April 01, 2011

Zuletzt gesehen: THE FIGHTER

Einfältiger und höchst alberner Erbauungskitsch aus dem Hause Weinstein, der nach dramaturgischem Baukastenprinzip alle ausgedienten Boxfilmklischees noch mal neu aufsagt und sich in seiner Hollywoodesken Vor- wie Nachstellung von White Trash von einer Sackgasse in die nächste manövriert. Selbst noch als gähnend konventionelle Award-Winning-Chose betrachtet ist die verlogene Siegermentalität in Kombination mit ihrem sozialpornographischen Elendsanspruch eine reine Zumutung, die nur von ihrem hilflos in Armutskostüme geschmissenen Ensemble unterboten wird. Insbesondere Christian Bale changiert infolge erneuter Schauspieldefizite über die Grenzen des Over-Actings hinaus zwischen Körperschändung und Grimassenausstellung: Wie schon in "The Machinist" meint er sich in eine gebrechliche Figur einfühlen zu müssen, indem er sich eine Anorexie antrainiert. Statt einen abgehungerten Menschen zu spielen, will Bale also offenbar lieber ein abgehungerter Mensch sein. Das alte Method-Acting-Missverständnis noch mal um sich selbst gedreht. Zumindest stellenweise allerdings empfiehlt sich "The Fighter" dank einiger unmöglicher Gross-Out-Momente – in einer denkwürdigen und vollkommen sinnentleerten Szene prügelt beispielsweise ein Haufen Frauen aufeinander ein – als vergnüglicher Oscar-Trash.


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