20:15 Uhr – Bei Anruf Mord
Hitchcocks theatralischste Regiearbeit, deren Einfluss noch heute jedem zweiten Thriller anzumerken ist. Nebenbei der einzige mir bekannte 3D-Film, der den Effekt nicht für simple Gimmicks, sondern einen höchst raffinierten doppelten Bezug zum Publikum nutzt.
Optisch betont schickes Remake des angeblichen Gruselklassikers mit Margot Kidder, dabei jedoch weitaus weniger hanebüchen, trashig und unfreiwillig komisch – bis zum orgiastischen Finale, bei dem die Klischeemottenkiste umso cheesiger geplündert wird. Ryan Reynolds macht oben ohne übrigens einen guten Job – gewiss der Traum aller Bären.
22:30 Uhr – Mad Max (K1)
George Millers enorm ökonomisches Endzeitspektakel mit einem noch ganz unschuldigen, unverbrauchten Gibson. Toller, stilbildender Film, dessen Fortsetzung ich aber noch wesentlich mehr mag. Gekürzt wie immer.
Den Höhenflug, der die Serie mit dem vierten Teil ereilte, setzt Chucky-Erfinder Mancini fort: Frecher, ungehobelter Puppen-Horror mit Trash-Anspruch und John Waters in Nebenbesetzung.
Das schrieb ich bei der letzten Ausstrahlung – nichts ahnend, dass ich den Film aus diesem Anlass zufällig noch einmal anschauen und feststellen würde, wie unfassbar nicht komisch, peinlich und penetrant zitierfreudig dieser schwachsinnige Nachschlag eigentlich ist…
Sonntag, 12.04.
11:40 Uhr – Explorers (K1)
Spielbergianisches 80er-Jahre-Jugendkino von Joe Dante mit einem ganz grünschnäbligen Ethan Hawke und dem großartigen River Phoenix. Der verspielten ersten folgt eine fast meditative zweite Hälfte – mochte den als Kind sehr gern.
13:30 Uhr – My Girl – Meine erste Liebe (SAT.1)
Wiedersehen hat kürzlich Freude, aber auch den Blick freier gemacht.
13:40 Uhr – Unheimliche Begegnung der dritten Art (K1)
Habe ich im letzten Jahr allein drei Mal gesehen – in vielerlei Hinsicht typischer und auch völlig untypischer Spielberg-Film, der dramaturgisch und inszenatorisch alle Regeln der Blockbusterkunst beherrscht. Die Spezialeffekte sind in ihrer Schönheit bis heute unübertroffen. In seiner philosophischen Verhandlung mit naiven humanistischen Fragen für mich übrigens der bessere "2001".
15:40 Uhr – Happy Feet (ARD)
Die Animation ist brillant und abseits von Pixar ohnegleichen, die Geschichte jedoch simpel und altbacken, ebenso wie der Verlass auf zahlreiche Popsongs, die der Film gar nicht benötigt hätte.
22:20 Uhr – Crank (RTL)
Nervtötend geschnittener Thriller auf Speed, den man sich wohl auch als Dekonstruktion des Actionfilms schönreden kann. Bei mir funktionierte aber weder der prollige Humor, noch die Spielerei mit dem McGuffin. Gekürzt.
22:25 Uhr – Open Water (K1)
Ganz wunderbar effizient inszenierter, origineller Hai-Thriller, der keiner ist – beklemmend bis zum cleveren Schluss.
22:50 Uhr – Stirb Langsam (Pro7)
Das Maß der Dinge.
23:45 Uhr – Leoparden küsst man nicht (BR)
Das Maß der Dinge #2.
1:30 Uhr – Blood Diamond (Pro7)
Reißerische Afrika- Exotik vom unerträglichen Edward Zwick. Gibt sich anfangs ambitioniert, ist aber letztlich die schlimmste vorstellbare Räuberpistole zum Thema. Mehr hier.
Montag, 13.04.
13:00 Uhr – Cry Baby (RTL2)
Und ich fürchtete schon, dieses Ostern würde ohne John Waters auskommen müssen. Der Film: Göttlich. Und genau richtig zum Mittagessen.
20:15 Uhr – Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs (RTL)
Nicht in diesem Bildformat, nicht in dieser Fassung. Aber sonst: Das Maß der Dinge #3.
20:15 Uhr – Prestige – Meister der Magie (Pro7)
Christopher Nolans Magierduell gefällt mit jedem Bild, jeder Ausstattungsnote und jeder feinen Geste seiner Hauptdarsteller – doch hinter der vermeintlich verschachtelten Geschichte verbirgt sich nicht mehr als ein Ringen um eitle Männerkomplexe, das weder Platz für eine Auseinandersetzung mit der Blendwirkung von Unterhaltung, noch tiefer gehende Fragen nach Schein und Sein finden mag. Der um seine Storytwists herumkonstruierte und leider fürchterlich vorhersehbare Film bleibt deshalb letztlich vor allem stilvoller, aber durch und durch gewaltig aufgeblasener Budenzauber.
Dienstag, 14.04.
0:20 Uhr – Das 11. Gebot (ZDF)
Was wie ein ausgeglichenes Charakterdrama beginnt, entwickelt sich zunehmend zu einer unberechenbaren Mischung aus schwülem Rachethriller und tragischer coming of age-Geschichte. Der unangenehme Tonfall und die bewusst elliptische Inszenierung versperren ihm jedoch den emotionalem Zugang: Voll gepackt mit Abel und Kain-Analogien und biblischen Motiven, lässt sich der hier nur auf DVD veröffentlichte Film sowohl als konservativer Paukenschlag wie auch als Bild einer dysfunktionalen, gewalttätigen Priesterfamilie lesen. Immerhin gut besetzt: Mit Gael Garcia Bernal, William Hurt und Paul Dano.
Mittwoch, 15.04.
0:50 Uhr – Das Appartement (ARD)
Billy Wilders bester Film. Punkt.
Donnerstag, 16.04.
Nix.
Freitag, 16.04.
22:05 Uhr – Alien³ (RTL2)
Dritter Film der Serie, diesmal fest in Männerhand. Ganz schön verspielt und ganz schön Fincheresk, aber das Finale entschädigt für fast alles.