Was sich als romantische Komödie ja von vornherein in ein Isolierfeld platziert, das jede Kritik mit Verweis auf das, natürlich weibliche, Zielpublikum und eines der Natur des Genres oder, vielmehr noch, der Natur der Konvention immanenten Happy Ends wie selbstverständlich abgewiesen gehört, ist wohl nur schwerlich mit Mitteln der Logik und des gesunden Verstands anzugehen. Zu sehr scheinen die Gesetze und Vorgaben wirksam: Da wird erst geirrt, verwirrt und verbalisiert, dann gestichelt, geliebt und geheiratet. Und, so wie hier, gar noch geschwängert. Am Ende. Damit die selten dämliche und absurde Geschichte zumindest noch jene moralische Integrität zurückgewinnt, die das Rom-Com-Genre in ihrem zutiefst biederen Kern vorschreibt – so fernab jedweder Überwindung von Rollen- und Gesellschaftsklischees und contra der Tradition vergnüglich-subversiver Screwball Comedies von, ja leider, vorgestern.
Kein Problem, dass der Ausgang der Geschichte jederzeit vorhersehbar ist, schließlich ist er ja auch vorherbestimmt durch das Regelwerk des Genres, er ist das, was festgeschrieben steht, worauf hingearbeitet werden muss. Die Überraschungsmomente innerhalb einer allgemeinen Über- raschungslosigkeit müssen sich also zumeist dem Prinzip fügen, nicht das Ziel, sondern den Weg zum Ziel unterhaltsam zu gestalten. So weit, so gut. Kein Problem auch, wenn die romantische Komödie sich dabei viel Schmuck leistet, um Frau und Mann zueinander zu führen. Sei es mit exaltierter Komik und bemühten Zufällen, mit einem Überreiz an Kitsch, ausgedehnten Wendungen und nachdrücklich betonten Rollenzuweisungen, oder eben auch einfach mithilfe eines Plots, in dem eine geerdete Erfolgsjournalistin einem treudoofen Provinzfeuermann auf den Leim geht, sich Hals über Kopf in ihn verliebt und deshalb schließlich ihren Ehemann in spe verlässt.
Ein großes Problem aber ist es, wenn der Film die gute Uma dafür wie eine saublöde Schlampe behandelt, sie erst als selbstbewusste Selfmade-Powerfrau ein– und bald vorführt, ehe sie wie ein dusseliges Mädchen ständig mit ihrem Kopf gegen Tischkanten knallen muss, um schließlich vom einem egoistischen und schwer gestörten Macho zur unterwürfigen Braut umerzogen zu werden. Die taffe Radiomoderatorin purzelt also artig von Anfang bis Ende die Emanzipationsleiter zurück, um anderen Frauen On Air zuletzt ganz bestimmt nicht mehr raten zu können, ihre Männer zu verlassen. Wenn der schrecklich unwitzige und bemerkenswert langweilige "The Accidental Husband" dann die Hochzeit zwischen einem domestizierten blonden Dummchen und einem selbstsüchtigen Vorstadttrottel, der natürlich ganz grundlos einen Denkzettel von seiner vorherigen Frau bekommen hat, als Happy End verkaufen will, während der liebe Colin Firth sang- und klanglos abserviert wird – es wird eigentlich nur noch von der ekelhaften Misogynie überlagert, die Regisseur Griffin Dunne da so ungeniert zur Schau stellt. Nicht einmal Single-Frauen mit einer Überdosis Starbuck’s-Kaffee intus werden das unterhaltsam finden können.
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