Posts mit dem Label Postlethwaite werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Postlethwaite werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

November 15, 2010

Zuletzt gesehen: INCEPTION

Die ersten Minuten: Bräsige Dröhnmucke von Hansi Hinterzimmer, dann spielende Kinder in Zeitlupe, dann ein am Meer gestrandeter Leonardo DiCaprio mit Schlaf in den Augen. Ob’s hier wohl um etwas total faszinierend Merkwürdiges gehen mag? Zum Beispiel Traum- und damit Identitätsfragen? Wow! Christopher Nolan, Meister des Subtilen. Philosophie wird mit Dauergeballer angereichert, Träume werden auf die denkbar fantasieloseste Art ausbuchstabiert und sind sowieso nur Zerstörung statt Kreation, vor Tiefgründigkeit flüchtet sich "Inception" mit schwergewichtiger Planlos-Action, Knalleffekten und nichts sagender Geschwätzigkeit. Und das Unterbewusstsein ist ein Fahrstuhl – doofer geht’s nimmer. Eine einzige Chose und in seiner sklavischen Erzählverliebtheit eigentlich überhaupt keiner Rede wert. Das Bemerkenswerte aber an diesem künstlich verschachtelten und unnötig aufgeblasenen Film, der letztlich nur eine uralte Fragestellung zweieinhalb Stunden lang zu Tode verschnörkelt, ist seine Fähigkeit, eine bildgewaltige Architektur aus reinem Nichts zu erschaffen und mit ihr ein Popcorn mampfendes Massenpublikum so zu begeistern, dass selbst noch der hinterletzte Vollhorst den Abspann in dem Glauben runterrasseln sieht, etwas außergewöhnlich Komplexes und Unbegreifliches gesehen zu haben. Das hat auch bei mir zumindest soweit funktioniert, als ich mich wider besseres Wissen nicht gelangweilt habe (Inception?), obwohl dieser Film bestenfalls die gestutzte gedankliche Schmalspurversion von David Cronenbergs "eXistenZ" ist. Inhaltloses Posing, reine Hülle, Kino fürs Ego. Bäh.


30%



Oktober 19, 2010

Zuletzt gesehen: CLASH OF THE TITANS

Unsägliches doof-doofes CG-Remake eines ohnehin nicht sonderlich aufregenden, aber zumindest charmanten Stop- Motion-Abenteuers, das weder als solides Effektspektakel, noch halbwegs launige Bearbeitung der griechischen Mythologie durchgeht. Trotz irre peinlicher Camp-Auftritte von Ralph Fiennes und Liam Neeson gelingt es Nichtskönner und "Hulk"-Verwurster Louis Leterrier nicht einmal, hier den erhofften unfreiwilligen "Trash of the Titans" aufzufahren, weil der Film viel zu dröge und formelhaft den "Herr der Ringe"-Baukasten plündert und selbst in den unmotivierten Actionszenen endlos langweilt. Ein Film, der irgendwie völlig neben der Spur liegt und sich trotzdem vehement dagegen wehrt, einigermaßen vertrasht werden zu können. Somit wieder nur einer von vielen ermüdenden Bla-Blockbustern im Mainstream-Tief des Kinojahres 2010.


15%

September 24, 2010

Zuletzt gesehen: THE TOWN

Ultrakonventionelles Caper-Movie inklusive genreverpflichteter Dramatisierung von Handlung und Figuren, bei dem Ben Affleck seine Regiefähigkeiten auch dann solide weiterzuentwickeln versteht, wenn er sich als Hauptdarsteller inszenieren muss. Doch alles in diesem gefühlt überlangen Film hat man so viele Male schon so viel besser gesehen. Afflecks Affinität zu permanenten Halbtotalen und Close-Ups lässt "The Town", besonders in den wenig druck- und schwungvollen Actionszenen, alles andere als elegant erscheinen, und dramaturgische Kniffe bleiben ungenutzt oder ereignislos – die augenscheinlichen geistigen Vorbilder des Films ("Point Break" und "Heat") erzählten ihre Geschichten über Gangstermilieus um ein vielfaches inspirierter und inspirierender. Letztlich möglicherweise das ernüchternde Ergebnis ständiger Umschnitte und Kürzungen.


40%