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September 01, 2010

Zuletzt gesehen: THE BONFIRE OF VANITIES (1990)

Fast jeder namhafte Regisseur verzeichnet ihn in seinem Oeuvre, den einen großen Ausrutscher, den Publikums- und Kritikerflop, den großen Scheiterfilm. "The Bonfire of Vanities" ist Brian De Palmas Katastrophenzeugnis, sein "Popeye", "Cutthroat Island" oder – na ja, nicht ganz – "Heaven’s Gate", seine persönliche Niederlage jedenfalls. Der Film wurde weltweit verrissen, weil er die gefeierte Vorlage von Tom Wolfe in den Sand gesetzt habe, erwies sich als kolossales Verlustgeschäft für Warner und inspirierte letztlich gar ein eigenes Buch über die kontroverse Produktionsgeschichte, in dem der Film als Musterbeispiel eines Hollywoodfiaskos ausgewiesen wird. Aber Scheitern ist immer spannend. Ein Film wie dieser, der alles sein will, aber nichts ist, interessiert mich immer noch mehr als die meisten erfolgreich gelackten Brachenerzeugnisse. "The Bonfire of Vanities" ist ein Manifest aus Indifferenz und Ideen, die in die falsche Richtung laufen. Der Film ist konsequent undurchdacht und ganz offensichtlich der kompromittierte, seichte, harmlose Überrest seiner vermutlich zynischen und bitterbösen Vorlage. Er vereint einen Haufen unerträglicher Figuren, und die wenigen nicht unerträglichen sind zumindest unerträglich fehlbesetzt. In seiner ganzen Blöße ist das dennoch ein faszinierender Film voll ungenutzter Möglichkeiten und mit einigen unglaublich skurrilen Aussetzern auf der Humorskala. Ein gescheiterter De Palma, sehenswerter als manch gescheiter.


60%

August 16, 2010

Zuletzt gesehen: BODY DOUBLE (1984)

Ein erfolgloser Schauspieler gerät als Zeuge eines Mordes in die Rolle seines Lebens und überwindet gleichermaßen Liebes- und Lebenskrise. Als Hollywoodthriller im doppelten Sinne mit Anleihen beim Exploitation- und Schmuddelkino inszeniert, erweist sich "Body Double" als einer der veritableren Filme von Brian De Palma. Im offenkundigen Sleaze-Kontext fühlen sich nicht nur die profanen Hitchcock-Bezüge des Regisseurs gut aufgehoben, sondern auch dessen Strapsen-, Titten- und Stripfetische, die er hier als selbstreflexiv deutbare und in sanften Anflügen von Einfallsreichtum auch Erzähltechniken spiegelnde Komödie über das Filmbusiness verhandelt. Dem Film fehlen jedoch inszenatorische Raffinesse und intellektueller Wille, um das Potenzial des Dopplungskonzepts deutlicher ausschöpfen zu können. Und Craig Wasson ist eine lebende Schlaftablette.


50%