüchtern und pessimistisch ohne Ende.8-) Du könntest ihn auch schrecklich missverstehen aber ich traue dir einfach mal genug Geschmack und Klarsicht zu.
Den hatte ich lange auf dem Schirm, ist mittlerweile aber eher in die B-Liste der to-watch-Titel gerutscht. Mal gucken, viel verspreche ich mir nicht davon. Vor allem die Besetzung ist grausig.
Bei dir kommt sowas wie "endlich einmal ein Gangsterfilm" allerdings ein wenig unglaubwürdig, immerhin hast du DIE Gangsterfilme schlechthin gar nicht gesehen. ;)
Aber schön, dass du einen weiteren 08/15-Hollywoodfilm prätendierst.^^
Aber schön, dass du einen weiteren 08/15-Hollywoodfilm prätendierst.^^
Ist er eben gar nicht. James Gray scheint mir auch absolut kein 08/15-Regisseur zu sein und hat eindeutige Auteur-Qualitäten.^^ Warum der Film absolut nicht 08/15 ist (das können nur Leute behaupten, die ihn oberflächlich anhand seiner Handlungselemente rezipieren), das werde ich zumindest versuchen (!) dir heute Abend zu erklären, vorrausgesetzt, es interessiert dich überhaupt.
Vor allem die Besetzung ist grausig.
Joaquin Phoenix ist doch toll?! Hat sich selbst eben etwas passiv typecasten lassen in den letzten Jahren und scheint an expressiven Rollen bzw. Spiel auch kein Interesse zu haben weswegen er in fernerer Zukunft sicherlich eher vergessen werden wird als andere aktuelle Hollywood-Sterne. Hast du QUILLS gesehen? Mark Wahlberg ist fragwürdig, zeigt aber nach THE HAPPENING immerhin (*g*), dass er >etwas< kann und gibt eine solide Leistung, über die man sich nicht ärgern muss. Eva Mendes war bisher eine Hassfigur von mir (ich musste HITCH im Kino ertragen8-/), der ich gar nichts zutraute. Hier ist sie überraschenderweise überzeugend in einer ambivalenten Rolle, ein Wunder. Und was man gegen Robert Duvall haben kann, will sich mir auch nicht recht erschließen. ?
immerhin hast du DIE Gangsterfilme schlechthin gar nicht gesehen. ;)
Da DIE Gangsterfilme bei dir *natürlich* DIE absoluten Kanon-Gangsterfilme sind, muss ich wohl zugeben, noch Defizite zu haben. Werden aufgeholt werden, verlass dich drauf. Tja, dafür würde eine Liste von "Genrefilm"-Geheimtipps meinerseits wohl wesentlich eindrucksvoller, interessanter und erfrischender ausfallen als bei dir, ätsch!:-) Wann siehst du schonmal Filme, die in der IMDb weniger als 50 Wertungen haben und wenn, wieviele davon findest du überhaupt noch gut? Ist ja eh alles total unwichtig, die Zeit und der Massenkonsens schälen schon immer das Beste aus der Filmgeschichte heraus, da kann man sich ja beruhigt auf die schwule Haut legen.
Ach herrlich, sowass will ich jeden Morgen zum Aufstehen lesen. *g*
Aber ich werde bestimmt nicht mit dir über den Film heute reden, ich habe ihn noch nicht mal gesehen und will mir nicht von dir irgendeine krankhaft-prätentiöse eventuelle Umdeutung vor der Sichtung aufzwingen lassen. Außerdem liegt der Fall schon wieder glasklar auf der Hand: Von den 3-4 neuen Hollywoodfilmen, die du im Jahr schaust, prätendierst du dir deinen Teil zurecht, weil dir ja auch die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Im Prinzip ist das exotisches Land für dich, wo du völlig freidrehen darfst, ohne wissen zu müssen, auf welchem Boden du dich da eigentlich bewegst (dein offensichtlicher Stolz, nur Filme gut zu finden, die weniger als 50 imdb-Bewertungen haben, belegt das ironischerweise). Und gerade weil die GODFATHER-Filme deines Erachtens nach die Kanon-Gangsterfilme schlechthin sind, bilden sie ständige Referenzobjekte, auf die mittelklassige Auftragssregisseure seit Jahrzehnten immer wieder zurückgreifen - weshalb ihre Erwähnung hier, und das Aufmerksammachen auf ihre Unerreichbarkeit, eben unabdinglich ist. Deshalb bin ich nun einmal immer erst mal skeptisch.
Und zum Thema Gangster-Kanon: SCARFACE von de Palma und ONCE UPON A TIME IN AMERICA finde ich z.B. scheiße. Die klassischen Studio-Gangsterfilme, die ich wirklich mag, finden im Kanon gar keinen Platz.
Die GODFATHER-Filme (von denen ich Teil 3 mies finde) SIND nun mal die Kanon-Gangsterfilme überhaupt. Leider - ziemlich überschätzt, auch wenn die ersten beiden sicherlich sehr gut sind. Trotzdem äußerst bedenkliche Glorifizierung "ehrenwerter" Verbrecher. Wo bleibt die Ideologiekritik denn hier Rajko?
SCARFACE genießt einen viel zu guten Ruf, ein sehr plumper Film, der lediglich durch seinen gigantischen popkulturellen Einfluss hervor sticht. Pacino war auch in mindestens 10 Filmen besser...
Leones Epos ist herausragend inszeniert, so richtig angefreundet hab ich mich aber nie mit dem Film. Die Ideologiekritik ist hier berechtigt, wenn auch oftmals etwas überzogen. Ansonsten brillant bebildert und gespielt, trostlos, melancholisch und mit gigantischer Morricone-Musik gesegnet.
Die einzig wahren modernen Gangsterfilme, die hinlänglich bekannt sind, sind die beiden großen von Scorsese, GOOD FELLAS und CASINO. Absolute Meisterwerke, wenn auch gefährlich leicht misszuverstehen. Niedlich ist auch, wie unbeholfen Ridley Scott diese beiden Höhepunkte versucht zu imitieren mit AMERICAN GANGSTER. Entschuldigung, da kam mir grade etwas die Kotze hoch. ;)
Begeistert hat mich GOMORRHA, den ich letzte Woche im Kino gesehen habe, völlig zu Recht auf McKenzies Bestenliste für dieses Jahr gelandet. Eindringliche Entmystifizierung des Genres, klare Empfehlung an Herrn Vega, wenn er den nicht schon längst kennt...
Der steht noch als einer von vier Titeln auf meiner diesjährigen To-Watch-List, da er noch relevant sein könnte für meine Bestenliste. Wird in Kürze geschaut.
Falls ich eine Bestenliste mache steht der auf jeden Fall weit oben drauf.
Ansonsten sind mir noch zwei eingefallen: BUGSY war nicht übel und (eher als Geheimtip, da ziemlich unbekannt) DAS BEGRÄBNIS vom großartigen Abel Ferrara - aber das ist ja nichts für dich oder Rajko? ;)
Und den Paten findeste nicht ideologisch bedenklich? Von den Scorsese-Filmen hältst du ja eher nicht viel oder?
Tja, schade, dass ich GOMORRHA - so ehrenwert sein Ansatz auch ist - für den äußerlich so "klassischen" amerikanischen Gansterfilm WE OWN THE NIGHT wahrscheinlich von meiner Liste kicken werde - letzterer eine ungeheuer komplexe und ohne allzu große Manierism auskommende existenzialistisch-spirituell angehauchte Abstraktion üblicher Genre-Klischees ist, die zu haufenweise faszinierenden Schlussfolgerungen und Überlegungen anregt, hat ersterer (GOMORRHA) nur den inszenatorischen Ansatz und den authentischen Hintergrund und wirkt dadurch vielleicht schockierender, emotional aufrüttelnder - nicht aber intellektuell stimulierender und vor allem etwas kleingeistig wie beinahe alle Filme mit ausgeprägtem Realismus-Anspruch. GOMORRHA hatte einfach das Glück, der vielleicht erste italienische Film dieser Art zu sein, der diesen Weg einschlägt da die bisherigen Koryphäen (bzw. Altmeister) des seriösen italienischen Mafia-Kinos - Francesco Rosi, Damiano Damiano (*schmacht*) oder auch Elio Petri (*schmacht*, die 2.) - sich allesamt satt starker Reduktion und / oder Stilisierung bedient haben. Der Film ist natürlich trotzdem ziemlich gut, aber mir fällt gerade ein anderer italienischer Film ein, der den gleichen Ansatz wählt und damit rückblickend wesentlich weiter kommt als GOMORRHA: http://www.ofdb.de/film/138533,Apnea---In-den-Abgr%C3%BCnden-des-Profits Und sogar das gnadenlos romantisierende, mythologisierende Mainstream-Epos ROMANZO CRIMINALE erscheint mir rückblickend interessanter. Irgend etwas war da an GOMORRHA, irgendetwas glattes, farbloses, biederes...
@ Rajko:
Zu Scorsese wollte ich auch schon das gleiche schreiben, erstaunlich. AGE OF INNOCENCE und AVIATOR stecken die üblichen Markigkeitsprätentionen von ihm (die aber teilweise natürlich auch toll sind, nichtsdestotrotz) mühelos in die Westentasche - außer vielleicht GANGS OF NEW YORK, der wirklich sehr, sehr interessant und verspielt ist (wenn auch leider viel zu verhackstückt und zusammengekürzt, um sich noch entfalten zu können).
na da stehen ja drei Supergranaten in den Startlöchern.
AntwortenLöschenJaja ich weiss: Luhrmann, aber mit der australischen Veronica Verres wird das nix.
Ich glaube die Ferres hat weniger Botox im Gesicht.
AntwortenLöschen(und kann der tollen Kidman natürlich trotzdem nicht das Wasser reichen)
oh den "twilight" fand ich ja sehr äh mittelmäßig. bin wohl zu alt für so ne teenie-schmonzette *g*
AntwortenLöschenKönnte aber auch daran liegen, dass der Film einfach mittelmäßig ist. ;)
AntwortenLöschenFreu mich schon auf Australia ;)
AntwortenLöschenAuch wenn das bei dir bestimmt nicht über die 50% Marke kommen wird :D
Die anderen beiden interessieren mich eher nicht so..
AUSTRALIA war eine Enttäuschung, ja. Aber auf sehr hohem Niveau.
AntwortenLöschenIch versuch' ja auch noch immer an einer Kritik zu basteln zu australia.
AntwortenLöschenkrass, nur 76,4%
AntwortenLöschenda fehlt mir doch noch viel mehr als ich dachte ;)
sind die imdb Top 250, i suppose?
argh, falscher Thread LOL
AntwortenLöschenMacht nix, die Liste ist halt nicht prätentiös genug für uns Ösi-Paule. ;)
AntwortenLöschen"Macht nix, die Liste ist halt nicht prätentiös genug für uns"
AntwortenLöschenso is et :D
wobei es ja auch schön ist, noch nicht jeden tollen Film schon im Studentenalter (harhar, ähm ja) gesehen zu haben ;)
LET THE RIGHT ONE IN. Da bin ich gespannt. Der müsste dir doch eigentlich gut gefallen haben. Gruß Timo
AntwortenLöschenJoa Paule, wobei die tollen Filme nicht unbedingt unter der imdb Top 250 zu findne sind.
AntwortenLöschen@Timo:
In der Tat, mehr als das.
ach was, die Masse hat natürlich immer recht!
AntwortenLöschenIch frag mich nur, warum MIRRORS nicht drin war ;)
AUSTRALIA war eine Enttäuschung
AntwortenLöschen65-70% sind bei dir doch ne sehr gute Bewertung.
Ich bin schon seit geraumer Zeit sehr gespannt, wie du Australia beurteilen wirst. Na dann :)
AntwortenLöschen@Flo:
AntwortenLöschenJa, aber für einen Luhrmann ist das zu wenig, immerhin fand ich bislang alle drei Kinofilme von ihm großartig. Die erste Hälfte ist auch phänomenal, dann wird's aber haarig.
oh ja, der schwedische vampir-coming-of-age-mix gehört auch zu meinen highlights 2008!
AntwortenLöschenDa sind wir uns ja alle einig das So finster die Nacht zu den Highlights 2008 zählt. :-)
AntwortenLöschenScheiß-Konsens.
AntwortenLöschen:P
Dann entscheide dich noch schnell um und sag' der Film war übelst *habheuteeinscherzkeksgegessen* :-)
AntwortenLöschenScheiß-Konsens.
AntwortenLöschenLässt immerhin hoffen, dass doch nicht all deine negativen Wertungen herausragender Filme Trotz-Reaktionen sind.
Selbstverständlich nicht.
AntwortenLöschenTzzz.
Persönlicher Tipp am Rande: Du solltest dir vielleicht vor Jahresende noch WE OWN THE NIGHT sehen, ich habe den gestern auf DVD nachgeholt, war überrascht und schwer angetan. Endlich einmal ein Gangsterfilm ohne Pathos, Moral, Romantisierung etc. - nüchtern und pessimistisch ohne Ende.8-)
AntwortenLöschenDu könntest ihn auch schrecklich missverstehen aber ich traue dir einfach mal genug Geschmack und Klarsicht zu.
Den hatte ich lange auf dem Schirm, ist mittlerweile aber eher in die B-Liste der to-watch-Titel gerutscht. Mal gucken, viel verspreche ich mir nicht davon. Vor allem die Besetzung ist grausig.
AntwortenLöschenBei dir kommt sowas wie "endlich einmal ein Gangsterfilm" allerdings ein wenig unglaubwürdig, immerhin hast du DIE Gangsterfilme schlechthin gar nicht gesehen. ;)
Aber schön, dass du einen weiteren 08/15-Hollywoodfilm prätendierst.^^
Aber schön, dass du einen weiteren 08/15-Hollywoodfilm prätendierst.^^
AntwortenLöschenIst er eben gar nicht. James Gray scheint mir auch absolut kein 08/15-Regisseur zu sein und hat eindeutige Auteur-Qualitäten.^^ Warum der Film absolut nicht 08/15 ist (das können nur Leute behaupten, die ihn oberflächlich anhand seiner Handlungselemente rezipieren), das werde ich zumindest versuchen (!) dir heute Abend zu erklären, vorrausgesetzt, es interessiert dich überhaupt.
Vor allem die Besetzung ist grausig.
Joaquin Phoenix ist doch toll?! Hat sich selbst eben etwas passiv typecasten lassen in den letzten Jahren und scheint an expressiven Rollen bzw. Spiel auch kein Interesse zu haben weswegen er in fernerer Zukunft sicherlich eher vergessen werden wird als andere aktuelle Hollywood-Sterne. Hast du QUILLS gesehen?
Mark Wahlberg ist fragwürdig, zeigt aber nach THE HAPPENING immerhin (*g*), dass er >etwas< kann und gibt eine solide Leistung, über die man sich nicht ärgern muss.
Eva Mendes war bisher eine Hassfigur von mir (ich musste HITCH im Kino ertragen8-/), der ich gar nichts zutraute. Hier ist sie überraschenderweise überzeugend in einer ambivalenten Rolle, ein Wunder.
Und was man gegen Robert Duvall haben kann, will sich mir auch nicht recht erschließen.
?
immerhin hast du DIE Gangsterfilme schlechthin gar nicht gesehen. ;)
Da DIE Gangsterfilme bei dir *natürlich* DIE absoluten Kanon-Gangsterfilme sind, muss ich wohl zugeben, noch Defizite zu haben. Werden aufgeholt werden, verlass dich drauf.
Tja, dafür würde eine Liste von "Genrefilm"-Geheimtipps meinerseits wohl wesentlich eindrucksvoller, interessanter und erfrischender ausfallen als bei dir, ätsch!:-) Wann siehst du schonmal Filme, die in der IMDb weniger als 50 Wertungen haben und wenn, wieviele davon findest du überhaupt noch gut? Ist ja eh alles total unwichtig, die Zeit und der Massenkonsens schälen schon immer das Beste aus der Filmgeschichte heraus, da kann man sich ja beruhigt auf die schwule Haut legen.
Ach herrlich, sowass will ich jeden Morgen zum Aufstehen lesen. *g*
AntwortenLöschenAber ich werde bestimmt nicht mit dir über den Film heute reden, ich habe ihn noch nicht mal gesehen und will mir nicht von dir irgendeine krankhaft-prätentiöse eventuelle Umdeutung vor der Sichtung aufzwingen lassen. Außerdem liegt der Fall schon wieder glasklar auf der Hand: Von den 3-4 neuen Hollywoodfilmen, die du im Jahr schaust, prätendierst du dir deinen Teil zurecht, weil dir ja auch die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Im Prinzip ist das exotisches Land für dich, wo du völlig freidrehen darfst, ohne wissen zu müssen, auf welchem Boden du dich da eigentlich bewegst (dein offensichtlicher Stolz, nur Filme gut zu finden, die weniger als 50 imdb-Bewertungen haben, belegt das ironischerweise). Und gerade weil die GODFATHER-Filme deines Erachtens nach die Kanon-Gangsterfilme schlechthin sind, bilden sie ständige Referenzobjekte, auf die mittelklassige Auftragssregisseure seit Jahrzehnten immer wieder zurückgreifen - weshalb ihre Erwähnung hier, und das Aufmerksammachen auf ihre Unerreichbarkeit, eben unabdinglich ist. Deshalb bin ich nun einmal immer erst mal skeptisch.
Und zum Thema Gangster-Kanon: SCARFACE von de Palma und ONCE UPON A TIME IN AMERICA finde ich z.B. scheiße. Die klassischen Studio-Gangsterfilme, die ich wirklich mag, finden im Kanon gar keinen Platz.
Die GODFATHER-Filme (von denen ich Teil 3 mies finde) SIND nun mal die Kanon-Gangsterfilme überhaupt. Leider - ziemlich überschätzt, auch wenn die ersten beiden sicherlich sehr gut sind.
AntwortenLöschenTrotzdem äußerst bedenkliche Glorifizierung "ehrenwerter" Verbrecher. Wo bleibt die Ideologiekritik denn hier Rajko?
SCARFACE genießt einen viel zu guten Ruf, ein sehr plumper Film, der lediglich durch seinen gigantischen popkulturellen Einfluss hervor sticht. Pacino war auch in mindestens 10 Filmen besser...
Leones Epos ist herausragend inszeniert, so richtig angefreundet hab ich mich aber nie mit dem Film. Die Ideologiekritik ist hier berechtigt, wenn auch oftmals etwas überzogen. Ansonsten brillant bebildert und gespielt, trostlos, melancholisch und mit gigantischer Morricone-Musik gesegnet.
Die einzig wahren modernen Gangsterfilme, die hinlänglich bekannt sind, sind die beiden großen von Scorsese, GOOD FELLAS und CASINO. Absolute Meisterwerke, wenn auch gefährlich leicht misszuverstehen. Niedlich ist auch, wie unbeholfen Ridley Scott diese beiden Höhepunkte versucht zu imitieren mit AMERICAN GANGSTER. Entschuldigung, da kam mir grade etwas die Kotze hoch. ;)
Begeistert hat mich GOMORRHA, den ich letzte Woche im Kino gesehen habe, völlig zu Recht auf McKenzies Bestenliste für dieses Jahr gelandet. Eindringliche Entmystifizierung des Genres, klare Empfehlung an Herrn Vega, wenn er den nicht schon längst kennt...
COPFKILLER
Der steht noch als einer von vier Titeln auf meiner diesjährigen To-Watch-List, da er noch relevant sein könnte für meine Bestenliste. Wird in Kürze geschaut.
AntwortenLöschenFalls ich eine Bestenliste mache steht der auf jeden Fall weit oben drauf.
AntwortenLöschenAnsonsten sind mir noch zwei eingefallen: BUGSY war nicht übel und (eher als Geheimtip, da ziemlich unbekannt) DAS BEGRÄBNIS vom großartigen Abel Ferrara - aber das ist ja nichts für dich oder Rajko? ;)
Und den Paten findeste nicht ideologisch bedenklich? Von den Scorsese-Filmen hältst du ja eher nicht viel oder?
COPFI
BUGSY fand ich nicht so prall, den Ferrara habe ich nicht gesehen und werde ich wohl auch nicht sehen. ;)
AntwortenLöschenVon Scorsese halte ich eigentlich recht viel. Ich finde nur ausgerechnet seine Mafia/Gangster-Filme ganz schön überschätzt.
@ Copfkiller:
AntwortenLöschenTja, schade, dass ich GOMORRHA - so ehrenwert sein Ansatz auch ist - für den äußerlich so "klassischen" amerikanischen Gansterfilm WE OWN THE NIGHT wahrscheinlich von meiner Liste kicken werde - letzterer eine ungeheuer komplexe und ohne allzu große Manierism auskommende existenzialistisch-spirituell angehauchte Abstraktion üblicher Genre-Klischees ist, die zu haufenweise faszinierenden Schlussfolgerungen und Überlegungen anregt, hat ersterer (GOMORRHA) nur den inszenatorischen Ansatz und den authentischen Hintergrund und wirkt dadurch vielleicht schockierender, emotional aufrüttelnder - nicht aber intellektuell stimulierender und vor allem etwas kleingeistig wie beinahe alle Filme mit ausgeprägtem Realismus-Anspruch. GOMORRHA hatte einfach das Glück, der vielleicht erste italienische Film dieser Art zu sein, der diesen Weg einschlägt da die bisherigen Koryphäen (bzw. Altmeister) des seriösen italienischen Mafia-Kinos - Francesco Rosi, Damiano Damiano (*schmacht*) oder auch Elio Petri (*schmacht*, die 2.) - sich allesamt satt starker Reduktion und / oder Stilisierung bedient haben. Der Film ist natürlich trotzdem ziemlich gut, aber mir fällt gerade ein anderer italienischer Film ein, der den gleichen Ansatz wählt und damit rückblickend wesentlich weiter kommt als GOMORRHA:
http://www.ofdb.de/film/138533,Apnea---In-den-Abgr%C3%BCnden-des-Profits
Und sogar das gnadenlos romantisierende, mythologisierende Mainstream-Epos ROMANZO CRIMINALE erscheint mir rückblickend interessanter. Irgend etwas war da an GOMORRHA, irgendetwas glattes, farbloses, biederes...
@ Rajko:
Zu Scorsese wollte ich auch schon das gleiche schreiben, erstaunlich.
AGE OF INNOCENCE und AVIATOR stecken die üblichen Markigkeitsprätentionen von ihm (die aber teilweise natürlich auch toll sind, nichtsdestotrotz) mühelos in die Westentasche - außer vielleicht GANGS OF NEW YORK, der wirklich sehr, sehr interessant und verspielt ist (wenn auch leider viel zu verhackstückt und zusammengekürzt, um sich noch entfalten zu können).