Auf einem angeblich wahren Fall beruhender Esoterik-Geisterfilm über eine junge Mutter, die aus unerklärlichen Gründen fortlaufend von einer übernatürlichen Macht vergewaltigt wird. Zwischen Horrorthriller und Melodram inszeniert Sidney J. Furie "The Entity" (deutscher Untertitel: "Es gibt kein Entrinnen vor dem Unsichtbaren, das uns verfolgt" und wahlweise auch "Der Schänder aus dem Jenseits"…) an der Grenze zur Exploitation mit hervor- stechender Kameraarbeit und einem plump-effektiven Score. Bis zum inhaltlich enttäuschenden und zudem tricktechnisch verhunzten Schlussakt gelingt ihm dabei ein hervorragender Gruselfilm voller bedeutungsschwangerer Schauermomente. Interessant ist, besonders im Zusammenhang zum zeitnahen und vergleichbaren "Poltergeist", dass der Schrecken in "The Entity" noch nicht einmal kurzzeitig gebannt werden kann, sondern Barbara Hershey ihm ohne zeitliche oder räumliche Einschränkung dauerhaft ausgeliefert ist. Eine alptraumhafte Vorstellung, die der Film geschickt zu seinem Vorteil ausbaut, indem er die unheimlichen Ereignisse seiner Handlung weder zu erklären versucht, noch sie folglich unter Kontrolle bringen kann – und dem Zuschauer somit kathartische Effekte rigoros vorenthält.
70%
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