Mit jugendfreundlichen Genrefilmen wie "Gremlins" oder "Explorers" prägte der einstige Corman-Schüler Joe Dante in den 80er-Jahren eine ganze Generation junger Filmfreunde. Eines seiner Leitmotive, den Einbruch des Phantastischen in das heimelige Suburbia, stellte er dabei mal in einen milde satirischen ("The Burbs"), mal amüsant filmreflexiven ("Matinee") Kontext. In seiner jüngsten Regiearbeit fürs Kino, der ersten seit ganzen sieben Jahren, greift Dante die lieb gewonnene Prämisse noch einmal auf und konfrontiert eine Gruppe Vorort-Teenager mit den personifizierten Ängsten ihrer Kindheit. Zwar nostalgisiert "The Hole" Plot und Bilder nicht zum reinen Retro-Zwecke (so wie etwa J.J. Abrams’ "Super 8"), erweist sich aber dennoch nur als enttäuschendes Echo vergangener Dante-Großtaten.
Inhaltlich gibt der Film nichts her, das über den Stoff einer Kurzgeschichte hinauskäme, und wirkt sogar wie eine überschüssige "Masters of Horror"-Folge, für die der Regisseur zuletzt zwei Episoden inszenierte. Formal wiederum bewegt er sich auf modischem Terrain, wenn er beispielsweise kleine unheimliche Mädchen in Szene setzt, deren Bewegungen durch eine Art Zeitraffereffekt in Richtung Asia-Grusel aufgehübscht werden. Das mündet in einem Schlussakt, der sich – warum auch immer – als Mischung aus "A Nightmare On Elm Street" und "Dr. Caligari" präsentiert, und irritiert wiederum mit gravierenden Unzulänglichkeiten innerhalb des Figurenkonzepts. Während man dann noch schmerzlich die Musik des langjährigen und 2004 verstorbenen Dante-Stammkomponisten Jerry Goldsmith vermisst, verärgert dieser halbgare Quatsch mehr, als dass er wohlig gruselt.
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