Eröffnungsfilm des sechsten Pornfilmfestivals Berlin von Autor und Regisseur Christophe Honoré, der einem größeren Publikum spätestens seit seiner umwerfenden Jacques-Demy-Hommage "Les chansons d'amour" (Love Songs) bekannt sein dürfte. Honoré inszeniert in "Homme au bain" (Man at Bath) das Ende einer schwulen Liebesbeziehung als parallele Bewältigungsphase, in der zwei Männer den Verlust des jeweils anderen zu verarbeiten suchen. Ohne konkrete Anhaltspunkte zu geben, konzentriert sich der Film fragmentarisch auf bestimmte Situationen aus Gegenwart und Vergangenheit, die Raum für Spekulationen sowohl über seine Figuren, als auch die Spuren einer vergangenen Liebe schaffen. Diese ganz spezifische Beschreibung eines Zustands der Trennung ist teils entzückend wirklich, und manchmal auch arg profan. Am Interessantesten wird Honorés Film dann, wenn Hauptdarsteller und Porno-Superstar François Sagat augenzwinkernd, aber auch bitterernst sein nahezu unnatürlich maskulines Image reflektiert. In einer der eindrucksvollsten Szenen heißt es, sein Körper sei wie Kunst, "schlechte Kunst" jedoch. So nackt wie in diesem Moment hat man François Sagat noch nie gesehen.
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