
Regisseur David S. Goyer ("Blade Trinity") bewegt sich mit dem Remake des schwedischen Thrillers "Den Osynlige" auf neuem Terrain. Große Gefühle und theatralischer Gestus bestimmen ein Mystery-Drama, das sich gern mit exis- tenzialistischen Fragen nach Leben und Tod, Schuld und Sühne oder schicksalhafter Vorherbestimmung auseinander- setzen würde. Leider aber ist "The Invisible" nicht viel mehr als die Teenvariante von Jerry Zuckers "Ghost" – beliebig ausstaffiert, zäh wie Kaugummi und vor allem gänzlich ziel- und ideenlos spult Goyer eine wahllose Abfolge zusammen- hangsloser Szenen herunter, ohne jegliche Motivation in der Erzählung. Von Sinn und Unsinn des Konzepts einmal abgesehen (Fragen nach der Logik bitte hinten anstellen), trifft der Film nie einen konstanten Ton: Meist gefühlsduselig und wesentlich zu dick aufgetragen, dann wieder mit Krimi- und Gruselelementen bis zum Anschlag überzogen. Was also wie ein Ausflug in die "Twilight Zone" beginnt, das wandelt sich schnell zum steifen Teenie-Drama mit besonders süßlichem Finale. Wenn hier dann jedermann um Vergebung bittet, wünscht man sich als Zuschauer nur noch eines: Wann wird’s mal wieder richtig unsichtbar?
30% - erscheint bei: DEADLINE 03/07