Die Geschichte vom Mädchen aus dem Wasser, als irisches Sozialdrama durchaus eigenwillig neu erzählt. Mit unbeirrtem Glauben ans Phantastische und gewohnt genreunbestimmt inszeniert Neil Jordan seine Version des Stoffes irgendwo zwischen Neuzeitmärchen und Liebesfilm, Familienmelodram und Thriller. Wie so oft beschreibt der Regisseur die Sehnsucht nach Märchenhaftigkeit im grauen Alltag, den Christopher Doyle zu schmuck- und wirkungsvollen Bildern formt, wie seine Kamera sich ohnehin als stärkste erzählerische Kraft des Films erweist. Eigentlich ist "Ondine" ziemlich schön, mit lakonischem Humor, Mut zum Kitsch und einem ungemein starken Colin Farrell in der Hauptrolle. Aber bis zuletzt wusste ich nicht, was ich davon halten sollte, alles blieb ungreifbar und distanziert, ohne wirklichen Fokus oder roten Faden. Vielleicht ist das seine Stärke, warm wurde ich damit aber nicht so recht. Und mittlerweile nerven mich Filme etwas, in denen Musik von Sigur Rós eine mehr oder weniger tragende Rolle spielt.
50%
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