Oktober 28, 2007

Kino 1/2: AMERICAN GANGSTER

Ridley Scotts neuer High-Profile-Oscar-haben-will-Film zwang mich nach rund 80 (von insgesamt 160) Minuten das Kino zu verlassen. Das hatte zwei ganz offensichtliche Gründe. Denzel Washington war der erste. Schon in den Schnitt- und Soundgewittervehikeln von Ridleys kleinem ungezügeltem Brüderchen strapazierte der meine Nerven gehörig (seht her, ich bin ein ganz cooler Hund). Der zweite hieß natürlich Russel Crowe, der – warum auch immer – für Scotts Trashfilm "Gladiator" einen Goldjungen mit nach Hause nehmen durfte (hingegen immer noch besser als für Ron Howards Weichspüldesaster "A Beautiful Mind") und ihm seitdem einen Treuedienst nach dem anderen schwört. Doch gegen "American Gangster" wirkte das letzte Projekt der beiden, ein weltfremder Weingutfilm mit hübschen Französinnen in der noch hübscheren Provence, wie ein altherrenromantisches Meisterwerk. Wie hier nämlich auf Teufel komm raus das neue Gangsterepos generiert werden will, grenzt an Körper- verletzung. Ein unsäglich langweiliger, uninteressanter, vorhersehbarer Käse ist das, ein möchtegern-epischer Mafiafilm, der bei "Serpico", "French Connection", "Scarface" und vor allem "Heat" abkupfert, der kein Gespür für irgendwas aufweist, ideenlos, beliebig und dummdreist vor sich hin plätschert und dabei eben ganz einfach nur fürchterlich öde ist. Sollte ich in der zweiten Hälfte jetzt irgendetwas Wichtiges verpasst oder sich der Film überraschend doch noch von sehr scheiße auf nur scheiße gesteigert haben, so lasse man es mich bitte wissen.