Fast jeder namhafte Regisseur verzeichnet ihn in seinem Oeuvre, den einen großen Ausrutscher, den Publikums- und Kritikerflop, den großen Scheiterfilm. "The Bonfire of Vanities" ist Brian De Palmas Katastrophenzeugnis, sein "Popeye", "Cutthroat Island" oder – na ja, nicht ganz – "Heaven’s Gate", seine persönliche Niederlage jedenfalls. Der Film wurde weltweit verrissen, weil er die gefeierte Vorlage von Tom Wolfe in den Sand gesetzt habe, erwies sich als kolossales Verlustgeschäft für Warner und inspirierte letztlich gar ein eigenes Buch über die kontroverse Produktionsgeschichte, in dem der Film als Musterbeispiel eines Hollywoodfiaskos ausgewiesen wird. Aber Scheitern ist immer spannend. Ein Film wie dieser, der alles sein will, aber nichts ist, interessiert mich immer noch mehr als die meisten erfolgreich gelackten Brachenerzeugnisse. "The Bonfire of Vanities" ist ein Manifest aus Indifferenz und Ideen, die in die falsche Richtung laufen. Der Film ist konsequent undurchdacht und ganz offensichtlich der kompromittierte, seichte, harmlose Überrest seiner vermutlich zynischen und bitterbösen Vorlage. Er vereint einen Haufen unerträglicher Figuren, und die wenigen nicht unerträglichen sind zumindest unerträglich fehlbesetzt. In seiner ganzen Blöße ist das dennoch ein faszinierender Film voll ungenutzter Möglichkeiten und mit einigen unglaublich skurrilen Aussetzern auf der Humorskala. Ein gescheiterter De Palma, sehenswerter als manch gescheiter.
60%
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