September 28, 2011

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Strukturell den derzeitigen Trends der US-Comedy verpflichtete Hochzeitskomödie, in der statt bierseliger Männer nun eine bunt zusammen gewürfelte Truppe mehr oder weniger hysterischer Frauen ihren Teil zur mehr denn je verspießten Befindlichkeitslage des Genres beitragen darf. Der geschlechtliche Vorzeichenwechsel hindert "Bridesmaids" überraschenderweise nicht daran, sämtliche Klischees der jüngeren US-Komödie akkurat nachzuempfinden, was man sowohl schrecklich unoriginell, als auch ausgleichend gerecht finden kann. Nun also sind es übergewichtige Frauen, die als rülpsende und furzende Sidekicks zum komödiantischen Abschuss freigegeben werden, während sich die Leading Ladies mit einer verhinderten Bachelorette Party herumschlagen müssen. Und auch ein jeder Bissigkeit zuwiderlaufendes Ende aus Sentiment, Läuterung und Harmonie kann und möchte "Bridesmaids" nicht missen. Interessant aber, dass Regisseur Paul Feig das hierdurch evozierte Gegen- oder vielleicht eher Ergänzungsstück, Todd Phillips’ "The Hangover", und dessen miefige Männerbündel-Meriten in ein quasi-feminines Gegenteil verkehrt – mit dem erstaunlichen Resultat, dass "Bridesmaids" zu großen Teilen tatsächlich umwerfend lustig ist, und mit Kristen Wiig zudem eine der talentiertesten Komödiantinnen des jüngeren Kinos entdeckt.


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